FischFinder: Android-App für Taucher – das kleine “was habe ich gesehen”-Lexikon

Ein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Wenn der Taucher einen bunten Fisch sieht, schlägt das Herz automatisch höher. Es bedeutet dann auch oftmals, dass er sich in tropischen Gewässern befindet. Hat man dann genug Tauchgänge hinter sich, will man irgendwann auch wissen, was man da gerade gesehen hat – also das hängt natürlich von der Person ab. Ebenso steckt man die Nase immer weiter ins Riff und sucht nach kleinen Meeresbewohnern und nicht nur nach den großen Brocken. Die ganz großen Brocken sind dann wieder etwas anderes – die nimmt man gerne mit.

Was hat der Taucher an sich bisher gemacht, wenn er aus dem Wasser kam und sich nach seinen Sichtungen erkundigen wollte? Richtig – er hat den entsprechenden Debelius zur Hand genommen und nachgeschlagen. Der Debelius ist ein Buch, falls es jemand nicht weiß und liegt in gefühlt jedem Tauchcenter der Welt und steht auch bei mir im Schrank. Ich habe sogar zwei davon – Indischer Ozean und Rotes Meer. Rumschleppen tu ich die Schinken aber nicht. Das Tablet oder Smartphone hingegen habe ich schon meist dabei.

Nun haben sich einige daran gemacht, ein Fisch-Identifizierungs-App für Android und iOS zu entwickeln un heraus kam dabei der FischFinder. Über 900 Meerestiere sind bereits vorhanden und auf Anfrage habe ich erfahren, dass bereits ein Update in der Mache ist mit dem die Zahl auf über 1000 steigt. Man sollte erwähnen, dass die App mit speziellem Fokus auf Taucher oder Urlaubs-Taucher ausgelegt ist und die Meeresbewohner dementsprechend ausgewählt wurden. Aber so eine App ist ja nicht nach Seiten begrenzt und man kann einfach immer nachlegen. Sehen wir uns die Startseite des FischFinders an – sehr übersichtlich – schön:

FischFinder: Startseite

FischFinder: Startseite

Dann suchen wir doch gleich mal nach einem Hai. Gut, gibt doch einige Ergebnisse. Auf meinem Nexus 7 2013 gibt es keinerlei Wartezeit. Hai -> Enter -> Ergebnis sofort:

FischFinder: Suche nach Hai

FischFinder: Suche nach Hai

Von hier kann ich nun auf einen Hai tippen und bekomme eine genaue Beschreibung. Das sieht dann so ähnlich aus, wie das auch bei diesem Rotfeuerfisch der Fall ist:

FischFinder: Rotfeuerfisch - Beschreibung

FischFinder: Rotfeuerfisch – Beschreibung

Dabei bekommt man Klasse, Ordnung, Familie und eine Beschreibung. Auch das Vorkommen der Ozean-Bewohner wird einem mitgeteilt. Eigentlich alles, was man so als Taucher wissen möchte.

Fündig wird man auch, indem man sich durch die Taxonomie hangelt. Hier kann man gezielter suchen – vorausgesetzt man weiß ungefähr, nach was man sucht.

FischFinder: Taxonomie

FischFinder: Taxonomie

Weiterhin kann man über die Einstellungen festlegen, in welchen Regionen man suchen will. Tauch ich im Roten Meer, kann ich die Tierchen aus der Nordsee wohl getrost ausblenden:

FischFinder: Regionen-Filter

FischFinder: Regionen-Filter

Die Sektion Wissen ist noch etwas spärlich belegt, dürfte sich aber hoffentlich im Laufe der Zeit noch verbessern. Selbstverständlich lesenswert in der Sektion: Wenn das Meer stirbt – stirbt auch der Mensch. Als Sprachen stehen Deutsch und Englisch zur Auswahl.

Die App lässt sich sehr einfach und angenehm bedienen und tut eigentlich genau, was sie soll. Für 3,59 Euro ist sie auch nicht teuer – man muss sich einfach mal vor Augen halten, was da für eine Arbeit drin steckt.

Keine Kritik? Doch, ein bisschen … eher persönlich Wünsche …

Zunächst einmal lässt sich die App nicht drehen, sondern nur hochkant verwenden. Auch ein Zoom mit den Fingern ist nicht möglich – außer bei den Bildern. Durch einen “Doppel-Tap” vergrößert sich das entsprechende Foto. Auf dem Nexus 7 überhaupt kein Problem. Für meine Augen ist die Schrift groß genug und ich kann alles lesen. Auf dem Smartphone habe ich es nicht ausprobiert.

Weiterhin würde ich mir eine “Stöbern”-Funktion wünschen. Ich setze mich dann und wann mit dem Debelius auf die Couch und schlage einfach irgendwo auf und fange an zu lesen. Vielleicht wäre so eine “Zufall”-Funktion nicht schlecht. Ebenso wäre es toll, wenn man einfach durch die Bilder scrollen könnte. Man hangelt sich durch die Fotos und wenn eines interessant scheint, kann ich direkt darauf klicken und bekomme die entsprechende Beschreibung. An dieser Stelle ist meiner Meinung nach noch Luft nach oben.

Trotzdem werde ich die App auf meinem Gerät lassen, weil der FischFinder bereits jetzt ein Meerwert für mein Tablet darstellt. Verbessern kann man immer und den Anfang finde ich durchaus gelungen. Die App gibt es gerade erst seit dem 15. April 2014. Dich mag ich, FischFinder!




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