Android und Mobile: In-App-Käufe sind die absolute Seuche der neuen digitalen Welt – EA ist der größte Spielverderber

2 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

Ich muss eine Hass- und Schimpf-Tirade loswerden, weil mich diese In-App-Käufe zur absoluten Weißglut treiben. Wo sind die guten alten Zeiten, wo man genau gewusst hat, was man für sein Geld bekommt?

Ganz ehrlich: Pappt mir einen Preis darauf und ich weiß, was ich dafür bekomme. Diese In-App-Käufe sind als würde man eine Auto kaufen und stellt fest, dass man damit nur links abbiegen kann: “Tja, lieber Fahrer – wenn Du rechts abbiegen möchtest, musst Du Cash nachlegen!”

Die Schlimmsten – Electronic Arts

Dieser Hass lebt schon länger in mir. Angefangen hat es damals bei dem Android-Spiel “The Simpsons”. Die gelbe Familie ist eine meiner Lieblings-Serien und das Spiel hatte so gut ausgesehen und angefangen. Allerdings muss man auf der Rechnung haben, dass EA (Electronic Arts) die Finger im Spiel hat. EA sollte eigentlich für Elektronische Abzocker stehen. Das Spiel macht überhaupt keinen Spaß, weil man nicht ohne massiven Geld-Aufwand an die begehrten Donuts kommt. Ich habe da ein bisschen recherchiert, ob es Cheats gibt. In einem Forum schrieb einer, dass er bereits 600 US-Dollar ausgegeben hat und immer noch nicht alle Items besitzt. Ja genau, so weit kommt es noch. So gerne ich die Simpsons mag – Spiel wurde deinstalliert.

Plants vs. Zombies 2 – ok, das Spiel kostet nichts. Will man aber an die guten Pflanzen (den Eis-Erbsen-Schießer, den Feuerbaum), muss man nachlegen. Für diese beiden Pflanzen müsste man bereits über 5 Euro zahlen. Das Spiel ist auch so schaffbar, aber es würde mehr Spaß machen, wenn man alle Pflanzen hätte. Ich wäre auch bereits gewesen, fünf Euro oder so für das komplette Spiel zu bezahlen. Ah genau – EA hat die Finger im Spiel.

Dungeon Keeper – ich habe es für Android gesehen und wollte es schon fast installieren. Ich liebe Dungeon Keeper und hätte fast übersehen, dass es ein EA-Spiel ist. Seltsamerweise mit massig guten Bewertungen – eigenartig. Recherchiert man ein wenig, weiß man warum. Bei Beenden des Spiels kann man eine Bewertung abgeben – aber nur 5 Sterne oder nichts. Die Kommentare und Tests zu dem Spiel zeigen ein anderes Bild: Abzocke, Paywall, Paygate, Unverschämtheit und so weiter. Ich habe es erst gar nicht installiert – dann muss ich mich nicht ärgern. Oder ich hole mir die Uralt-Version von GoG.com (für nen Euro Fünfzig oder so) und zocke es in einer DOSBox. Weiterhin freue ich mich schon sehr auf War for the Overworld (WFTO), da habe ich mit gekickstartert.

Dungeon Keeper: Echte Bewertungen ...

Dungeon Keeper: Echte Bewertungen …

Für mich ist künftig alles gestorben, was den Stempel Electronic Arts trägt. Zudem kommt noch, dass Spiele wie The Simpsons und Dungeon Keeper auch noch Online-Zwang haben … geht gar nicht, weil ich nicht überall spielen könnte.

Update: Was ich vergessen hatte zu sagen – EA behält sich natürlich vor, die Server jederzeit abzuschalten. Egal wie viel Geld man reingesteckt hat – Server weg, Spiel unspielbar -> Online-Zwang.

Anderes In-Apps-Zeugs

Kingdom Rush Frontiers hat auch In-App-Käufe und man kann sich zusätzliche Helden kaufen – auch nicht gerade günstig. Zumindest ist das Spiel ohne weitere Abzocke spielbar. Aber ich habe ja schon Geld ausgegeben dafür – ich hätte auch etwas mehr ausgegeben für ein komplettes Spiel.

Ich habe auch nichts gegen zum Beispiel eine freie Version und eine Pro-Variante, bei der ich mit einer einmaligen Zahlung alle Features freischalten kann. Aber dieses In-Apps-Zeug macht mich einfach nur wütend.

Was ist mein Problem mit In-App-Käufen?

Es ist die sprichwörtliche Katze im Sack. Viele dieser Artikel werden als “kostenlos oder Top kostenlos” und so weiter angeboten. Gerade bei Electronic Arts The Simpsons und Dungeon Kepper grenzt das an arglistige Täuschung. Ein Spielen ohne in die Hosentasche zu greifen ist eigentlich nicht möglich.

Es ist sehr schwer zu entscheiden, was nun fair und unfair ist. Solche Praktiken wie “5 Sterne oder nichts” müsste von Google massiv bekämpft werden und man sollte an EA ein Exempel statuieren. Solche Spiele oder Apps gehören nicht in die Kategorie kostenlos, sondern in eine separate Kategorie “Abzocke”.

Man sollte die Firmen wegen Zeit- und Bandbreiten-Verschwendung und Geräte-Abnutzung plus groben Unfugs verklagen können. Ich muss das Zeug erst installieren, um herauszufinden, wie viel mich das komplette Paket kostet. Google müsste diese Abzocker zwingen, diese Preise in der Beschreibung der Spiele und Apps offen zu legen.

Überall anders hat man den Anbietern auf die Finger geklopft und tut das weiterhin. Beispiel – Fluggesellschaften. Die haben angefangen mit Dingen wie:

  • Für fünf Euro fliegen wir Dich um den Erdball
  • Was? Einen Sitzplatz willst Du auch? Ja der kostet Extra
  • Was zu essen oder trinken? Kostet Extra.
  • Den Vogel hat eine Linie abgeschossen als man öffentlich überlegte, für die Toilettenbenutzung Geld zu verlangen. Der nächste Schritt wäre wohl dann gewesen, eine Waage im Klo unterzubringen und abzukassieren, anhand wie viel Gramm man geschissen hat.

Die App-Stores gehören sich auch wesentlich transparenter gemacht. Klar, ich muss das Zeug nicht benutzen – aber wofür habe ich dann ein mobiles Gerät? Ich hoffe wirklich, dass Mozilla bei Firefox OS hier nicht die selben Kinkerlitzchen erlaubt und komplette Transparenz von den App-Anbietern fordert. Das gehört sich bei Google Play genau so.

Noch mal: Ich habe nichts dagegen, für gute Produkte zu bezahlen. Aber ich will vor einer Installation wissen, was da genau auf mich zukommt. Ich werde mir TextMaker für Android zulegen. Das kostet 6,99 Euro und ich habe derzeit die Trial-Version installiert (läuft noch ein paar Tage). Kingsoft Office hat eigentlich die schönere Oberfläche, aber TextMaker ist derzeit die einzige App, die mit ODT umgehen kann. Allein schon wegen der Ehrlichkeit hat SoftMaker die sieben Euro verdient. Gute alte Software-Butze ohne Raubritter-Praktiken. Es gibt eine Trial- oder Test-Version und wenn Dir die gefällt, kauf mein Produkt – und zwar das ganze und nicht nur ein halbes bei der man für das Tippen der Vokale einen Euro pro Vokal nachzahlen müsste.

Auch die ownCloud-App habe ich mir gekauft, weil ich die Entwicklung der Open-Source-Cloud unterstützen möchte.

In-App-Käufe sind die absolute Seuche der digitalen Neuzeit und man muss dieser Entwicklung unbedingt entgegenwirken. Das funktioniert durch Aufklärung, durch Meiden dieser Produkte und so weiter. Wer Software entwickelt und diese mit ehrlichen Absichten und fair verkauft, soll auch ein paar Euro dafür bekommen. Der Rest gehört auf den Mond geschossen. Die App-Store-Anbieter müssen unbedingt mehr Transparenz in die Sache bringen, dann würden die Download-Zahlen dieser Abzocker-Portale in App-Form schnell runter gehen und die Sache sich hoffentlich etwas besser regulieren.

Dungeon Keeper und EA als Top-Entwickler anzupreisen, ist eine Farce. So eine Software gehört nicht nur aus der Kategorie Kostenlos verbannt, sondern komplett aus dem Play Store geworfen.

Top-Entwickler ... wirklich?

Top-Entwickler … wirklich?




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2 Kommentare zu “Android und Mobile: In-App-Käufe sind die absolute Seuche der neuen digitalen Welt – EA ist der größte Spielverderber”

  1. Michael says:

    Ich stimme da vollkommen zu. Lieber ehrlich sein und durch so eine Test-Trailversion für sich werben als diese "alles-gratis-aber" Abzocker.

  2. Freiheit says:

    Da bin ich ja echt froh kein Spieler zu sein. 😉

    Wenn ich diese Praktiken mit denen der Fluggesellschaften vergleiche, kann ich sogar gut vorstellen das diese Geschäftsbedingungen in Deutschland mindestens eine rechtliche graue Zone (ich weiß, graue Rechtszonen gibts nicht, also besser gesagt, es ist noch nicht geregelt) ist, wenn nicht sogar nach heutigem Recht schon illegal. Allerdingst gilt auch hier, wo kein Kläger, da kein Richter.

    Noch mal kurz zu den Klogebühren: Die waren nie im Gespräch, die Fluglinie hat es aber bewusst nicht dementiert und lebt nach dem Motto: Lieber schlechte Presse als gar keine Presse. Wobei ich mir vorstellen kann das sie selber das Gerücht in die Runde geworfen haben.