Noodle Pi Kit – tragbarer DIY-Computer mit Raspberry Pi

2 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

Es war ja eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis jemand so ein Projekt auf Kickstarter anbietet, oder? Das Noodle Pi Kit ist ein Bausatz, der sich um einen Raspberry Pi dreht. Dass es sich dabei um einen DIY-Bausatz handelt, ist nicht weiter tragisch. Schließlich ist die Raspberry Pi Community eine Gemeinschaft aus Bastlern.

Die Idee klingt verlockend und schick. Es gibt aber einen gewaltigen Euphorie-Dämpfer – den Preis.

Das Noodle Pi Kit

Die Ersteller der Kickstarter-Kampagne sind der Meinung, dass ein kompakter Taschencomputer auf Basis eines Raspberry Pi noch fehlt.

Der Noodle Pi besteht aus einem Raspberry Pi Zero, einem hochauflösenden Multi-Touch-Bildschirm, einem Akku, einem Power-Management-System und einer Kamera. Das alles wird in ein kompaktes Gerät gepackt und lässt sich somit einfach transportieren.

Noodle Pi Kit (Quelle: kickstarter.com)

Noodle Pi Kit (Quelle: kickstarter.com)

Noodle Pi etwas detaillierter

Der Noodle Pi verwendet den kürzlich von Pimoroni veröffentlichten Bildschirm HyperPixel 3,5″. Die Auflösung beträgt 800×480 Pixel mit 18-Bit Farbtiefe und 60 FPS.

Als Kamera-Modul kommt das Raspberry Pi Camera Module v2 zum Einsatz. Das ermöglicht Fotos mit einer Auflösung von acht Megapixel und Videos in den Auflösungen 1080p30, 720p60 und VGA90. Wobei ich immer darauf hinweise, dass die Megapixel Augenwischerei sind und wenig über die Qualität des Objektivs oder des Sensors aussagen. Bei Pi-Kameras ist aber hinreichend bekannt, was sie leisten und wo die Grenzen sind.

Als Akku verwenden die Entwickler einen mit 500mAh. Der Akku lässt sich über ein handelsübliches Micro-USB_Kabel laden. Sobald der Ladezustand des Akkus schwach wird, dann wird das über die GPIO-Schnittstelle kommuniziert. Entweder gibt es eine Warnung oder der Raspberry Pi fährt sich ordnungsgemäß herunter.

Das Gehäuse hat die Maße 93mm x 60mm. An manchen Stellen ist es 10mm dick und an manchen 19mm. Die paar zusätzlichen Millimeter in der Dick verschaffen Zugriff auf die Ports USB-OTG und Mini-HDMI. Somit lässt sich der Noodle Pi nicht nur als Taschencomputer, sondern auch als Desktop verwenden. Wobei an dieser Stelle die Performance-Möglichkeiten des Raspberry Pi Zero das Limit sind.

Der Noodle Pi lässt sich sowohl mit einem Raspberry Pi Zero als auch mit einem Raspberry Pi Zero W bestücken. Auch wenn die Entwickler darauf hinweisen, dass sich ein Gerät mit dem Pi Zero nicht ausspionieren lässt (hängt nicht am Internet), ist das in der heutigen Zeit wohl eher ein Gegenargument. Der Raspberry Pi Zero W bringt eine WLAN-Schnittstelle mit, die ich auf Wunsch auch deaktivieren könnte. Etwas mehr Strom braucht der Zero W außerdem. Würde ich mit einen Noddle Pi kaufen, dann nur mit Raspberry Pi Zero W.

Der kleine Hasenfuß – es werden nicht alle Komponenten geliefert

Wer den Noodle Pi nun sofort bestellen möchte, der sollte sich diesen Absatz gut durchlesen.

Der Noodle Pi ist ein DIY Computer, den Du in zehn bis 15 Minuten selbst zusammenbauen kannst. Löten musst Du nicht und Du brauchst auch keinen Schraubenzieher.

Allerdings! Das Noodle Pi Kit enthält keine elektronischen Komponenten und keinen Akku! Diese Komponenten musst Du selbst besorgen. Kaufen musst Du:

Mit dem Noodle Pi Kit bekommst Du ein Gehäuse, eine An-Aus-Schalter mit angelöteten Drähten, einige weitere passende Drähte und ein paar 3D-gedruckte Teile. Darüber hinaus bekommst Du eine Schablone, damit Du das Kamera-Kabel optimal falten kannst. Eine Anleitung gibt es auch, möglicherweise einen Link zu einem Video. Ob Dir der Spaß 44 Kanadische Dollar (zirka 30 Euro) wert ist, musst Du selbst entscheiden.

Die Teile, die Du zusätzlich kaufen musst, kosten auf jeden Fall über 100 Euro. Über den Daumen würde ich mit irgendwas zwischen 120 und 130 Euro kalkulieren. Zirka 150 Euro sind schon ein stolzer Preis, einen Raspberry Pi mit einem Single Core in der Tasche rumtragen zu können.

Funding-Ziele und Stretch Goals

Die meiste Arbeit ist laut eigenen Angaben schon gemacht und deswegen liegt das Funding-Ziel bei lächerlichen 1024 Kanadischen Dollar. Das Ziel ist auch schon erreicht.

Außerdem sind schon einige der sogenannten Stretch Goals erreicht. Hier ein Überblick:

  • 2048 Kanadische Dollar (erreicht): Spritzwassergeschütztes Gehäuse für den Noodle Pi – Informationen zu den Preisen folgen später
  • 2096 Kanadische Dollar (erreicht): Gürtelholster für das Gerät – da weiß dann jeder gleich, wer der Pi-Sheriff im Dorf ist!
  • 8192 Kanadische Dollar: Verschiedene Farben für das Gehäuse. Momentan gibt es nur schwarz. Ab diesem Ziel wird es deutlich bunter – Weiß, Grau, Blau, Grün, Rot und Gelb.
  • 16384 Kanadische Dollar: Eine Überraschung
  • 32768 Kanadische Dollar: Ein SLS-gedruckter Noodle Pi in Nylon … hmmm?
  • 65536 Kanadische Dollar: Eine weitere Überraschung, die angeblich fantastisch sein soll.

Du findest weitere Informationen bei der Kickstarter-Kampagne.

Nette Pi-Konstellation

Suchst Du ein VPN für den Raspberry Pi? NordVPN* bietet einen Client, der mit Raspberry Pi OS (32-Bit / 64-Bit) und Ubuntu für Raspberry Pi (64-Bit) funktioniert.




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2 Kommentare zu “Noodle Pi Kit – tragbarer DIY-Computer mit Raspberry Pi”

  1. AlCiD says:

    Wenn's schee macht! ... ^^

    Da kauf ich mir doch lieber für unter 100€ ein Android-Tablet oder -Smartphone und installiere Debian darauf... macht für mich mehr Sinn

  2. räuber hotzenplotz says:

    ... dann haste aber kein gpio und bei manchen android tablets krisste ums verrecken kein debian drauf! geschweige denn das man Ersatzteile kaufen kann, wenn der Akku oder das Touchdingdisplay den Geist aufgeben 😉