Windows 10 – mal wieder in Berührung gekommen – bizarre Kapriolen

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Um die Situation kurz zu erklären. Ich hatte am Wochenende das Vergnügen, auf einen Intel Nuc mit Windows 10 Pro vorinstalliert Linux als Dual Boot einzurichten. Die Bloatware auf Windows 10 zu deinstallieren hat länger als die Linux-Installation gedauert. Aber fangen wir von vorne an – ich berichte hier nur von den Highlights des Wahnsinns.

Warum mein Kumpel Windows auf dem Rechner haben wollte? Es gibt ein paar Softwares, die er braucht und die nur mit Windows laufen.

Linux Mint / Ubuntu kann nicht parallel installiert werden

Linux Mint meckerte während der Installation als Dual Boot, dass Windows 10 BitLocker benutzt und deswegen die Festplatte nicht geteilt werden kann. Gut, das habe ich eingesehen und nachgeschaut, ob sich die Funktion deaktivieren lässt.

Zu meinem Erstaunen teilte mir Windows 10 mit, ich müsse BiLocker erst aktivieren. Die Verwirrung war groß, da mir der Installer von Linux Mint doch gerade sagte ich soll das deaktivieren?

Windows 10 – BitLocker erst aktivieren?

Windows 10 – BitLocker erst aktivieren?

Des Rätsels Lösung: Die Festplatte ist verschlüsselt. Du musst hier aber erst auf BitLocker aktivieren klicken, um den Wiederherstellungsschlüssel zu sichern, damit Du die Funkion deaktivieren kannst. Da bin ich so aus der Hüfte auch nicht draufgekommen, aber zum Glück gibt es Suchmaschinen.

Das Deaktivieren von BitLocker ist nach der erste Verständnis-Hürde nicht besonders schwer. Windows hat mir ziemlich schnell erzählt, dass BitLocker deaktiviert und entschlüsselt ist.

BitLocker ist unter Windows 10 deaktiviert – angeblich

BitLocker ist unter Windows 10 deaktiviert – angeblich

Bei einem erneuten Versuch, Linux Mint als Dual Boot zu installieren, bekam ich wieder die Fehlermeldung, dass BitLocker aktiviert ist. Was zum Fick? Also wieder Windows 10 gestartet und nach etwas Suchmaschinen-Nutzung bin ich auf einen nützlichen Beitrag gestoßen. Ich soll den Befehl manage-bde -status auf der Windows-Konsole ausführen und siehe da …

Es wird immer noch entschlüsselt

Es wird immer noch entschlüsselt

In echt war Windows 10 noch nicht fertig mit der Entschlüsselung. Aber erst die Konsole hat mir darüber genaue Auskunft gegeben.

Nun ist die Festplatte unter Windows 10 vollständig entschlüsselt

Nun ist die Festplatte unter Windows 10 vollständig entschlüsselt

Als die Verschlüsselung dann auch wirklich komplett abgeschlossen war, konnte ich Linux Mint ohne weitere Probleme als Dual Boot installieren.

LibreOffice installiert – Deinstallation von MS Office ist eine Frechheit unter Windows 10

Mein Kumpel meinte, er braucht MS Office nicht und LibreOffice reicht ihm auch. Das nutzt er unter Linux sowieso und dann ist es gleich mit Windows 10. Die Verknüpfungen mit Word, Excel und so weiter ließen sich irgendwie nicht ausblenden. Installiert waren die Dinger aber auch nicht, da ein Klick darauf zu einem Abonnement führte. Bei einem Deinstallations-Versuch wurde die entsprechende App geöffnet, aber weit und breite kein Office zu sehen. Nur irgendwelche Sprachdateien für Office. Eine Deinstallation eines der Pakete hat aber auch nicht zum gewünschten Ergebnis geführt.

Also wieder die Suchmaschine bemüht und auf diesen Support-Artikel von MIcrosoft gestoßen. Ab hier wird es echt albern. Man muss ein Tool herunterladen und installieren, mit dem man dann wiederum Office vollständig deinstallieren kann. Dabei kann das Tool auch nicht richtig rechnen. Anfänglich behauptet es, 27 MByte aus dem Internet herunterzuladen, es wird aber fsat doppel so viel.

Was nun? 27 MByte oder doch mehr?

Was nun? 27 MByte oder doch mehr?

Ist das Tool dann endlich installiert, kannst Du es aufrufen. Das rödelt dann ewig vor sich hin und gibt Dir irgendwann die Option, Office deinstallieren zu können.

Endlich kann ich Microsoft Office unter Windows 10 deinstallieren

Endlich kann ich Microsoft Office unter Windows 10 deinstallieren

Nach einer weiteren gefühlten Dekade ist Office dann endlich von der Platte geputzt. Allerdings will das Tool ein Feedback von Dir und Du darfst das Fenster nicht einfach schließen. Das wäre ja auch zu einfach.

Feedback muss Du geben, sonst lässt sich das Fenster nicht schließen

Feedback muss Du geben, sonst lässt sich das Fenster nicht schließen

Kickt man auf Nein und macht dann nicht weiter, lässt sich das Fenster übrigens schließen. Was da übertragen wird, weiß ich nicht. Nun ist man aber noch nicht fertig. Denn das den Support- und Wiederherstellungs-Assistent muss man nun auch wieder deinstallieren. Also – Du musst nicht, habe ich aber gemacht.

Seit wann ist eigentlich Avira ein trojanisches Pferd?

Meine Windows-Zeit ist eigentlich seit XP vorbei und damals habe ich Avira eigentlich geschätzt. Nach kurzer Recherche hat sich ergeben, dass es immer noch in Ordnung ist. Also wurde der Installer heruntergeladen und was muss ich da lesen? Der Browser Opera wird einfach mitinstalliert. Ich habe gar keine Option – das lässt sich nicht abwählen.

Du installierst Opera mit – PUNKT!

Du installierst Opera mit – PUNKT!

Damit aber noch nicht genug. Opera nistet sich dann auch gleich als Standard-Browser ein. Also muss man das auch wieder ändern und Opera manuell deinstallieren. Da kann Microsoft oder Windows 10 nichts dafür, das gebe ich zu. Nach diesen und noch ein paar anderen Kapriolen war ich echt froh, mich wieder mit Linux beschäftigen zu dürfen. Das Gefrickel mit Windows 10 war grausam. 😉

P.S: Opera wurde 2016 an chinesisches Konsortium verkauft.

Die ganze Aktion mit dem Dual Boot von Linux Mint und Windows 10 hat dann im Endeffekt geklappt. Zum Glück. Nun kann ich mich wieder mit meinen Meisen beschäftigen.




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