Wer sein Passwort nicht rausrückt, muss in den Knast? – Schnüffelei Enhanced – Entschlüsselungspflicht

7 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

Matrix Teaser 150x150Das ist interessant, auf was F-Secure da gestoßen ist. Ein Gesetzesentwurf aus Holland ist der Stein des Anstoßes. Dieser soll Anwender zwingen, ihre Daten zu entschlüsseln – sollte der Staat danach “fragen”. Ein Gericht sieht das aber als Verletzung gegen den 6. Artikel der ECHR (European Convention on Human Rights). Darin steht, dass sich Beschuldigte oder Verdächtige nicht selbst belasten müssen.

Einige Länder in Europa, wie zum Beispiel Frankreich, Belgien und Großbritannien, hätten bereits solche Gesetze.

Ich wusste nicht einmal, dass es solche Gesetze in Europa gibt. Das bedeutet ja, sollte ich mein Passwort nicht rausrücken, könnte man mich in Beugehaft nehmen?

Also Frankreich, Belgien und Großbritannien werden erst mal von der “unbedingt besuchen”-Liste gestrichen. Macht nichts – war eh schon dort.

Holländische Richter (Quelle: f-secure.com)

Holländische Richter (Quelle: f-secure.com)

Holländische Richter (Quelle: f-secure.com)

Holländische Richter (Quelle: f-secure.com)




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7 Kommentare zu “Wer sein Passwort nicht rausrückt, muss in den Knast? – Schnüffelei Enhanced – Entschlüsselungspflicht”

  1. Georg says:

    Dann habe ich das Passwort vergessen. Was wird dann gemacht? U-Haft auf ewig? Folter?

    • jdo says:

      Nein, dann bekommst Du die Auflage Windows oder Chrome OS verwenden zu müssen. Microsoft und Google wissen das Passwort dann schon ... 😉

    • Ich schätze mal so leicht mit "vergessen" nicht raus - Beugehaft wäre, wie in Deutschland, wenn Zeugen nicht aussagen möchten, sicher eine denkbare Option.

      Was ist aber, wenn man sich vorbereitet und z.B. nur seine Public-Keys mitnimmt und alle private Keys extra in anderen Ländern lässt (z.B. vor dem Urlaub), um sie gar nicht herausgeben zu können?

      • Georg says:

        Würde ich dann nicht einfach gezwungen werden, die Keys so schnell wie möglich abzurufen? Entschlüsseln heißt entschlüsseln - und wenn der Staat wirklich Beugehaft einsetzt, bekomme ich halt in meiner Zelle überwachte Telefon- und Internet-Zugänge, um alle Daten abrufen zu können (dann kann der Staat die Keys auch gleich selbst auslesen, falls ich tricksen will).

        Wenn Deutschland solche Dinge auch durchzieht, wechsel ich eben zur Kombi aus angepasstem Papermod + Organizer-Tasche. Wenn jemand an brisante Daten von mir ran möchte, kaue ich den betreffenden "Datensatz" einmal gut durch und spucke ihn der allzu neugierigen Person galant vor die Füße. 😉

        Zum Glück war ich auch schon in Belgien - Brüssel ist sehr interessant, und Flandern sehr schön! Frankreich und Großbritannien, da will ich eh nicht so schnell hin. Vielleicht mal nach Paris, aber sonst habe ich noch genug andere Ziele auf der Agenda, zum Glück. 😉

    • jdo says:

      uff, das ist ja schon ewig her ... ich wusste bis heute nicht, dass es so etwas überhaupt gibt ...

  2. nik22 says:

    Leere Festplatten sehen wie zufällige Datenfolgen aus.
    Verschlüsselte Daten sehen wie zufällige Datenfolgen aus.

    Wem fällt was auf?

    Ach ja, bei einem 16-Bit-PNG sehen die niederwertigsten Bits auch irgendwie zufällig aus.
    Praktisch, dass ich da *zufällig* noch ein paar Partitions-Header und Passwortdateien rumliegen habe, die natürlich nicht zu meinen *leeren* Festplatten gehören . . . Die kann ich ja dann gleich in meinem PNG verschwinden lassen.

    Dafür vielen Dank an alle Kryptographen und Steganographen!