ProtonVPN bietet grafischen Client für Linux – auch kostenlose Version
Gute Nachrichten für alle Linux-Anwender, die ProtonVPN als Virtual Private Network einsetzen. Ab sofort gibt es ein GUI für Linux – ProtonVPN hat einen grafischen Client für diverse Linux-Distributionen veröffentlicht. Einen Kommandozeilen-Client (CLI) gibt es schon länger, aber nun kommen auch Linux-Anwender in den Genuss eines grafischen Clients, wenn sie das möchten.
Das GUI unterstützt dabei eine ganze Reihe an Funktionen – wobei es hier auf das Paket ankommt, das Du abonniert hast:
- Schnellverbindung
- Der Adblocker NetShield (schützt auch vor Malware und Phising)
- Kill Switch
- Secure Core (Multihop – Daten werden durch mehrere Server geleitet – Server stehen in einem sicheren Data Center)
- Schutz vor DNS-Lecks
- Schutz vor IPv6-Lecks
- Einfacher Zugriff auf die speziellen Server für P2P, Tor und Streaming
- Integration in den Linux-Desktop – via NetwrokManager
Installierst Du den Client und rufst ihn auf, musst Du allerdings Dein Passwort eingeben – die App braucht also root-Rechte. Im GUI wird Dir angezeigt, was ein Tor-Server und was ein P2P-Server ist.
Damit tust Du Dich leichter, den richtigen Server zu finden.
Welche Distributionen werden unterstützt?
Als offizielle Unterstützung sind folgende Linux-Distribuitionen angegeben:
- Debian 10
- Ubuntu 20+
- Linux Mint 19+
- MX Linux 19+
- Fedora 31+
- Archlinux / Manjaro
Das Entwickler-Team gibt aber an, dass man künftig weitere Distributionen unterstützen möchte. Auf dem Raspberry Pi funktioniert das zum Beispiel nicht – das ist eigentlich Debian. Zur Architektur mach das Team leider keine genaueren Angaben und in diesem Fall hilft nur ausprobieren.
Das Problem an dieser Stelle ist nicht die Debian-Basis von Raspberry Pi OS, sondern die Architektur. Ich habe es nicht getestet, bin mir aber sehr sicher, dass das ProtonVPN-GUI unter Raspberry Pi OS für x86 läuft – warum sollte es auch nicht?
ProtonVPN bietet .ovpn-Dateien an, womit Du das VPN natürlich manuell auf dem Raspberry Pi einrichten kannst. Ein Client ist aber bequemer, weil Du hier Server schnell wechseln kannst. Die Schnellverbindung des Clients hilft außerdem dabei, einen möglichst wenig ausgelasteten Server zu finden. Aber vielleicht steht Raspberry Pi bereits auf der Agenda – wer weiß?
GUI auch für die kostenlose Version
ProtonVPN gehört ohne Zweifel zu den besten kostenlosen VPNs auf dem Markt. Die Menge an Daten ist nicht limitiert. Das Problem ist, dass Dir nur drei Länder zur Verfügung stehen und die FREE Server immer ziemlich ausgelastet sind – oftmals stehen alle bei 100 % oder nur knapp darunter. Die Länder sind die USA, die Niederlande und Japan.
Die kostenlosen Server sind aber nicht nur überlastet und bei der Geschwindigkeit gedrosselt, sondern auch bei den Funktionen eingeschränkt. Du bekommst etwa keinen Zugriff auf die Secure Core Server oder auf den Adblocker Netshield. Auch das Umgehen von Geoblocking ist mit der FREE-Version nicht möglich. Du kannst damit Streaming-Anbieter wie zum Beispiel Netflix, BBC iPlayer und so weiter nicht entsperren. Das liegt zum einen an der begrenzten Länder-Auswahl der kostenlosen Version, zum anderen wird Umgehen von Geoblocking in der Gratis-Variante nicht unterstützt.
Der Anbieter verrät Dir im Client sogar, was Du mit welchem Paket machen kannst.
Die volle Bandbreite bekommst Du erst beim Plus-Paket. Das ist verglichen mit anderen Anbietern wie zum Beispiel NordVPN relativ teuer. Dafür sitzt der Anbieter in der Schweiz und hat einen hervorragenden Leumund. Hinter ProtonVPN stehen die Leute, die auch ProtonMail machen. Ich selbst benutze NordVPN*. Hier habe ich zwar kein GUI, aber ich habe auch beim CLI-Client Zugriff auf alle Funktionen und es gibt einen Client für den Raspberry Pi – das ist mir wichtig.
Protokoll kannst Du nicht umstellen. Derzeit unterstützt ProtonVPN nur OpenVPN unter Linux. WireGuard soll irgendwann kommen, aber es ist nicht klar, wann es so weit ist. Bei NordVPN kann ich bereits zwischen OpenVPN und Nordlynx (WireGuard) wählen. Will sagen: Das GUI ist ganz gut, aber ausbaufähig. Ich kann bei OpenVPN auch nicht zwischen UDP und TCP wählen und so weiter. Da ist schon noch Luft nach oben.
Suchst Du ein VPN für Linux und möchtest ein GUI haben, ist ProtonVPN eine weitere Alternative. Also kostenlose Variante ist es hervorragend, auch wenn die kostenlosen Server keine VPN-Sperren (China, Türkei, Ägypten) umgehen können. VPNs sind nicht mehr teuer und für wenig Geld bekommst Du hervorragende Services.
Je nach Paket kannst Du bei ProtonVPN bis zu 10 Geräte gleichzeitig verbinden. Testen kannst Du den Service auch, weil es eine 30-tägige Geld-Zurück-Garantie gibt – wie es in der Branche üblich ist.
Natürlich unterstützt ProtonVPN auch alle anderen populären Betriebssysteme und es gibt GUIs für Android, Windows, iOS und macOS.