Nach Backdoor-Gate: F-Secures Mikko Hypponen sagt RSA-Konferenz ab

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

F-Secure Logo 150x150F-Secures Mikko Hypponen, einer der wohl bekanntesten Namen in der Security-Szene, hat seine Red bei der RSA-Konferenz 2014 abgesagt. Er hat dazu einen offenen Brief an EMC und RSA geschrieben.

Er zeiht seine Konsequenzen, nachdem die NSA angeblich zehn Millionen US-Dollar an RSA bezahlt hat, damit die Krypto-Firma Kunden schwache und knackbare Algorithmen unterjubelt und somit eine Backdoor für die NSA öffnet.

RSA hat sich zu den Vorwürfen bereits geäußert. Das Interessante an dem Statement ist, dass man eigentlich nur um den heißen Brei redet. Man gebe keine Details hinichtlich Kunden heraus, man sei eine Security-Firma und verteile nicht wissentlich Backdoors und so weiter. Den eigentlichen Vorwurf hat man allerdings nicht adressiert – den Zufallszahlengenerator der NSA. Hypponen wirft RSA vor, dass man den Algorithmus jahrelang weiter im Einsatz hatte, auch wenn es schon länger den Verdacht gab, dass dieser nicht ganz sauber ist.

Hypponen hat bisher acht mal bei einer RSA-Konferenz gesprochen. Im Februar 2014 in den USA wird das allerdings nicht passieren, weil der Security-Spezialist abgesagt hat. Witzigerweise wäre sein Titel “Government as Malware Authors” gewesen.

Es ist wohl die einzige Waffe, mit der man derzeit zurückschlagen kann. Die US-Firmen so isolieren, dass der Druck auf die NSA steigt. Tja, leichter gesagt als getan. Aber wenn US-Firmen tatsächlich wirtschaftlichen Schaden nehmen, dann wird man sich das nicht sehr lange gefallen lassen.

Anwender werden die Cloud so oder so verwenden, nehmen wir das als Beispiel. Auch wenn alle plärren, dass es nicht sicher ist. Man sollte sich der Realität stellen und nicht gegen Windmühlen anrennen – dafür ist RMS (den ich dafür sehr schätze, aber er manchmal einfach etwas unrealistisch ist) zuständig. Wenn man schon unbedingt auf Cloud-Dienste setzen möchte, dann einen Anbieter aus Europa nehmen. Der hängt zwar genauso im Internet und wird vielleicht von der NSA überwacht, aber es geht darum, wirtschaftlich Druck auszuüben – meine Meinung.

Auf jeden Fall eine tolle Aktion von Mikko Hypponen. An seinem Rückgrat können sich einige ein Beispiel nehmen.




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