Mozilla Webmaker nimmt Fahrt auf
Mozilla macht in den letzten Wochen einen ziemlichen Wirbel mit seinem Webmaker-Projekt. Jetzt hat Mozilla anlässlich der als offizieller Starttermin des Projektes am kommenden Wochenende beginnenden Summercode-Party zwei neue Online-Tools vorgestellt, mit denen Anfänger einfach und schnell lernen sollen, Web2.0-Seiten zu entwickeln. Mozilla hat nämlich kein geringeres Projektziel für Webmaker ausgelobt, als möglichst viele Web-Anwender zu Web-Machern „zu befördern“.
Thimble
Der Web-Editor Thimble beispielsweise soll Dich als angehenden Web-Designer auf einfachste Weise an das Thema “Web 2.0 gestalten” heranführen und Dich dabei unterstützen, im Handumdrehen eigene, moderne Web-2.0-Seiten erstellen zu können. Thimble hat ein simples zweigeteiltes Layout und interpretiert im Vorschaufenster rechts unmittelbar, was Du im Codefenster links eingibst. Mit einem Klick auf „Publish“ kann Du Deinen Code sofort veröffentlichen. Thimble soll die ersten Hürden beim Einstieg in das Webdesign im Web-2.0-Zeitalter überwinden helfen, nicht mehr und nicht weniger. Thimble läuft komplett im Browser. Du muss also nichts installieren. Mozilla spendiert Thimble auch gleich ein paar Vorlagen, die Du für eigenen Webprojekte benutzen kannst, indem Du beim Aufruf von Thimble nicht auf „Start from scratch“, sondern auf „Pick a project“ klickst.
X-Ray Goggles
Mozilla hat im Rahmen des Webmaker-Projektes neben Thimble und Googles Javascript-Bibliothek Popcorn mit X-Ray Goggles noch ein weiteres witziges Einsteiger-Werkzeug vorgestellt. X-Ray Goggles ist eine „Röntgenbrille fürs Web“ und zeigt, einmal mit „get started“ aktiviert, sobald Du die angezeigte URL in die Zwischenablage kopierst und auf „Röntgenbrille“ klickst, ab sofort die Strukturen einer Webseite, sobald Du mit der Maus über den eingefärbten Ausschnitt des gewünschten Elementes der Webseite fährst. Die Röntgenbrille hebt den Bereich dann farblich hervor und zeigt die zugrunde liegenden Code-Elemente an.
Was ist Webmaker?
Solltest Du noch nichts von Mozillas Webmaker Initiative gehört haben, hier noch kurz die Fakten: Offenbar treibt Mozilla die globale Vision, dass jeder das Web in Zukunft nicht nur konsumieren, sondern auch mitgestalten können soll, insbesondere auch Kinder und die „heranwachsende Generation“. Heather Payne, eine der in das Webmaker-Projekt involvierten Trainerinnen, drückte das in einem Video zur Mozilla „Summer Code Party“so aus:
“Alle sollten ein wenig Programmieren lernen, während sie aufwachsen. Dann wird die nächste Generation in der Lage sein, Dinge für das Web zu tun, die wir uns jetzt noch gar nicht vorstellen können.“
Mit seiner Webmaker-Initiative möchte Mozilla Dir und mir die Welt der Web-Entwicklung zugänglich machen und langfristig auch für Entwicklernachwuchs sorgen. Das Ganze soll laut Mozillas Vorstellungen in einer spielerischen Art nach dem Motto „make. learn. hack.“ passieren, sodass Millionen Anwender auf einfache Art lernen, wie man eigenhändig Templates, Videos oder HTML-Code erstellt, verbessert und ins Web stellt.
Weitere Projekte
Als technisches Fundament für das Webmaker-Projekt hat Mozilla im Hintergrund eine Reihe weiterer Initiativen und Projekten an den Start gebracht, allen voran Hackasaurus. Hackasaurus unterstützt das spielerische Erlernen der Web-Programmierung mit Werkzeugen wie dem gezeigten Web-Editor Thimble oder der Web-Röntgenbrille X-Ray Goggles. Darüber hinaus kannst Du mit dem Popcorn-Projekt „Rich Internet Applications“ in einer Umgebung erstellen, die in etwa wie ein Video Editor aussieht. Ferner stellt Ignite die Infrastruktur zum Erstellen und Testen eigener Web-Anwendungen zur Verfügung und Open Badges vergibt Zertifikate für Fortschritte und besondere Leistungen innerhalb des Projekt.
Summer Code Party
Den offiziellen Start der Webmaker-Initiative markiert die von Mozilla gemeinsam mit Partnern wie Tumblr, SoundCloud, Code for America, Creative Commons, der Bibliothek von San Francisco oder dem Londoner Zoo am kommenden Wochenende beginnende Summer Code Party. Die soll im Zeitraum 23. Juni bis 23. September verschiedenen Veranstaltungen, die ähnlich wie Usergroup-Treffen organisiert sind, einen Rahmen zum Teilnehmen am Webmaker Projekt bieten. Hinzu kommt eine soziale Komponente, weil Du beispielsweise mit anderen Teilnehmern aus Deiner Nähe im Zeitrahmen der Sommer Code Party jederzeit spontan eine eigene Lerngruppe aufziehen kannst. Wie so eine Mozilla Webmaker Veranstaltung genau funktioniert, kannst Du dem Event-Guide entnehmen. Der sieht als „Organisationsform“ so genannte „Kitchen Tables“, „Hack Jams“ oder „Pop Ups“ vor, etwa zum Ideen- und Erfahrungsaustausch oder für ein persönliches Kennenlernen bzw. fachliches Brainstorming. Der Clou daran: die einzelnen Veranstaltungen werden auf einer Karte angezeigt. Die Ergebnisse der Treffen und Veranstaltungen kannst Du unter dem Hashtag #mozparty veröffentlichen. Leider sind bisher nur wenige Veranstaltungen in Deutschland geplant, z.B. in Berlin.
Weitere Fakten zum Webmaker-Projekt findest Du auf der Kampagnen-Website oder im Mozilla-WIKI. Das Video zur Sommer Code Party ist hier verfügbar.