Linux Mint 21.3 Virginia ist da – mit Cinnamon 6

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Ab sofort kannst Du die Beta-Version von Linux Mint 21.3 Virgina testen. Die Distribution basiert weiterhin auf Ubuntu 22.04 und wird bis 2027 unterstützt. Es gibt ein paar Neuerungen und die prominenteste davon ist Cinnamon 6.

Linux Mint 21.3 – Du darfst die Beta-Version testen

Werfen wir kurz einen Blick auf die wichtigsten Neuerungen und Änderungen.

Cinnamon 6.0 in Linux Mint 21.3

Die Add-ons für Cinnamon nennen sich Spices. Bisher gibt es vier verschiedene Spices-Arten:

Applets: Kleine Programme, die Du in Deine Panels einfügen kannst
Desklets: Das Gleiche, aber für den Desktop
Erweiterungen: Skripte, die die Funktionsweise von Cinnamon verändern können
Themes: Look-and-Feel für Deinen Cinnamon-Desktop

Cinnamon 6.0 bietet eine neue Spices-Art: Aktionen oder Actions. Früher waren sie auch als Nemo-Aktionen bekannt und ich habe sie in diesem Blog bereits behandelt. Es sind Erweiterungen für das Kontextmenü Deines Dateimanagers.

Bei Cinnamon 6.0 kannst Du Actions wie alle anderen Spices herunterladen, aktivieren und bewerten. Per Standard wird das Mint-Team nur Aktionen anbieten, die für die meisten Menschen nützlich sind.

Actions werden wie andere Add-ons behandelt

Aber das Spice-Ökosystem wird im Laufe der Zeit wachsen und eine große Auswahl für viele Anwendungsfälle bieten.

Wayland und Cinnamon 6

Cinnamon 6.0 läuft zwar mit Wayland, aber es handelt sich dabei um experimentelle Unterstützung. Das Team will Wayland mittel- bis langfristig komplett unterstützen. In absehbarer Zeit wird Wayland X.org nicht als Standard ersetzen.

Im Anmeldebildschirm gibt es aber die Option, dass Du Cinnamon mit Wayland starten kannst. Das Team weist aber darauf hin, dass die Wayland-Sitzung nicht so stabil wie die Standard-Sitzung ist. Es fehlen Funktionen und es gibt auch sonst einige Einschränkungen.

Es gibt ein Forum, über das Du die Entwicklung von Wayland verfolgen kannst. Du findest es unter https://trello.com/b/HHs01Pab/cinnamon-wayland.

Zudem gibt es ein spezielles Github-Repository für Probleme im Zusammenhang mit Wayland: https://github.com/linuxmint/wayland.

Das Team gibt an, dass die Wayland-Unterstützung nicht vor 2026 (Mint 23.x) vollständig fertig sein muss. Damit sind zwei Jahre Zeit, alle möglichen Probleme zu beheben.

Weitere Verbesserungen bei Cinnamon 6.0

Es gibt viele Bugfixes, Leistungsverbesserungen und weitere Änderungen:

75%-Skalierung ist wieder da
Die Tastenkombination für die Fensterdeckkraft ist wieder vorhanden
Die Stylus-Tasten lassen sich deaktivieren
Der für Benachrichtigungen verwendete Monitor ist jetzt konfigurierbar
Menü-Apps lassen sich mit Rechtsklick → Eigenschaften bearbeiten
Gesten: neue Desktop-Zoom-Aktion
Gesten: Du kannst jetzt festlegen, wann eine Aktion ausgelöst wird
Sound-Applet: neue Umschalt-Mittelklick-Aktion
Liste der gruppierten Fenster: neue Option, um nichts anzuzeigen, wenn der Mauszeiger über eine App-Schaltfläche bewegt wird

Viele Verbesserungen bei Hypnotix

Die TV-Anwendung Hypnotix hat neue und sinnvolle Funktionen erhalten. Du kannst Sender ab sofort als Favoriten festlegen.

Zudem gibt es die Möglichkeit, benutzerdefinierte Kanäle hinzuzufügen. Jede URL, die Du streamen kannst, lässt sich als benutzerdefinierter TV-Sender konfigurieren. Dabei ist es egal, ob es sich um einen Livestream handelt oder nicht.

Einen benutzerdefinierten Kanal bei Hypnotix erstellen

Damit kannst Du Hypnotix auch ohne Playlist oder IPTV-Anbieter nutzen. Das funktioniert sogar für YouTube – Du könntest Dir etwa Deine Lieblings-Musikvideos als Favoriten erstellen.

Eine weitere wichtige Änderung wurde unter der Haube vorgenommen. Hypnotix benutzt libmpv, das wiederum auf yt-dlp basiert, um YouTube-Kanäle zu streamen. Obwohl das Upstream-Projekt yt-dlp schnell auf YouTube-Änderungen reagiert, wenn diese die Kompatibilität beeinträchtigen, wird das Systempaket yt-dlp (egal ob in Debian oder Ubuntu) nicht so oft aktualisiert.

Um sicherzustellen, dass YouTube-Kanäle weiterhin funktionieren, wenn das yt-dlp-Paket veraltet ist, kann Hypnotix seine eigene lokale Version von yt-dlp herunterladen und aktualisieren.

Hypnotix kann eine individuelle yt-dlp-Version nutzen

Die Updates musst Du aus Sicherheitsgründen manuell auslösen und die lokale Version von yt-dlp benutzt nur Hypnotix (sie ersetzt nicht die Systemversion für andere Anwendungen).

Sonstiges in Linux Mint 21.3 Beta

Bei Warpinator kannst Du Dich auf verschiedene Arten mit einem anderen Gerät verbinden, auch manuell. Dazu kannst Du die IP-Adresse eingeben oder auch einen QR-Code scannen.

Die App für Notizen, Sticky, hat Unterstützung für DBUS-Befehle erhalten. Damit kannst Du Notizen über Skripte oder Tastenkombinationen verwalten.

Im Anmeldebildschirm Slick Greeter kannst Du die Ausrichtung des Anmeldefeldes jetzt konfigurieren.

Bulky, das Batch-Tool zum Umbenennen von Dateien, hat Unterstützung für Miniaturansichten sowie eine Drag-and-Drop-Funktion.

In Pix berücksichtigt die Videowiedergabe jetzt die Ausrichtung des Videos und dreht es automatisch.

Das Sicherungswerkzeug mintbackup bietet nun eine Kopfleiste und einen Info-Dialog.

Dem Xapp XDG Desktop Portal wurde ein Farbwähler spendiert.

Wie immer gibt es auch neue Hintergrundbilder und Verbesserungen beim Artwork.

Die Mindestanforderungen sind:

2 GByte RAM (4 GByte empfohlen)
20 GByte Festplattenplatz (100 GByte empfohlen)
Auflösung mit 1024 × 768 (bei geringeren Auflösungen kannst Du Fenster auch verschieben, indem Du die ALT-Taste gedrückt hältst und dann mit der linken Maus auf das Fenster klickst).

Download-Links für Linux Mint 21.3 Beta findest Du in der offiziellen Ankündigung.