Das Android-Tablet als Grafik-Tablet für GIMP benutzen: GfxTablet

Ein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Gimp Logo 150x150Dank eines Tipps von Matthias bin ich auf die Android-App GfxTablet gestoßen. Um die Neugierde zu befriedigen, musste ich das auch gleich ausprobieren. Die App wird immer noch weiterentwickelt, aber ausprobieren kann man es schon.

Zunächst installierst Du GfxTablet auf Deinem Android-Gerät via Play Store. Dann holst Du Die die Binärdatei (64-Bit) für den Desktop, die laut Entwickler mit Fedora 18 und Ubuntu 12.10 getestet wurde. Wer eine andere Distribution verwendet und die Binärdatei nicht funktioniert, kann sich über die Projektseite den Quellcode holen. Die Datei uinput-networktablet-x86_64 machst Du am Besten mittels chmod a+x ausführbar: chmod a+x uinput-networktablet-x86_64

Diese Datei startest Du nun mit root-Rechten: sudo input-networktablet-x86_64. Danach öffnest Du zum Beispiel GIMP und stellst bei den Eingabegeräten das Network Tablet auf Screen. Somit kannst Du mit der Maus nicht mehr zeichnen.

GIMP Network Tablet auf Screen stellen

GIMP Network Tablet auf Screen stellen

Nun musst Du das Android-Tablet och mit dem Netzwerk verbinden und die IP-Adresse Deines PCs hinterlegen. Und schon kann es losgehen! Mein erstes Werk ist nicht sehr hübsch und deswegen deklariere ich einfach als Kunst und somit ist es in 1400 Jahren mehrere Millionen wert – hah!

Mit GfxTablet gezeichnet - ein Jahrhundertwerk!

Mit GfxTablet gezeichnet – ein Jahrhundertwerk!

Ok, zeichnen mit der Hand ist nicht sehr einfach und ein Android-Tablet mit einem Stylus Pen, wie er auch im Video verwendet wird ist wohl ratsam. Die App reagiert aber auf Druckstärken und laut Aussage der Entwickler sind bis zu 10.000 verschiedene Druckstufen möglich. In der App kannst Du außerdem einstellen, dass nur der Stylus Pen malen darf und die Hand nicht mehr. Da ich keine Stylus Pen habe, stellt sich diese Option bei mir nicht.

GfxTablet-Treiber zeigt den Druck und die Koordinaten an

GfxTablet-Treiber zeigt den Druck und die Koordinaten an

Was ebenfalls ein kleine Problem war, ist der Multimonitor-Modus. Die Fläche auf dem Tablet erstreckt sich dann über beide Bildschirme und das Zeichnen ist schon sehr fuzzelig. Wenn Du das ausprobierst – am besten mit einem Bildschirm. Sonst wird das Zielen doch recht schwer.

Die App funktioniert derzeit nur im Zusammenhang mit Linux. Die Entwickler suchen wohl nach helfenden Händen, die einen Treiber für Windows oder Mac OS X entwickeln.

Achso, genau: Wer eine Firewall am Laufen hat, sollte das noch wissen: Die Android App senden UDP-Pakete auf den angegebenen Host auf Port 40118.

Das Ding lässt sich natürlich auch einsetzen, um den PC mit dem Tablet oder Smartphone zu dirigieren. Aber ein bisschen Feinschliff ist noch notwendig. Ich finde es trotzdem beeindruckend und überlege mir nun ernsthaft eine Karriere als Künstler – wer könnte es mir bei den Ergebnissen verdenken?




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Ein Kommentar zu “Das Android-Tablet als Grafik-Tablet für GIMP benutzen: GfxTablet”

  1. Fritz says:

    Habe es gerade mal ausprobiert und ich bin schwerstens überrascht: Es hat auf anhieb funktioniert 🙂
    Kann man die Zeichenfläche auf dem Tablet irgendwie auf die Zeichenfläche in Gimp begrenzen? Ist es möglich, den Inhalt der Gimp Zeichenfläche auch auf dem Zeichenbereich im Tablet anzeigen zu lassen?
    Wenn das möglich ist werde ich auch noch zu einem Künstler!

    Beste Grüße