Auch wenn es Dir nicht bewusst ist, verwendest Du wahrscheinlich Linux

Kein Kommentar Autor: Tipps

Vor gar nicht allzu langer Zeit feierte Linux seinen 26 Geburtstag. Die allererste Version wurde am 26. September 2017 von Linus Torvalds veröffentlicht. Der Finne gilt als genial, aber auch exzentrisch. Immer wieder mal fährt er Kernel-Entwickler an, wenn ihm etwas nicht in den Kram passt. Das ist zwar nicht immer nett, aber irgendwie gibt ihm der Erfolg auch Recht.

Im Gegensatz zu manch anderer Software ist Linux ein Open-Source-Projekt und wurde anfangs komplett von einer Community und Freiwilligen entwickelt. In der Zwischenzeit steuern auch viele Firmen bei, das Projekt ist aber weiterhin frei.

Weitere populäre und freie Produkte sind übrigens LibreOffice, die Nextcloud und der Apache Webserver. Auf den kommen wir später wieder zu sprechen. Zunächst noch ein paar Informationen.

Linux ist eigentlich nur der Kernel

Fälschlicherweise werden oft Linux-Distributionen mit Linux gleichgesetzt. Allerdings ist Linux eigentlich nur das Herzstück oder der Kernel. Distributoren nehmen den Kernel und bauen Software wie zum Beispiel eine grafische Oberfläche außen herum. Sie installieren oftmals noch Software, die Anwender nützlich finden. Dazu gehören das bereits erwähnte LibreOffice, VLC und so weiter. Aus dem gesamten Konstrukt entsteht dann eine Linux-Distribution.

Zu den in Deutschland bekanntesten Distributionen gehören Ubuntu, Red Hat, openSUSE, Debian und Linux Mint. Red Hat ist übrigens die erste Open-Source-Firma, die einen Umsatz von einer Milliarde US-Dollar verbuchen konnte. Das war im Jahre 2012. Im Jahre 2016 konnte das Unternehmen die Marke von 2 Milliarden knacken. Mit Open Source und Linux lässt sich also tatsächlich Geld verdienen. Lange spukte in den Köpfen von Unternehmern, dass Linux nur ein technisches Spielzeug für Geeks sei.

Das Logo des Betriebssystems ist übrigens der süße Pinguin mit Namen Tux.

Raspberry Pi läuft mit Linux

Da sich gewisse Distributionen auf Hardware mit geringen Anforderungen betreiben lassen, wird das Betriebssystem oftmals auch auf Heim-Routern und anderen Netzwerk-Komponenten eingesetzt. Selbst wenn Du es nicht bewusst tust, aber im Internet unterwegs bist, verwendest Du mit 99,9 prozentiger Wahrscheinlichkeit Linux auf die eine oder andere Weise.

Hast Du ein Smartphone mit Android? Ja? Überraschung! Googles Betriebssystem für Smartphones, Tablets und Fernseher verwendet als Herzstück ebenfalls Linux. Ziehen wir alle Anwender-Geräte in Betracht, dann hat Linux Microsoft Windows als am häufigsten eingesetztes Betriebssystem verdrängt – dank Android.

Auch der Raspberry Pi ist eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht. Der Mini-Computer wurde bereits über 12,5 Millionen mal verkauft und verdrängt damit den Commodore 64 von Platz 3 der am häufigsten verkauften Rechner. Rate mal, worauf das Standard-Betriebssystem Raspbian basiert? Es ist eine speziell angepasste Variante der Distribution Debian GNU/Linux.

Für den Raspberry Pi gibt es aber auch andere Derivate. Zum Beispiel LibreELEC macht aus dem Mini-Rechner ein perfektes Multimediasystem. Eine Installation ist kinderleicht.

Raspberry Pi 3 mit Gehäuse und Kühlkörper

Raspberry Pi 3 mit Gehäuse und Kühlkörper

Linux ist das Rückgrat des Webs

Laut Netcraft liefern die beiden Webserver Apache und nginx fast 66 Prozent aller Websites aus. Die beiden laufen dabei zum Großteil unter Linux. Alleine durch den Besuch diverser Websites wirst Du eher früher als später Linux verwenden.

Die Branche ist dabei völlig egal. Diese Website läuft zum Beispiel auf einem Contabo Server mit Ubuntu 16.04. Dein favorisierten News- oder Sport-Portale? Sehr wahrscheinlich steckt Linux dahinter. Auch das Social-Media-Schwergewicht setzt auf Linux als Server. Wagst Du gerne ein Spielchen online, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass selbst größere Anbieter Linux als Server einsetzen. Irgendwer muss ja für die Auslieferung der Seiten verantwortlich sein.

Manche Betreiber verbergen, welches Betriebssystem und welche Webserver Software ihre Website antreibt. Einige geben zwar die Komponenten, aber nicht die Versionen aus. Das alles geschieht aus Gründen der Security. Interessant ist aber, dass Du mit nmap ein sogenanntes Fingerprinting des Betriebssystems versuchen kannst. Ein Erfolg ist allerdings nicht garantiert. Der Befehl dazu sieht so aus:

sudo nmap -O -v <IP-Adresse oder Domain>

Das bereits genannte Betway verschleiert zwar Betriebssystem, aber nmap ist sich zu 89 Prozent sicher, dass ein Linux-Kernel zwischen 3.11 und 4.1 läuft.

Betway.com läuft mit 89 Prozent Wahrscheinlichkeit mit Linux

Betway.com läuft mit 89 Prozent Wahrscheinlichkeit mit Linux

Supercomputer und Desktops

Linux läuft auf 99,6 Prozent der Top-500-Supercomputer. In den Top 10 findest Du nur Linux-Computer. Eigentlich ist bis zu Rang 493 nichts anderes zu finden. Lediglich auf diesem Platz und 494 sind Unix-Systeme. Die Dominanz des Pinguins ist beeindruckend und unterstreicht, welch große Rolle das Open-Source-Betriebssystem im Rechenzentrum spielt.

Auf dem Desktop schwächelt Linux gegenüber Windows und macOS etwas. Auf dem PC ist Microsoft unangefochtener Marktführer. Erfreulich ist aber, dass Linux in der jüngeren Vergangenheit die 3-Prozent-Hürde geknackt hat und sich auch wacker darüber hält. Mal sehen, wo die Reise noch hingeht.

Nette Pi-Konstellation

Suchst Du ein VPN für den Raspberry Pi? NordVPN* bietet einen Client, der mit Raspberry Pi OS (32-Bit / 64-Bit) und Ubuntu für Raspberry Pi (64-Bit) funktioniert.




 Alle Kommentare als Feed abonnieren

Kommentare sind geschlossen.