AdBlock-Diskussion: Nachtrag zum gestrigen Beitrag
Die Email-Konversation von heute morgen passt ja wie die Faust aufs Auge und passt wunderbar zum gestern angesprochenen Problem, wie man als einzelne Person den Betrieb einer ordentlich besuchten Seite finanzieren soll:
Hallo,
wir sind aktuell einer der größten “Artikelhändler” in Deutschland. Aktuell wickeln wir über 100.000 Euro monatlich an Artikeln ab. Da mir bekannt ist, dass auf eurer Internetseite Artikel angeboten werden spare ich mir mal die ganzen Erklärungen und frage mal ganz direkt: Darf ich eure Seite bei uns aufnehmen? Wie sind die Preisvorstellungen pro Artikel? Wird der Artikel von euch erstellt oder sollen wir diesen erstellen? Ist eine Anzeigen-Kennzeichnung vorhanden?
Über ein Feedback würde ich mich freuen.
Mit freundliche Grüßen …
Ich:
Hallo,
danke für die Anfrage und dann frage ich ganz direkt mal zurück: Sind denn Artikel dabei, die “NoFollow”-Links akzeptieren und als “gesponsert” gekennzeichnet werden dürfen?
Andere Artikel würde ich nicht annehmen.
Viele Grüße, Jürgen Donauer
Anfrager:
Hallo Jürgen,
Kennzeichnung wäre ok, NoFollow auf keinen Fall.
Mit freundlichen Grüßen
Ich:
Hallo ******,
dann wäre ja NoFollow ohne Kennzeichnung noch besser, da ich sonst Google und anderen Suchmaschinen einen konkreten Grund gäbe, meine Seite abzustrafen.
Somit muss ich das leider absagen.
Viele Grüße, Jürgen Donauer
Anfrager:
Follow ohne Kennzeichnung geht natürlich auch, ist und auch lieber! Nur Follow muss der Link halt sein. Wir geben SEHR viel Geld für Texte aus! Der Text wird natürlich so erstellt, dass er wie ein normaler bzw. echter Artikel bei dir aussieht der NICHT gekauft wurde. Wir lassen eine Anzeige-Kennzeichnung zwar zu, doch wie Du selbst sagst, hat dies Nachteile. Dementsprechend klären wir unsere Kunden auch darüber auf und dementsprechend kommen bei einer Anzeige-Kennzeichnung auch deutlich weniger Buchungen zustande.
Mit freundlichen Grüßen …
Was mich an dieser Anfrage besonders sauer macht ist nicht die Tatsache, dass man mir SEHR viel Geld pro Artikel anbieten würde. Dass ich das ablehne hat ein stück-weit mit Idealismus zu tun, dass ich den Lesern nichts unter die Nase reiben möchte, das ich nicht selbst ausprobiert habe – oder Einfluss darauf nehmen kann, ob mir das auch so taugt, was mir da vorgesetzt wird. Ich musste allerdings von mir aus darauf hinweisen, dass die von dem Anbieter vorgeschlagene Methode “Follow und Kennzeichnung” wissentlich meiner Seite hätte Schaden zufügen können. Google hat in letzter Zeit Seiten massiv abgestraft, die in großem Umfang Links verkauft haben.
Auf die einzig ehrliche Methode: “NoFollow und Kennzeichnung” lässt sich allerdings keiner ein. Würden sowohl werbende Firmen als auch Anbieter so etwas akzeptieren, könnte das sogar Teil der Lösung sein.
Und dass ich hier keine Märchen erzähle … hier zwei Links, die sagen, dass sogar Forbes und die Washington Post abgestraft wurden:
- http://blog.ineedhits.com/search-news/google-dishes-out-widespread-penalties-to-sites-selling-links-035312372.html
- http://www.thisishoop.com/blog/google-punish-interflora-for-selling-links
Mir geht es ähnlich. Sobald ich nofollow und Kennzeichnung erwähne, gibt's meistens auch gar keine Rückantwort mehr. Tja.