Ubuntu denkt über Änderung der Ausgabe-Zyklen nach: LTS-Hopping oder alle 2 Jahre

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Ubuntu Logo 150x150Ubuntu-Installationen können ganz schön nervig sein – vor allen Dingen, wenn man immer auf dem neuesten Stand bleiben möchte. Ja, man bietet Upgrades an, die in der Regel auch gut funktionieren. Allerdings denkt man bei Ubuntu laut darüber nach, den 6-monatigen Entwicklungs-Zyklus aufzugeben und stattdessen alle 2 Jahre eine neue Version zur Verfügung zu stellen. Tradition ist es seit einiger Zeit, dass immer die April-Ausgabe (04) einer geraden Jahreszahl eine Version mit LTS (Langzeitunterstützung) ist.

Nun will man zwischen den beiden Jahren eine Art Rolling Release einführen. Canonicals Kernel-Team-Manager Leann Ogasawara hat in einem Google Hangout erklärt, dass man Stabilität und Neuerungen in einem Rolling Release aufrecht erhalten kann. Es gäbe damit in den zwei Jahren zwischen den neuen Versionen jede Menge Updates.

Bisher war das so: Wollte man die LTS-Stabilität nicht verlieren, aber dennoch auf neueste Versionen von Software setzen, musste man auf Launchpad und PPAs zurückgreifen. Das dient natürlich nciht gerade der Stabilität, weil man damit sowieso vom LTS-Repository abweicht. Ich gehe davon aus, dass jede Menge ihre LTS-Versionen mit PPAs würzen, um das System mit aktuellerer Software versorgen. Somit befinden sich diverse Anwender sowieso schon bei einem ähnlichen Modell – Frankenrolling 🙂

Der Vorteil liegt auf der Hand. Man kann Anwendern neue Software mit tollen neuen Funktionen sofort anbieten und muss nicht erst 6 Monate bis zur nächsten Ubuntu-Ausgabe warten. Das Ganze kann natürlich auch nachteile mit sich bringen. Rolling bedeutet, dass sich mehr Fehlerquellen einschleichen können. Ogasawara glaubt aber, dass man die Qualität im QA-Team hat, sich dieser Herausforderung zu stellen. Es würden täglich Boot- und Smoke-Tests gefahren.

Richtig Rolling ist das aber auch nicht – das wäre etwas wie Arch – also theoretisch einmal installieren, nie wieder installieren, nur noch aktualisieren. Bei Ubuntu will man eher von LTS- zu LTS-Version springen. Wenn es kommen sollte, ist die erste Version 14.04, die von dieser Änderung betroffen ist. Es wäre dann als 14.04, 16.04, 18.04 und so weiter. Ubuntu 13.04 “Raring Ringtail” und 13.10 werden auf jeden Fall wie geplant kommen.

Etwa bei Minute 42 spricht Ogasawara über die mögliche Änderung. Sie macht aber auch klipp und klar, dass hier nichts entschieden und in Stein gemeißelt ist. Man denkt laut darüber nach und müsse auch herausfinden, ob so ein Modell den Anwendern überhaupt gefällt. Minute 12 ist auch nicht schlecht. Dort versichert man, dass das Gerücht, Jono Bacon würde tot sein, kompletter Humbug ist.

Ich verwalte keine eigene Linux-Distribution und will auch gar keine Verschwörungs-Theorien auf den Plan bringen: Macht man den auf Ubuntu basierenden Distributionen mit Eigenentwicklungen damit nicht das Leben schwerer? Ein Update kann schließlich meine selbst entwickelte Software unbrauchbar machen …




 Alle Kommentare als Feed abonnieren

Kommentare sind geschlossen.