Vincent Untz etwas genervt über den Fork des gnome-panel: consort-panel

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

GNOME Logo 150x150Vincent Untz hat sich zum Consort Desktop von SolusOS geäußert. Wenn man zwischen den Zeilen liest, könnte man durchaus eine gewisse Frustration und Genervtheit hinein interpretieren. Ihm sei natürlich der Fork des gnome-panel nicht entgangen.

An sich habe er nichts gegen Forks und jeder habe die Freiheit das zu tun. In diesem Fall ist er nach eigenen Angaben allerdings etwas verwirrt. Er dachte, dass es klipp und klar gemacht wurde, dass man Freiwillige sucht, die gnome-panel warten. Er habe Ikey Doherty davon im Juni 2012 auch in Kenntnis gesetzt, warum einige Änderungen keinen Einzug in den Fallback-Modus gehalten haben, aber dass man diese hoffentlich in der nicht allzu fernen Zukunft einbringen könnte. Untz wehrt sich gegen den Vorwurf, dass er hier Steine in den Weg gelegt hat.

Normalerweise dürfe man auch gerne mit dem Finger auf ihn zeigen, wenn es gute Gründe dafür gibt. Natürlich weist er als als Maintainer auch Patches zurück und dafür gibt es in der Regel gute Gründe. Einer davon ist, dass es einen Design-Leitfaden gibt, der auch für gnome-panel als vollwertiger Teil von GNOME gilt. Das heiße aber nicht, dass Vorschläge unwillkommen sind.

Eine weitere Aufgabe eines Maintainer sei es, den Code am Leben zu erhalten. Im Falle von gnome-panel sei das aber nicht möglich gewesen, so lange der Fallback-Modus Teil von GNOME3 ist. Es habe mehr Zeit gedauert als es ihm lieb war, wurde aber hingebogen, nachdem der Falllback-Modus in die Geschichte eingegangen war. Man soll diese Vorgeschichte im Hinterkopf behalten, wenn er nun seine Verwirrung erklären möchte. Er stellt dazu eine kleine Zeitleiste der Geschehnisse zur Verfügung:

  • Um den 24. Juni hat er ein E-Mail von Ikey Doherty mit einigen Patches bekommen. Einige Dinge sollten zurückgenommen werden. Er habe geantwortet, dass dies im Moment aufgrund des Fallback-Modus nicht möglich ist. Sollte dieser wegfallen, könne man sich wieder unterhalten. Seitdem habe er nichts mehr von Doherty gehört.
  • Am 25. Juni hat er einen Thread auf der Mailing-Liste gestartet, ob man den Fallback-Modus in GNOME 3.6 weiter pflegen soll oder nicht. Dazu sei Doherty eingeladen gewesen.
  • Ende August stand dann zur Diskussion, ob man den Fallback-Modus in GNOME 3.8 weglassen soll. Darin stand ausdrücklich, dass einige Leute Komponenten des Fallback-Modus verbessern wollten. Mit dem Wegfall des Fallback-Modus hätte man diesen Entwicklern den Weg geebnet.
  • Am 9. November hat das Team offiziell verkündet, dass der Fallback-Modus in Version 3.8 wegfällt.
  • Am 21. November hatte Untz darüber gebloggt und Leute eingeladen, Maintainer zu werden.
  • Am 5. Dezember hat er ein E-Mail an eine kleine Gruppe von Leuten geschickt, die vielleicht einige der Fallback-Komponenten pflegen möchten und Hilfe dafür angeboten. Doherty war nicht auf der Liste, weil Untz ihn laut eigener Aussage vergessen hatte.

Als Ironie sehe er, dass Dohertys E-Mail erst den Stein ins Rollen gebracht hat, dass der Fallback-Modus überhaupt offiziell aus GNOME genommen wurde. Er möchte seinen Blog-Eintrag als Gelegenheit nutzen und jeden Willkommen heißen, der Maintainer des gnome-panel werden möchte. Er würde die Arbeit gerne innerhalb der GNOME-Infrastruktur sehen, aber es sei auch voia gitorious/github möglich. Es gibt keinen Grund für einen neuen Namen und oder dem GNOME-Design-Leitfaden zu folgen. Wenn ein kompletter Fork und ein neuer Name notwendig ist, dann sei das auch OK. Aber zumindest würden ihn die Gründe dafür interessieren.




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