Wir haben einen ganz besonderen Gast – Inspektorin Dreyfus

8 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

Wo ich lebe gibt es sehr viele streunende Hunde und Katzen und es ist schon ein kleines Drama. Eine freiwillige Organisation setzt alles Mögliche in Bewegung, um das Problem zumindest zu lindern. Die Regierung weiß sich nicht anders zu helfen, als Gift (Strichnin) zu nehmen. Das ist zwar günstig, aber die Tiere gehen elend ein.

Derzeit läuft wieder so ein TNR-Projekt (Trap Neuter Release – Fangen Kastrieren / Sterilisieren Freilassen). Es sind zwei Tierärzte aus Europa da, die seit Tagen am laufenden Band operieren – freiwillig. Bereits über 100 Katzen und Hunde wurden gefangen, kastriert/sterilisiert und wieder in die Freiheit entlassen.

Freunde von mir, Marlies und Jose, sind dabei aktiv involviert. Sie fangen Streuner, helfen bei den Operationen und eben wo immer eine helfende Hand notwendig ist. Das verdient einfach höchsten Respekt. Auch wir haben uns entschlossen, ein bisschen zu helfen.

An einem recht populären Platz gab es schon länger ein Kätzchen, das ein Bein nicht verwenden konnte. Wahrscheinlich ein Unfall und die Vorderpfote hing einfach nur so herunter. Laut den Tierärzten hatte das Kätzchen ziemlich sicher Schmerzen, weil sie das Bein trotzdem benutzen wollte. Bein funktionierend oder nicht, wird auch so ein Kätzchen rollig und die Kater scheren sich ziemlich sicher ebenfalls nicht um eine Pfote. Abgesehen davon kann die Katze keine Jungen oder nur sehr schwer aufziehen. Die Katze ist sehr zutraulich, schnurrt bei Berührung sofort und ist auch nicht scheu. Deswegen bekam sie auch immer reichlich Futter von Touristen.

Deswegen wurde auch diese Katze gefangen und sterilisiert. Gleichzeitig hat man ihr die „böse“ Pfote amputiert. Die Tierärzte meinten, dass sie relativ viel abgenommen haben. Das würde die Katze daran hindern, die Pfote weiterhin benutzen zu wollen.

Der Gast befindet sich derzeit bei uns und wurde gestern operiert. Sie ist wach, hat bereits gefressen und schnurrt wieder. Sie kann auch schon wieder auf das Fensterbrett hüpfen (wir haben als kleine Hilfe die Katzen-Box noch davor gestellt – dann ist es etwas einfacher).

Wir haben ihr den Namen „Inspektor Dreyfus“ gegeben … 🙂 … eine echte Kämpfer-Natur und sie sieht auch aus, als hätte Sie einem von an Napoleons Feldzügen teilgenommen. Sie kann allerdings nicht wie anderer Kandidaten sofort wieder in die Freiheit entlassen werden. Die Tierärzte werden in den kommenden Tagen vorbei kommen, Injektionen geben und einfach nach dem Rechten sehen.

Nun haben wir ein paar Tage lang einen (derzeit recht lauten) Gast im Haus. Gestatten: Inspektor Dreyfus, die eigentlich Inspektorin Dreyfus heißen sollte:

Inspektorin Dreyfus

Inspektorin Dreyfus

Inspektorin Dreyfus hat nun endlich (hoffentlich) keine Schmerzen mehr

Inspektorin Dreyfus hat nun endlich (hoffentlich) keine Schmerzen mehr

Inspektorin Dreyfus beim Essen

Inspektorin Dreyfus beim Essen




 Alle Kommentare als Feed abonnieren

8 Kommentare zu “Wir haben einen ganz besonderen Gast – Inspektorin Dreyfus”

  1. calmi says:

    Ach Gott! Süss, die Kleine! 🙂

  2. Jan says:

    Bleibt sie denn bei euch?^^

    • jdo says:

      Kann ich noch nicht sagen. Wir haben ja schon 5 und die mögen sich schon selbst nicht richtig und fremde geht gar nicht. Aber wir finden schon einen Platz für sie. Wo sie gefangen wurde ging es ihr nicht schlecht, da sind ein paar Lokale in der Gegend und es springt immer Futter ab. Es ging hauptsächlich darum, dass sie nicht trächtig wird.

  3. dm says:

    Der Artikel ist ja nun ganz herzerweichend.
    Ich fang an zu heulen.
    Wie weit ist der Autor von der (deutschen) alltagsrealität entfernt wenn er meint solche Termen aufgreifen zu müssen.

    Näher liegend wäre es doch über arme, ja wirklich ganz arme Griechen, Deutsche oder Ägypter zu schreiben die nicht von Touristen gefüttert werden, sondern ihrem Elend einfach selbst überlassen sind.
    Entschuldige bitte. Dieser Artikel ist widerlich in Anbetracht der bestehenden Probleme meiner eigenen Spezies.

    Tierliebend grüßt dm

    • jdo says:

      Aufgreifen müssen tue ich gar nichts. Das ist ein persönlicher und privater Blog und wenn es mir morgen einfällt über "die faszinierende Vielfalt von Sandkörnern" schreiben zu wollen, werde ich das auch machen und Dich nicht vorher um Erlaubnis bitten.

      Über die armen Mitglieder Deiner eigenen Spezies füllen sich andere Blogs, Zeitungen, Artikel und so weiter.

      Was Du vergisst, dass mit den hier ausbleibenden Touristen in Ägypten nicht nur die Menschen leiden, sondern auch die Tiere. Das Spiel geht Hand in Hand - wenn die Restaurants weniger.

      Und wer gibt Dir das Recht, mir unterschwellig vorzuwerfen, dass ich nicht auch Menschen in Not helfe?

      Wenn ich das nächste Mal wieder ein kleines Hündchen finde, dass an einem Baum stranguliert wurde – mehrere Hündchen, die von der Mutter geklaut und in ein Grube geworfen wurden und dort jämmerlich heulen und zu verrecken – Kinder, die Draht um den Schwanz von Hunden binden bis dieser abstirbt – kleine Kätzchen, die noch nicht die Augen auf haben von der Mutter klauen und diese in Mehl wälzen um damit zu spielen – Bilder von mit Strichnin vergifteten Tieren (total verkrampft, man sieht ihnen Ihr Leiden förmlich an) – dann schreib ich vielleicht auch mal etwas darüber. Danach kannst Du selbst entscheiden, was widerlich ist.

      Ich werde mir aber auf keinen Fall vorschreiben lassen, welcher Spezies ich zu helfen habe und schon gar nicht, was hier in diesem Blog erscheint.

      Mit Unverständnis grüßt,
      Jürgen

      P.S: Als hier in Ägypten die Revolution los ging, habe etliche sofort oder aufgrund der ausbleibenden Touristen die Beine in die Hand genommen. Einerseits aus Angst, andererseits wegen "hier gibt es nichts mehr zu holen". Die Spezies Mensch hat aus monetären Gründen den Schuh gemacht und vorher aber (zum Teil) fette Jahre gehabt. Ich kaufe mein Gemüse immer noch am Markt beim einheimischen Händler und bin hier geblieben. Ich werde den Teufel tun, nicht auch den Allerschwächsten in meiner näheren Umgebung (den Tieren) zu helfen.

      • dm says:

        jdo sagt:
        7. Februar 2014 um 08:23
        Aufgreifen müssen tue ich gar nichts. Das ist ein persönlicher und privater Blog und wenn es mir morgen einfällt über "die faszinierende Vielfalt von Sandkörnern" schreiben zu wollen, werde ich das auch machen und Dich nicht vorher um Erlaubnis bitten.

        >>>
        Entschuldigung, aber natürlich „greifst du etwas auf“, nämlich eben das Thema Hilfe für Tiere.
        Dagegen ist ja auch erst mal nichts zu sagen. Im Gegenteil.
        Nur die Art wie du es tust erinnert mich an eine gefühlsduselige Art, wie so was in deutschen Boulevard Blättern geschieht. Und diese Art finde ich eben widerlich und braucht, meiner bescheidenen Meinung nach, nicht noch ergänzt zu werden.
        Natürlich soll jeder Blogger schreiben was er will. Im Hinblick auf die Verbesserung der Situation der Tiere in Ägypten und anderswo fände ich es jedoch effizienter, auf die mangelnde moralische Bildung der „Spezies Mensch“ hin zu weisen und diese zu verbessern. Das wäre, glaube ich, langfristig besser für Tier und Mensch.

        Über die armen Mitglieder Deiner eigenen Spezies füllen sich andere Blogs, Zeitungen, Artikel und so weiter.
        Was Du vergisst, dass mit den hier ausbleibenden Touristen in Ägypten nicht nur die Menschen leiden, sondern auch die Tiere. Das Spiel geht Hand in Hand - wenn die Restaurants weniger.
        Und wer gibt Dir das Recht, mir unterschwellig vorzuwerfen, dass ich nicht auch Menschen in Not helfe?

        >>>
        Ich unterstelle dir unterschwellig erst mal gar nichts. Wenn ich von einer unausgesprochenen Voraussetzung ausgehe, dann der, das sich dein Mitgefühl grundsätzlich auf die gesamte (belebte) Schöpfung ausdehnt. Das sage ich ganz ohne Ironie!

        Wenn ich das nächste Mal wieder ein kleines Hündchen finde, dass an einem Baum stranguliert wurde – mehrere Hündchen, die von der Mutter geklaut und in ein Grube geworfen wurden und dort jämmerlich heulen und zu verrecken – Kinder, die Draht um den Schwanz von Hunden binden bis dieser abstirbt – kleine Kätzchen, die noch nicht die Augen auf haben von der Mutter klauen und diese in Mehl wälzen um damit zu spielen – Bilder von mit Strichnin vergifteten Tieren (total verkrampft, man sieht ihnen Ihr Leiden förmlich an) – dann schreib ich vielleicht auch mal etwas darüber. Danach kannst Du selbst entscheiden, was widerlich ist.

        >>>
        Grausam, grausam, ja im Ernst wirklich widerlich.
        Eben deswegen finde ich es besser über die zu schreiben die so was tun und auf diese Leute ein zu wirken. Siehe oben. Aber möglicherweise haben wir, Wohnort bedingt, unterschiedliche Perspektiven.

        P.S: Als hier in Ägypten die Revolution los ging, habe etliche sofort oder aufgrund der ausbleibenden Touristen die Beine in die Hand genommen. Einerseits aus Angst, andererseits wegen "hier gibt es nichts mehr zu holen". Die Spezies Mensch hat aus monetären Gründen den Schuh gemacht und vorher aber (zum Teil) fette Jahre gehabt. Ich kaufe mein Gemüse immer noch am Markt beim einheimischen Händler und bin hier geblieben. Ich werde den Teufel tun, nicht auch den Allerschwächsten in meiner näheren Umgebung (den Tieren) zu helfen.

        >>>
        Jeder helfe da wo er sich eben gerade aufhält.
        Ich war noch nie in Ägypten und würde auch nicht vor den Problemen dort weglaufen.
        Bitte glaube nicht das ich von den herrschenden Machtverhältnissen nur profitiere.
        Ganz und garnicht. Trotzdem bin ich willens anderen leidenden Menschen oder Tieren zu helfen, die es auch im reichen Oberbayern gibt. Das eben auf meine Weise indem ich auf die Menschen um mich herum einwirke.

        Mit Gruß
        dietrich

        • jdo says:

          Würde ich über die mangelnde moralische Bildung und andere Probleme anfangen zu berichten, würde es mir vermutlich die Datenbank sprengen.

          Aber Du hast Recht: Es fängt bei der Bildung an, weil Hilfsbereitschaft zunächst einmal Mitgefühl braucht. Auch das wird mit solchen Programmen versucht, indem man die einheimischen Kinder, City Council und so weiter mit einzubeziehen versucht.

          Und Du hast auch Recht, dass wir komplett verschiedene Perspektiven in diesem Zusammenhang haben. Durch das sichtliche Ausmaß an Tierquälerei muss man die Wut schon sehr im Zaum halten. Ob das gefühlsduselig rüberkommt oder nicht ist oder nicht, ist mir egal.

          Ich würde vorschlagen, wir einigen uns auf ein Missverständnis von beiden Seiten, belassen es dabei und ich schließe mit einem Satz aus Deinem Kommentar: "Jeder helfe da wo er sich eben gerade aufhält."

  4. dm says:

    Ich Danke dir für dein versönliches Schlußwort.
    Manchmal geht mir, in anbetracht der Verhältnisse unter denen wir leben, zumindest verbal, der Gaul durch.
    Gruß
    dm