Linux betriebenes Network Attached Storage (NAS): Synology DS 212j – ich bin jetzt schon begeistert

25 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

Synology 212j Teaser 150x150Wo ich wohne, ist es eher schwer an technisches Spielzeug zu kommen. Bekommen wir Besuch aus Deutschland, gibt es daher meist neue Spielzeuge. In der Regel bestelle ich aber, was ich auch brauchen kann. In diesem Fall kam gestern ein Synology DS212j NAS-System (1,2GHz, 256MB RAM, 2x USB 2.0, 1x GBLAN, SATA II).

Nach einem ausgiebigen Weißwurst-Frühstück (die bekommt man hier auch nicht) sind meine Freunde nun an den Strand und ich habe das Gerät in Betrieb genommen und bin begeistert. Es gibt da noch viel viel viel zu erforschen und ich habe auch gelesen, dass man root-Zugriff dafür erhalten kann (es läuft Linux drauf) und so weiter und so fort. Deswegen hier nun schnell die ersten Eindrücke, weil ich im Moment nicht so viel Zeit habe.

Für die Inbetriebnahme liefert Synology einen Client für Linux, Windows und Mac OS X! Hierfür schon mal ein dickes Plus, weil ich einfach den auf der CD befindlichen Client auspacken muss, in meinem Fall mit tar -C ./ -zxvf SynologyAssistant-4.1-2638.tar.gz und kann dann einfach in das Verzeichnis wechseln und den Client mittels ./SynologyAssistant aufrufen.

Der Client erkennt das NAS sofort im Netzwerk und mit einem Doppelklick werde ich darauf hingewiesen, dass noch kein DSM installiert ist. Das ist das Betriebssystem, welches sich auf der CD befindet. Da der erfahrene Geek weiß, dass die Dinger auf CD immer veraltet sind, holen wir uns das neueste Betriebssystem von http://www.synology.com/support/download.php und installieren dies dann. Das geht schnell, sind nur 106 MByte.

Der Installations-Assistent für dann blitzeschnell durch die Initialisierung. Die Warnung, dass die Festplatten gelöscht werden, solltest Du ernst nehmen … 😉 … ich wollte es nur gesagt haben. Da ich zwei Festplatten reingesteckt habe, lasse ich mir das angebotene RAID installieren, was mir im Endeffekt ein RAID1 beschert.

DSM installieren: Version aussuchen

DSM installieren: Version aussuchen

DSM installieren: admin-Passwort

DSM installieren: admin-Passwort

DSM installieren: einfach warten

DSM installieren: einfach warten

Am Ende dieses Prozesses, gibt Dir der Client einen Link, mit dem Du Dich via Browser auf der Administrations-Oberfläche anmelden kannst – WOW! Also das Ding begeistert mich. Das ist wie ein Desktop im Browser. Alles total übersichtlich und verständlich aufgebaut. Ich habe die Sprache erst mal auf Englisch gelassen, Du kannst diese im Control Panel unter Regional Options auch auf Deutsch umstellen.

Ein Klick auf das Paket-Management hat mich dann gleich noch mehr begeistert. Recht einfach kannst Du Module wie Drupal, DHCP-Server, Multimedia-Station, phpMyAdmin, WordPress, Piwik und was weiß ich noch alles installieren. Das Ding geht von NAS schon in Richtung ausgewachsenes Server-System.

Synology: anmelden

Synology: anmelden

Synology: Festplatten initialisieren

Synology: Festplatten initialisieren

Synology: Control Panel

Synology: Control Panel

Synology: Zusatzpakete

Synology: Zusatzpakete

Beim Anlegen eines Benutzer kannst Du bereit Freigaben zuweisen, Quotas setzen, auf welche Art von Freigbaben (CIFS/SMB, FTP, NFS, WebDAV) dieser Zugriff hat und sogar ein Geschwindigkeitslimit für diesen Benutzer pro Dienst festlegen. Das Einrichten von Shares ist ebenfalls ein Kinderspiel. Über den Storage Manager hast Du außerdem die Gesundheit der Festplatten via S.M.A.R.T. im Überblick und auch die Temperatur der Massenspeicher.

Das Gerät selbst sieht ganz schnuckelig aus und man muss es nicht auf Grund von Hässlichkeit im Keller verstecken und übermäßig viel Platz braucht es auch nicht. Wie gesagt, gibt es da noch viel zu erforschen und ich habe das Gerät gerade mal 30 Minuten im Betrieb. Das Synology 212j hat aber mit Sicherheit ein Prädikat “Plug & Play” verdient. Ich hatte gelesen, dass manche Leute Probleme mit 3TByte-Festplatten hatten. Da ich wohl die neueste Version des Betriebssystems genommen habe, blieb mir dieser Ärger erspart.

Hier das Synology 212j im Größen-Vergleich zu einer alten IDE-Maxtor-Platte

Hier das Synology 212j im Größen-Vergleich zu einer alten IDE-Maxtor-Platte

Das NAS löst meine ZBOX als Backup-System ab, wo auch meine Freundin nun Ihre Daten dauerhaft sichern kann. Die ZBOX nehme ich weiterhin als Server, aber zum Experimentieren von neuen Dingen. Die ZBOX war für die Backups zwar auch ganz OK, aber Experimente und Backups vertragen sich einfach nicht – vor allen Dingen, wenn noch Daten anderer involviert sind.




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25 Kommentare zu “Linux betriebenes Network Attached Storage (NAS): Synology DS 212j – ich bin jetzt schon begeistert”

  1. Sascha Joswig says:

    Bin schwer enttäuscht, dass du die J-Variante genommen hast. Etwas schwach auf der Brust. Habe selbst die DS212+.

    Überlege aber aufgrund der Volltextsuche von ownCloud auf die DS713+ zu wechseln.

    Hättest vorher etwas gesagt, dann hätte ich dir meine mit Restgarantie zu einem guten Kurs angeboten.

    Sascha

    • jdo says:

      Ich brauche das Gerät eigentlich nur wegen der Backups und da waren mir dann 130 Euro mehr für die +-Version dann ganz einfach zu teuer. Die ganzen anderen Spielerein teste ich auf anderen Rechnern. Das Ding ist wirklich nur das Daten-Monster. WordPress und so kann ich auch selbst installieren. Ich bin nur verzückt, was die Kiste alles so anbietet ... so als Klick und funktioniert.

      • Sascha Joswig says:

        Interessant wird es dann, wenn man auch den ganzen Mehrwert der Apps und Co anfängt zu nutzen. Synology ist da wirklich top!

  2. hueck says:

    Ich hatte mir auch erst überlegt einen Synology zu holen, fand aber die Oberfläche zu Klicki Bunti.

    Habe mir dann eine baugleiche Qnap Variante geholt und bin begeistert.

  3. MatthiasShalom says:

    Hnn, ich will mir ein openAtrium, eine Drupal Distribution aufsetzen und bin im Netzwerk Bereich Anfänger - lohnt sich das Synology oder kannst du mir da was eigenes als Server empfehlen?

    • jdo says:

      Für intern oder extern zugreifbar? Wie viele Leute sollen denn da drauf? Das Synology basiert auf Linux und Du hast auch root-Zugriff (bietet auch VPN-Modul an). Aber es kommt halt drauf an, wie viel Last Du im Auge hast.

  4. MatthiasShalom says:

    Naja, am Anfang vielleicht so 500 Leute, ich will später vielleicht auch html5 Videos einbetten und auf dem Server hosten und die Zugriffe sollen von überall her erfolgen, also nicht nur Intranet, ganz natürliche Seite. Erweiterbarkeit ist mir eine wichtige Sache und wenn ich mir dass selbst second Hand zusammenstellen kann, bin ich glücklich ^.^

    • jdo says:

      Uff ... in der Größenordnung bin ich leider echt überfragt. Es kommt ja auch darauf an, wie viele Leute sich gleichzeitig auf der Kiste befinden. Da müsstest Du vielleicht mal in einem Server-Forum anfragen oder Dich mit Sysadmin aus dem Bereich unterhalten. Oder weiß hier jemand, was man dafür für eine Kiste braucht?

  5. MatthiasShalom says:

    Es ist als soziale Plattform gedacht. Dankeschön für den Tipp, ich werd einmal in den diversen IRCs und Foren nachfragen: Das Standart Drupal, dass sich hier so leicht aufsetzen lässt, kann ich ja sicher nicht auf ein openAtrium hoch graden? Das wäre das einfachste, allerdings lerne ich so auch nichts 😛

    • jdo says:

      Drupal-Spezialist bin ihc leider auch keiner 🙂 ... aber wenn Apache, MySQL und PHP auf einem Linux-Server läuft, kannst Du eigentlich immer Pakete parallel installieren. Was für Versionen auf Synology laufen, findest Du hier: klick

  6. Simon says:

    Hallo!
    Ich hätte mal eine grundsätzliche Frage zu NAS vs. Server:

    NAS gibt es ja schon seit einiger Zeit, ich habe bloß nie so ganz verstanden, was darunter zu verstehen ist, insbesondere in Abgrenzung zu einem vollwertigen, (selbstgebauten) Server. NAS soll doch in erster Linie große Daten im häuslichen Netzwerk bereitstellen, ist das richtig? Das obige Gerät scheint aber soviele andere Funktionen zu haben (WP, php, Drupal, root), die für mich eher nach vollwertigen Server-Funktionalitäten klingen.
    Wo sind da noch die wesentlichen Unterschiede (abgesehen von der potenziell einfacheren Konfiguration des NAS)? Kann man auf dem obigen Gerät auch z.B. einen E-Mail-Server einrichten oder ownCloud installieren?

    • jdo says:

      Hallo,

      NAS steht ja für Network Attached Storage und war früher eingentlich ein Datenschrank, der aus dem Netzwerk erreichbar war. Also ein dummes Gerät, das Platz zur Verfügung stellte. Von dem Synology hier war ich allerdings sehr überrascht. Es gleicht tatsächlich mehr einem ausgewachsenem Server als einem NAS im klassischen Sinn.

      Es gibt sogar ein Paket für ownCloud auf der Kiste: klick und eine Anleitung, wie man daraus einen Mail-Server macht, stellt Synology selbst zur Verfügung: klick.

      Dazu hast Du als Besitzer natürlich root-Zugriff auf die Kiste und kannst sowieso machen, was Du gerne möchtest 🙂

      Die Einrichtung / Administration ist sehr schön und von der Web-Oberfläche können sich einige eine Scheibe abschneiden. Sobald meine Freunde wieder abgereist sind, werde ich mich noch genauer damit beschäftigen und habe auch schon etwas gefunden, das mich stört - beziehungsweise nicht begreife, warum man das nicht unkomplizierter macht. Dazu mehr in einigen Tagen ... 😉

  7. Thomas says:

    Hallo,
    ich bin ebenfalls mehr Laie im Netzwerkgeschäft und hoffe das ich mich einigermaßen richtig ausdrücke. Ich suche ein NAS welches ich per NFS in mein openSUSE Linux einbinden kann. Unterstützt dieses Synology dieses Protokoll? Bei meiner Suche habe ich festgestellt, dass relativ wenig NAS NFS anbieten. Zur Zeit benutze ich ein ICY BOX mit NFS.

    • jdo says:

      Die Synology unterstützt NFS, SMB, WebDAV, und Mac File Service. Du könntest sogar einen Ordner anlegen, den Du dann speziell für Time Machine verwendest - auch wenn das nicht gefragt war :). openSUSE mit NFS funktioniert - also Linux Mint mit NFS und OpenELEC auf dem Raspberry Pi können zumindest via NFS auf die Kiste zugreifen, dann geht es mit openSUSE auch.

      • Thorsten says:

        Ich hab eine Synology 211+ seit ca. 2 Jahren bei mir im Keller stehen und nutzte diese ebenfalls zuerst als reinen Backup Server.
        Durch die ganzen Apps die Synology aber zusätzlich nutzt ist es u.a. jetzt auch Medienserver und vieles mehr geworden. Ich hab die Anschaffung noch keinen Tag bereut.

        Zu den von dir genannten Protokollen kommt noch iSCSI hinzu.

        Zusätzlich wird für "professionelleren" Einsatz VAAI (VMware) unterstützt. http://www.synology.com/dsm/highlight_synology_virtualization_support.php Falls jemand auf die Idee kommt das als Storage für VMs nutzen zu wollen. 🙂

  8. Georg says:

    Da stellt sich doch gleich dieses Will-haben-Gefühl ein. Glückwunsch zum Kauf 😀

    Wäre der Raspberry Pi + eine alte SATAII-Festplatte denn eine geeignete Alternative? Habe zumindest die Platte schon da. Also rein funktionall, das Synology wird natürlich viel weniger Frickelei sein.

    • jdo says:

      Eine Alternative schon, aber ob es eine vernünftige ist ... die Platte musst Du über ein USB-Gehäuse extern anhängen und das RasPi ist alles andere als ein Supercomputer. Das Synology ist absolut geil - gefällt mir jeden Tag besser. Ich hab es so eingestellt, dass sich die Kiste nach 20 Minuten bei Nichtverwendung schlafen legt und die Platten runterfährt. Nachts um 1 schaltet sie sich aus und um 8 Uhr morgens wieder ein - alles über die Web-Oberfläche einstellbar.

      • Georg says:

        Dann wird das Synology wohl das nächste Gerät auf das ich hin spare. 😉 Habe schon lange mit dem Gedanken gespielt, mir ein NAS zu kaufen. Aber es ist halt nicht so ganz günstig...

        • jdo says:

          Da gebe ich Dir Recht. Ich hatte auch mit günstigeren Lösungen geliebäugelt, bin aber nun froh, die 100 Euro extra ausgegeben zu haben.

  9. MatthiasShalom says:

    Ich stell mich jetzt einmal dumm: In der Weboberfläche, die sich online testen lässt, ist mir der Punkt MySQL aktivieren aufgefallen: Meine Wahl fällt jetzt doch auf Drupal Common und in den Systemvorraussetzungen steht: Apache (oder NGinx) als Webserver und z.b. MySQL als Datenbank - heisst das jetzt ich kauf mir das teil, mach bei einen Hacken und das wars - ich kann Drupal Commons (manuel) installieren, also die Systemvorraussetzungen sind erfüllt? Oder gehört Apache extra installiert?

    • jdo says:

      Apache läuft sowieso auf dem Ding, wegen der Weboberfläche. Ein ps verrät mir, dass die Konfigurations-Datei dafür unter /usr/syno/apache/conf/httpd.conf-sys liegt. Wenn ich bei Drupal auf "install" klicke, weist mich die Software noch an, bei der Kiste die Web-Dienste und MySQL zu aktivieren und öffnet dann gleich das richtige Fenster für mich. Somit sollte auch eine manuelle Installation möglich sein. Du musst halt die entsprechenden Pfade rausfinden. Du kannst Dir ja mal ein für das Synology gemacht Paket genauer ansehen, was dahinter steckt - hier bekommst Du eins mit ownCloud als Inhalt.

  10. Anonym says:

    Würdest du auf die DS216j umsteigen?

    • jdo says:

      Möglicherweise ... die Frage stellt sich mir aber derzeit nicht, da mein Synology immer noch schnurrt und mir die Performance für meine Zwecke reicht.

      Sollte mein Gerät den Geist aufgeben, bin ich mir noch nicht ganz sicher, was ich mache. Denn eigentlich ist das Gerät bei mir reines Storage und Backup. Da tut es eigentlich ein RasPi mit einer Festplatte im Schrank auch.

      Sollte ich mir dennoch wieder eine fertige NAS-Lösung kaufen, dann sehr wahrscheinlich ein Synology - ich bin nach wie vor sehr zufrieden damit.

      • Anonym says:

        Ich glaube eine fertige NAS-Lösung ist und bleibt die beste Wahl (derzeit). Es gibt viele Blogger die sich ein Synology NAS zulegen. Erst kürzlich war ein Blogger, dessen Beiträge im OSBN und auf UbuntuNews kommen, dabei. Ich weiß nur nicht mehr wer das war.