Brave VPN + Firewall für Desktop angekündigt

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Mit der aktuellen Brave-Version, 1.49, gibt es nun die Brave Firewall + VPN (basierend auf Guardian) auch für Desktops. Allerdings noch nicht in jedem Land und derzeit nur für Windows und macOS. Die Desktop-Variante ergänzt das bereits verfügbare Android- und iOS-VPN-Angebot von Brave.

Laut eigenen Angaben rollt das Team das Desktop-VPN innerhalb der nächsten Tage in verschiedenen Regionen aus. Das Desktop-VPN bietet auch geräteübergreifende Unterstützung. Du kannst bis zu fünf Geräte mit einem VPN-Abonnement verbinden und das ist plattformunabhängig.

Schützt nicht nur den Browser

Du denkst Dir vielleicht gerade, dass das VPN lediglich den Browser schützt – also eine Erweiterung nur für Brave ist. Das ist aber nicht der Fall. Die VPN-Verbindung gilt auch außerhalb des Browsers und schützt somit Dein gesamtes Gerät. Das gilt zumindest für Android, iOS und macOS. Unter Windows ist ein Workaround notwendig und Linux-Unterstützung gibt es noch keine, soll aber bald kommen.

Brave VPN ist relativ teuer

Es ist toll, dass Brave so gut wie keine Daten sammelt. Du musst eine gültige E-Mail-Adresse haben, womit Du ein Konto bei Brave erstellst. Außerdem musst Du Zahlungsinformationen angeben, was auch üblich ist. Ich kann leider nicht sehen, womit man bezahlen kann, gehe aber von den üblichen Methoden aus. Ich hoffe zudem, dass Du anonym mit Kryptowährungen bezahlen kannst.

Sobald Du Dich angemeldet hast, bekommst Du täglich einen Token, der Dein Abonnement bei der Nutzung des VPNs bestätigt. Das heißt aber auch, dass Brave die Daten, mit denen Du gekauft hast, nicht mit Deiner Nutzung des Produkts in Verbindung bringen kann. Die E-Mail-Adresse, mit der Du Dein Konto erstellt hast, lässt sich auch nicht mit der Nutzung des VPNs verknüpfen. Das ist gut für die Privatsphäre und die Anonymität.

Ziemlich teuer finde ich allerdings das Abonnement. Brave VPN kostet 9,99 $ pro Monat oder 99,99 $ pro Jahr, womit das Abo auf 8,30 $ pro Monat sinkt. Die besten VPNs sind wesentlich günstiger, bieten viel mehr Funktionen und unterstützen mehr Plattformen und Geräte, mitunter auch Linux.

Brave VPN ist relativ teuer, finde ich
Brave VPN ist relativ teuer, finde ich

Ich mag Brave als Browser wirklich und nutze ihn auch viel. Aber diese VPN-Lösung – ich weiß nicht.

Basiert auf Guardian

Auf der Website von Guardian findest Du ein paar Informationen zur VPN-Funktion. Bei Brave hält man sich da leider ziemlich bedeckt.

Sämtlicher Internet-Traffic wird durch einen IKEv2-basierten VPN-Tunnel geschickt. Damit sind Deine Daten geschützt, das stimmt. Allerdings lässt sich das hier eingesetzte VPN-Protokoll leicht sperren. Ich bezweifle, dass das Brave VPN in Ländern mit VPN-Sperren funktioniert. Die meisten VPNs bieten mehrere Optionen bei den VPN-Protokollen an und Stealth-Modi, womit Du restriktive Firewalls umgehen kannst. Wie bereits erwähnt, sind die auch noch günstiger.

Ein weiteres Problem könnte sein, dass die Anzahl der bei Guardian verfügbaren Länder ziemlich klein ist: USA, Kanada, Deutschland, die Niederlande, die Schweiz, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Japan, Singapur und Australien. Willst Du damit Geoblocking umgehen, fehlen wichtige Länder, etwa Österreich und Luxemburg.

Klar ist es praktisch, wenn Du keine zusätzliche App herunterladen musst und das VPN einfach via Brave aktivieren kannst – vorausgesetzt Du nutzt den Browser. Mehr Datenschutz ist immer wünschenswert, aber meiner Meinung nach gibt es bessere Lösungen als Brave VPN.




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