Beim Tauchen Schmuck-Geisterpfeiffenfisch gefunden

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Gestern waren wir beim Tauchen. Bietet sich an, das Wasser ist im Roten Meer gerade lauschige 28 Grad Celsius.

Außerdem muss ich noch ein bisschen mit der Sony RX100 III unter Wasser üben. Nächste Woche geht es wieder auf die gleiche Wrack-Safari, bei der ich auch letztes Jahr schon dabei war. Also besser hier üben und experimentieren und dann für die Safari alles im Griff haben – oder zumindest das meiste. Das System mit dem Tauschen der Objektive unter Wasser gefällt mir immer besser. Man ist so ungleich flexibler und man kann weniger verpatzen. Mein Kumpel ist mit seiner Canon EOS 7D und einem 100mm Makro-Objektiv ins Wasser gesprungen, hatte aber vergessen, dass es auf 0,5m bis unendlich stand. Das hatte er vor ein paar Tagen geändert, weil er Libellen fotografieren wollte. Das Dumme war nun, dass das Objektiv nicht mehr fokussiert hat, wenn man sehr nah an das Objekt ging. Unter Wasser lässt sich das nicht umstellen. Bei meinem System gibt es nichts mehr, das ich nicht auch unter Wasser komplett kontrollieren kann.

Bei unserem Besuch der Unterwasserwelt haben wir einen kleinen Schmuck-Gesiterpfeiffenfisch gefunden (Englisch: Ornate Ghost Pipefish oder Harlequin Ghost Pipefish). Ein Bild von ihm habe ich leicht überbelichtet – ganz klar mein Fehler – aber trotzdem aufgehoben. Von einem Fisch bin ich noch nie gephotobombed worden. Dafür gibt es wohl auch kein deutsches Wort, sondern nur eine Erklärung:

to photobombdurch plötzliches Erscheinen im Bild eine Fotoaufnahme verderben oder ruinierte Fotoaufnahme, weil jd./etw. plötzlich mit im Bild erscheint

Ein Fisch als Photobomb

Ein Fisch als Photobomb

Aber wie gesagt ist das nicht so schlimm, denn das Foto wäre sowieso leicht überbelichtet. Ich habe den kleinen Kerl noch besser erwischt.

Schmuck-Geisterpfeiffenfisch oder Harlekin-Geisterpfeiffenfisch (Solenostomus paradoxus)

Schmuck-Geisterpfeiffenfisch oder Harlekin-Geisterpfeiffenfisch (Solenostomus paradoxus)

Steckt man die Nase ins Riff, lassen sich aber auch andere Unterwasserbewohner ausmachen. Solche Seenadeln zu Beispiel, die gar nicht mal selten sind.

Seenadel (Syngnathidae)

Seenadel (Syngnathidae)

Sieht man sich die Gesichter des Geisterpfeiffenfischs und der Seenadel an, kommt man sehr schnell darauf, dass die beiden verwandt sind. Auch Seepferdchen sind mit diesen putzigen Tierchen verwandt. Die gibt es hier auch, wir haben aber keines gesehen.

Natürlich findet man ebenfalls die üblichen Verdächtigen wie Clownfische (Anemonenfisch), Rotfeuerfische und so weiter.

Clownfisch

Clownfisch

Rotfeuerfisch

Rotfeuerfisch

Das hat mir gestern so viel Spaß gemacht, dass ich im nächsten Monat den Sommer und das sehr warme Wasser nutzen werde und etwas öfter ins Meer springe. Die Zeit will ich mir einfach nehmen. Danke an Poseidon Divers Dahab für den schönen Tauchgang!

Hier noch hervorragende Nachrichten in Sachen Delfin- Wal- und Ozean-Schutz: Neben HapagLloyd boykottiert nun auch AIDA die Färöer-Inseln und legt nicht mehr dort an (hier die Ankündigung auf Facebook). 2015 wären drei Landungen in Klaksvik geplant gewesen, die sind aber nun abgesagt. Mal sehen, ob das sinnlose Abschlachten der Wale ein Ende hat, wenn man den Menschen an das einzige geht, das ihnen anscheinend weh tut – den Geldbeutel. Die Schotten werden sich freuen, denn AIDA läuft nun alternativ Kirkvall auf den Orkney-Inseln an. Nun müsste nur noch TUI nachziehen, dann hätten die Tierschützer schon eine ordentliche Delle geschlagen – gut so und weiter so! Stirbt das Meer, stirbt auch der Mensch …

Und noch ein persönliches Anliegen. In dem kleinen Dorf hier hat eine Bekannte mehrere Pferde gerettet, die durch den ausbleibenden Tourismus nicht mehr gefüttert werden konnten. Man hat für die Pferde nun einen kleinen Stall organisiert und viele Leute spenden regelmäßig, damit man ein paar Heuballen kaufen und die Tiere versorgen kann. Die Pferde waren bis auf die Rippen abgemagert, hatten Wunden und so weiter. Nun haben sie schon wieder deutlich an Gewicht zugenommen und Ehrenamtliche gehen mit ihnen schwimmen, erste kleine Ausritte sind schon drin und so weiter. Die Retterin (Sheila Hanney) hat die Pferde gekauft und selbst schon ordentlich Geld ausgegeben. Sie freut sich über jeden Euro, der die Pferde mit ein paar Karotten versorgt (Indiegogo). Bevor nun wieder jemand schreit, man solle sich besser um Menschen kümmern. Zumindest hier muss derzeit kein Mensch verhungern und es sind die Tiere, die durch die Krise noch mehr leiden. Somit versuche ich natürlich dort zu helfen und die Situation zu verbessern, wo ich selbst lebe. Man möge mir das nachsehen.

Auf alle Fälle ist es erfrischend und es tut sehr gut, Menschen zu sehen, die sich nicht nur um sich selbst kümmern. Sieht man sich die Welt an, ist das manchmal schon extrem frustrierend, was gerade abgeht. Möglicherweise ist es auch nur die heutige Zeit (soziale Medien, überall Kameras), die einen alles erfahren lässt und es ging schon immer so unfair zu. Manchmal wünscht man sich schon, man würde wesentlich weniger wissen, aber das ist natürlich auch keine Lösung.

Um wieder auf positive Gedanken zu kommen. Vor zwei Tage war das Datum, fällt mir gerade ein, das meinen achten rauchfreien Monat bedeutete. Viele warnten mich vor Rückfällen und ich glaube ihnen das auch. Deswegen bin ich weiterhin auf der Hut und habe das Gefühl, dass ich mit jedem weiteren monat stärker werde, dieses Laster nie wieder zu beginnen. Womit ich zum Anfang des Beitrages und zum Tauchen zurück komme. Ohne Rauchen und mit wesentlich mehr Sport, merke ich das sehr beim Luftverbrauch – auf Deutsch – mein Tank hält länger … 🙂 … In diesem Sinne: Gut Luft an alle Taucher!




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