Bilanz eines Schuladmins: Umstieg von Windows auf Linux lohnt sich

5 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

Vielen Dank für den Hinweis in einem Kommentar, allerdings geht das dort einfach zu sehr unter. Deswegen wollte ich hier direkt auf den Vergleich verlinken. Nach einem Jahr zieht ein Schul-Admin Bilanz und so wie ich das interpretiere, bereut man den Umstieg Windows Linux nicht.

Windows Linux Umstieg

Der Administrator vergleicht genau genommen Windows 7 und Linux Mint. Natürlich sind die üblichen Verdächtigen wie Lizenzkosten zu lesen. Aber auch, dass man ältere Rechner der Generation Core 2 Duo weiterhin perfekt einsetzen kann und eine Neuanschaffung von Hardware nicht notwendig ist. Das glaube ich sofort, da ich einen Core 2 Duo in dem alten Mac Mini hier habe, für den ich kein offiziell unterstütztes Mac OS X mehr bekomme, auf dem aber openSUSE und Linux Mint 17.1 Xfce perfekt laufen (und auf dem ich gerade diesen Beitrag verfasse). Im schlimmsten Fall hätte man laut Aussage des Admins bei einem EInsatz von Windows 7 zirka 30.000 Euro investieren müssen.

Umstieg Windows Linux: Core 2 Duo weiterhin einsetzbar

Umstieg Windows Linux: Core 2 Duo weiterhin einsetzbar

Allerdigns spricht er auch Probleme an, die man mit diversen Produkten hat, die eine Windows-Infrastruktur voraussetzen. Das Verteilen von Linux funktioniere aber schneller, da das Abbild kleiner sei.

Für den Bildungsbereich sieht es an Linux-Software etwas mager aus, sagt der Admin. Geht man gewisse Kompromisse ein, lassen sich Linux-Rechner aber gut im Unterricht einsetzen. Web-Browser, GIMP, LibreOffice, Inkscape sind nur einige Beispiele. Für den Informatik-Unterricht braucht man gar nicht erst reden, da eignet sich Linux natürlich. Interessant finde ich diese Aussage:

In Berufsschulen taugen Linuxrechner, außer in der IT- und In­for­matik­branche, weniger. Setzt man auf Vermittlung von Kompetenzen, sieht es anders aus. Flexibilität im Beruf setzt auf Flexi­bilität im Geist. Sprich: wer mit Open Source Soft­ware umgehen kann, sollte auch mit Kauf-SW zurecht kommen.

Die Anbindung von Linux und das Windows-Netzwerk mit Active Directory hat wohl größere Mühen bereitet. Mittels Likewise Open ging es allerdings dann doch.

Ein Windows-7-ähnliches GUI ist bei Schülern auf größere Akzeptanz gestoßen. Dazu zählen besonders Cinnamon, LXDE und Mate. Der Umstieg von den üblichen Tools wie Word und Excel war das laut eigenen Angaben schon ein größeres Problem. Die Aussage möchte ich auch als Zitat wiedergeben:

Schüler sind weitaus flexibler in der Annahme von Neuerungen. Sie sind bis zu einem ge­wis­sem Grade experi­mentier­freudig. Der Einsatz von Open Source Software hat den Vorteil, dass sich die Schüler dieselbe SW (Software) wie in der Schule kostenlos zuhause in­stal­lieren können. Sie lernen modernes Ver­ständnis von OSS (Open-Source Software) quasi von der Schule aus.

Es gibt noch einige andere Punkte, die interessant sind. Wie gesagt, einfach dort vorbei schauen und sich die Erfahrungen selbst durchlesen. Als Fazit sagt der Administrator aber, dass der Aufbau einer OSS-IT-Umgebung richtig Spaß macht. Finde ich toll, Gratulation!




 Alle Kommentare als Feed abonnieren

5 Kommentare zu “Bilanz eines Schuladmins: Umstieg von Windows auf Linux lohnt sich”

  1. Marcus says:

    Likewise würde ich nicht empfehlen. Mit sssd ist es ohne weiteres möglich ein System an ein Active Directory anzubinden.

  2. Martin Zabinski says:

    Das mit der Bildungssoftware hatte ich bis vor kurzem auch gedacht bis ich dann über Parley das hier kennen lernte:
    http://de.wikipedia.org/wiki/KDE_Education_Project

    OK, ist auch nicht das Umfangreichste und/ oder beste aber erheblich mehr als ich erwartet hatte.

    MfG Martin

  3. Lennart says:

    Sehr interessanter Artikel, ich bin noch Schüler und leide jedes Mal, wenn ich Windows benutzen muss, vor allem in der Schule. Zum Programmieren ist es natürlich riesen Schrott, wenn ich die Hälfte auf meinen Linuxen mache und die andere auf Win7 in der Schule. Daher die Frage, wie genau schafft man es, die Schule von einer Migration auf Linux zu überzeugen? Einen Lehrer, der die Systeme wartet, habe ich schon überzeugt, er experimentiert schon ein bisschen herum. Doch wie schafft man es die komplette Schule zu überzeugen?
    Vielen Dank!

  4. elinoy says:

    Der Artikel ist ja mal ein schlechter Witz. Das was unter Lizenzkosten und HW-Kompatibilität genannt wird, ist schlicht und ergreifend falsch, in welchem Unviversum bezahlt eine Schule 100 Euro pro Win-Lizenz und ist es nicht möglich, Windows 7 auf einem Core2Duo zu installieren und/oder flüssig betreiben?

    Es gibt gute Gründe, um Linux in Schulen zu nutzen. Mit einem Blogpost wie dem verlinkten wird aber lediglich Gegnern so eines Umstieges Argumente geliefert (Betrachtung erfolg einseitig, genannte Zahlen sind Schätzungen ohne irgendwelche Grundlagen, Inhaltlich teilweise falsch, keinerlei Betrachtung von Betriebskosten).

  5. Corny says:

    Hallo Jürgen,

    ich bin der oben benannte Schuladmin und freue mich über den Artikel (ja, Dein Weblog lese ich auch mit Gewinn!).

    Die Migration von Windows auf Linux kann meiner Meinung nach nur mit Geduld und einigen überzeugenden Probe-PCs erfolgen (z.B. im Rahmen einer Informatik-AG?). Fertig bestückte »alte Gurken«, die wieder Erwarten wieder richtig rennen, finde ich sehr überzeugend. Von da aus kann man versuchsweise größere Strecken ausrüsten, vielleicht einen ganzen Versuchsraum einrichten und tiefere Erfahrungen sammeln. Die braucht man wirklich und weiterführende Lösungen entstehen via Learning by Doing.

    Das gute ist die Flexibilität von Linuxen. Allerdings muss man vieles mal googlen, um eine passende Lösung zu finden.