Benchmarks: Firefox 4.0 gegen Chrome 10 gegen Opera 11

7 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

Firefox LogoWie hinlänglich bekannt ist, debütiert heute der lang erwartete Mozilla-Browser Firefox 4.0. Verfügbar ist Firefox 4.0 für Linux, Mac OS X und Windows schon seit gestern (Download vom FTP-Server). Allerdings handelt es sich dabei um eine ungeprüfte Version, die sich aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr ändert. Über Firefox und seine neuen Funktionen wie Firefox Sync, die JavaScript-Engine JägerMonkey und WebM-/HTML5-Unterstützung wurden im Vorfeld schon berichtet (Firefox 4 Release-Kandidat ist verfügbar). Ich habe die Vorabversion für Linux (x86_64) heruntergeladen und mit aktuellen Konkurrenz-Browsern verglichen.

Getestet wurden V8 Benchmark Version 6, Kraken 1.0 und SunSpider javaScript 0.9.1. Die üblichen Verdäachtigen eben. Als Testrechner kam ein Mac Mini mit vier GByte Arbeitsspeicher und einer „Intel Core 2 Duo“-CPU P8700 mit 2.53 GHz zum Einsatz. Die verschiedenen Browser waren Firefox 3.6.15, Chrome 10.0.648.151, Opera 11.01 und Firefox 4.0 (die wahrscheinliche Endausgabe).

V8 Benchmark Version 6

V8 Benchmark Firefox 4.0

Silber für den Mozilla-Browser

Hier darf Firefox 4.0 hinter Google Chrome die Silber-Medaille knapp vor Opera einstreichen. Googles Chrome ist doch eine ganze Ecke voraus. Wie zu erwarten ist die alte Firefox-Version meilenweit abgeschlagen. Dass Google im hauseigenen V8-Benchmark die Nase vorne hat, ist auch nicht weiter verwunderlich.

SunSpider JavaScript Benchmark 0.9.1

SunSpider Benchmark Firefox 4.0

Firefox 4.0 schlägt die Konkurrenz

Im SunSpider JavaScript Benchmark kann Firefox 4.0 das Blatt aber wenden. In meiner Testumgebung bleibt der Mozilla-Browser als einziger unter der 300-ms-Marke und verweist dadurch Chrome und Opera auf die Ränge. Die beiden zuletzt genannten sind nur einen Hauch voneinander entfernt. Deutlich abgeschlagen ist wie schon zuvor Firefox 3.6.15, der für diesen Test über sechs Mal so lang als der Nachfolger braucht.

Mozillas Kraken-Benchmark

Kraken Benchmark Firefox 4.0

Firefox 4.0 als einziger unter 10.000

Im hauseigenen Kraken-Benchmark lässt Firefox 4.0 die Konkurrenz alt aussehen. Der Mozilla-Browser knackt als einzige Software die 10.000 Millisekunden und ist über doppelt so schnell als Chrome. Opera sortiert sich hier ungefähr in der Mitte ein. Konkurrenzunfähig zeigte sich hier wie einmal mehr zu erwarten Firefox 3.6.15. Der Kraken-Benchmark läuft weit länger als die anderen beiden und Mozilla sagt, dass dieser Test einen guten Durchschnitt abliefert, was ein Anwender während einer Browser-Sitzung so tut.

Fazit

Firefox 4 Do Not Track

Do Not Track: Bitte nicht verfolgen!

Firefox 4 Tabs sortieren

Die Tabs schnell und übersichtlich verwaltet.

Nimmt man diese Werte hier, müsste man eigentlich Firefox 4.0 den ersten Platz zuweisen. Fakt ist aber, dass sich Chrome, Opera oder Firefox 4.0 nicht so viel in Sachen Geschwindigkeit unterscheiden. Von daher kann ein Anwender mit gutem Gewissen seinen Lieblings-Browser wählen und weiß, dass er der Konkurrenz nicht Meilen hinterher hängt. Firefox 4.0 ist zumindest wieder konkurrenzfähig. Dies hilft Mozilla sicher weiter, um die Vormachtstellung in Europa in Sachen Browser zu behalten. Einziger Schönheitsfleck von Firefox 4.0: Der Acid3-Test stoppt bei 97 Punkten. Opera und Chrome schaffen 100.




 Alle Kommentare als Feed abonnieren

7 Kommentare zu “Benchmarks: Firefox 4.0 gegen Chrome 10 gegen Opera 11”

  1. tonaus says:

    Chrome unterscheidet sich in der Geschwindigkeit von Mozillas Firefox alleine schon deswegen gravierend, da jede Website und jedes Plugin einen eigenen Prozess von Chrome starten, was sich besonders bei Multicore-Prozessoren bemerkbar macht.
    Wer 6 Seiten angepinnt oder wie bei Firefox gespeichert hat, darf beim Firefox schon mal ein wenig auf seine Seiten warten, vor allem bei aufwändigen Java und Flash Seiten. Beim Chrome ist hier allerdings die Wartezeit minimal, da alle Prozessor-Kerne mitarbeiten.
    Wie das bei Firefox 4 ist, ob dort nun auch eine Multicore Unterstützung vorhanden ist, das ist mir nicht bekannt.

    • jdo says:

      Firefox 4 macht auch mehrere Prozesse auf. Die dahinterliegende Technologie nennt sich Electrolysis oder e10s: https://wiki.mozilla.org/Electrolysis
      Allerdings wird daran noch entwickelt. Mit Linux kannst Du das einfach überprüfen, ob Firefox mehrere prozesse aufmacht: ps -aef | grep firefox
      Bei fünf offenen Tabs hab ich tatsächlich auch fünf firefox-bin und fünf /firefox/plugin-container-Prozesse

      • tonaus says:

        Dann ist FF4 ja ne ganze ecke besser als das alte 😉
        Mein Wechselgrund war halt damals das Problem mit den Prozessen weil ich so um die 10 Tabs angeheftet habe, und das halt unter FF3 ewig dauert den Browser zu starten. Hingegen ist bei Chrome der Startvorgang sehr schnell und da ich einen 6-core habe, machte das keinen Sinn.

        Hab übrigens gerade mal die Benchmarks bei mir durchlaufen lassen (AMD Phenom2 1090T @4Ghz, 8GB RAM, Debian6) und da sehe ich leider in 2/3 Tests eine deutliche Überlegenheit von Chrome ;), in einem schlägt FF4 knapp Chrome. Das mag jetzt an den +4Cores liegen im Gegensatz zum anderem Testsystem, oder am RAM, oder an den unterschiedlichen OS. Keine Ahnung.

        • jdo says:

          Bei mir kamen die Ergebnisse so rein. Welches OS hattest Du zum Testen?
          Es ist ja meiner Meinung auch nicht so wichtig, wer die Nase vorn hat, so lange die knapp beisammen liegen. Was diese Benchmarks hier eher zeigen sollten ist, dass Firefox wieder konkurrenzfähig ist und nicht mit Abstand hinterher hinkt.
          Ich bin damals auf Chrome umgestiegen, weil FF3 so ne lahme Ente war. Der FF4 gefällt mir aber auch sehr gut. Spring nun immer zwischen den beiden hin und her 🙂

          • tonaus says:

            Habe mit Debian x64 6.0.1 und Windows 7 SP1 x64 getestet, die Ergebnisse liegen sehr nah zusammen. Interessant ist: Chrome schlägt FF4 im Kraken-Bench in beiden OS.

            Und natürlich stimme ich dir da zu. FF3 war nicht mal ansatzweise Konkurrenzfähig, dagegen ist FF4 eine haushohe Verbesserung und liegt nur knapp hinter Chrome (zumindest bei mir 😉 ) und den Unterschied merke ich beim Browsen wahrscheinlich eh nicht 😉

          • jdo says:

            Das mit dem Kraken ist echt interessant. Hatte ja schon öfters Benchmarks laufen lassen und bei mir war FF4, auch schon in der Beta-Phase, immer vor Chrome.

            Was mich bei Chrome unter Linux echt nervt, was Firefox nie hatte: Mehrere Tabs offen in denen irgendwo ein Flash lief. In Chrome stürzen alle Flash-Programme bei mir ab, außer im aktiven Tab. Der Browser läuft weiter, nur die Flash-Bereiche sind ausgegraut und funktionieren nicht mehr. Das hab ich bei Ubuntu 10.04 und 10.10, verteilt auf nen Mac Mini, nen normalen Desktop-Rechner und dem Samsung NC20. FF3 und nun auch 4 haben diese Probleme nicht. Muss das mal mit ner anderen Distribution testen, vielleicht ist es ja nur ein Phänomen mit Ubuntu.

          • tonaus says:

            Das Problem ist mir nur partiell bekannt. Hin und wieder verabschiedet sich Chrome-Flash mal mit diesem "Smiley - x.x" aber es ist nicht der Regelfall oder häufig. (Seit dem letzten Update ist es unter Windows nicht mehr aufgetaucht)

            Scheint dann wohl doch mit Ubuntu zusammenzuhängen, denn mit Fedora und Debian habe ich sowas, wie gesagt, nur sporadisch erlebt 😉