Versprochen, aber nicht gehalten – OSB Alliance watscht Bundesregierung ab

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Holgery Dyroff ist stellvertretender Vorsitzender der OSB Alliance (Open Source Business Alliance) und watscht kurz vor dem neuen Jahr die Bundesregierung kräftig ab. Man habe ein Versprechen nicht gehalten, das sogar in den Koalitionsvertrag aufgenommen wurde.

Was stört die OSB Alliance?

Heute vor einem Jahr, am Dienstag den 16. Dezember 2013 wurde der Koalitionsvertrag der Bundesregierung unterzeichnet – ein Jubiläum, das die OSB Alliance allerdings nicht so recht mitfeiern möchte. In Bereichen wie Mindestlohn und Rente habe die Bundesregierung ihre Vorhaben mutig umgesetzt, bei der Digitalen Agenda sieht es laut OSB Alliance allerdings düster aus. Von Open-Source und Startup-Förderung sehe man nicht viel.

Dabei enthält der  Koalitionsvertrag erfreuliche Ansätze. Dazu gehören Förderung und Unterstützung Open-Source-Lösungen. Auch die Priorisierung von Open-Source in Bezug auf IT-Security ist enthalten. Praktisches Handeln sei allerdings keines zu sehen – alles nur auf dem Papier.

In Großbritannien sei das zum Beispiel anders und die Bundesregierung könne sich daran ein Beispiel nehmen. Das freie Dokumentenformat ODF ist dort verpflichtender Standard. Sogar Italien sei hier schon weiter. Dort werde Open-Source in allen öffentlichen Ausschreibungen ausdrücklich hinzugefügt. Auch in der EU habe Open-Source einen deutlich höheren Stellenwert und man will es umfassender einsetzen.

Die OSB Alliance fordert von der Bundesregierung ein schnelles Weiterdenken und eine Rückkehr zur Open-Source-Politik. Sonst fahre der Open-Source-Zug ohne Deutschland ab.

Die OSB Alliance fordert alle Netzpolitiker Partei-übergreifend auf, um sich für Open-Source einzusetzen und somit den ersten Schritt für die Umsetzung der im Koalitionsvertrag beschlossenen Maßnahmen einzuleiten. Im Anschluss könne man sich um Arbeitsplatz-Förderung hinsichtlich Open-Source kümmern. Somit steigere man langfristig die internationale Wettbewerbsfähigkeit, treibt Innovation an und senkt die Verwaltungskosten.

Darüber hinaus fordere man, dass alle staatlich finanzierte Software-Entwicklung unter offene Lizenzen gestellt werden.




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