Linux Mint 22 wird Thunderbird als .deb-Paket bieten

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Der Monatsbericht von Linux Mint ist da und es gibt einige Neuigkeiten bezüglich Linux Mint 22, das bekanntlich auf Ubuntu 24.04 LTS Noble Numbat basieren wird. Zunächst einmal gibt es Verbesserungen, dass sich Installationen von Linux Mint 22 besser lokalisieren lassen und weniger Speicherplatz als bisher benötigen.

Vorinstallierte Pakete für andere Sprachen als Englisch und die von Dir gewählte Sprache werden am Ende der Installation entfernt. Laut eigenen Angaben wird durch das Entfernen dieser Pakete in Linux Mint 22 nach der Installation eine erhebliche Menge an Speicherplatz eingespart.

Bist Du während der Installation mit dem Internet verbunden, werden die Sprachpakete für die Sprache Deiner Wahl heruntergeladen. Es gibt aber Sprachen, für die keine Internetverbindung nötig ist, da die entsprechenden Sprachpakete bereits im ISO-Image enthalten sind: Englisch, Deutsch, Spanisch, Französisch, Russisch, Portugiesisch, Niederländisch und Italienisch.

Thunderbird als .deb-Paket in Linux Mint 22

In Ubuntu 24.04 wurde Thunderbird als sogenanntes Snap ausgeliefert. Linux Mint unterstützt allerdings per Standard keine Snaps und will solche Pakete auch nicht ausliefern. Damit Thunderbird weiterhin per Standard ausgeliefert werden kann, muss das Team die Software als .deb-Paket zur Verfügung stellen.

Weitere Ankündigungen zu Linux Mint 22 sind:

  • Das Software Sources Tool wird das neue Deb822 Format unterstützen.
  • Der Standard-Sound-Server in Linux Mint 22 wird Pipewire sein.
  • Die nächste Version von Pix wird JXL-Bilder unterstützen.
  • Es wurde ein neuer Thumbnailer für Gimp-Dateien implementiert.

Hinweise zum Kernel

Um der Stabilität Vorrang zu geben, werden die Versionen 21.x mit Ubuntus LTS-Kernel (5.15) ausgeliefert. EDGE-ISOs wurden mit HWE-Kernel zur Verfügung gestellt, um Unterstützung für neue Hardware zu bieten.

Ubuntu 22.04.x wurde mit einem HWE-Kernel ausgeliefert, und die Version 24.04 wird den Kernel 6.8 nutzen.

Das Mint-Team gibt ab, dass es in den letzten zwei Jahren keine signifikanten Unterschiede bezüglich die Stabilität zwischen der LTS- und der HWE-Serie feststellen konnte. Beide waren ziemlich stabil. Eine wachsende Zahl von Nutzern mit neuen Laptops/Chipsätzen verließ sich jedoch auf EDGE-Images, um Linux Mint installieren zu können.

Linux Mint 22 wird künftig folgen und mit jeder neuen Kernel-Serie ausgeliefert.

Online-Konten

GNOME Online Accounts, auch bekannt als GOA, ist ein Projekt, womit Nutzer ihre Daten mit der Cloud verbinden können. Das Projekt wurde allerdings nur für GNOME entwickelt und stellt daher kein Frontend zur Verfügung. Es gibt lediglich Bibliotheken (nämlich libgoa und libgoa-backend).

Anders als GNOME haben viele Desktop-Umgebungen ein Frontend für diese Bibliotheken in ihr Kontrollzentrum integriert: Cinnamon, Budgie, Unity und so weiter.

Dieses Projekt ist eigenen Angaben zufolge wichtig, weil es nicht nur einen Desktop mit der Cloud verbindet, sondern von vielen Anwendungen und Bibliotheken genutzt wird. Unter anderem kannst Du damit die Kalenderanwendung, Thunderbird oder den Dateibrowser mit Deinen Online-Daten verbinden.

Mit GNOME 46 wechselte libgoa/libgoa-backend 3.50 zu GTK4. GTK3-Anwendungen können es daher nicht mehr nutzen.

Um dieses Problem zu lösen, wurde eine neue XApp namens GNOME Online Account GTK erstellt. Wie jede XApp soll sie in jeder Desktop-Umgebung und in jeder Linux-Distribution funktionieren.

GNOME Online Account GTK (Quelle: linuxmint.com)
GNOME Online Account GTK (Quelle: linuxmint.com)

Mit dieser App können User von Cinnamon, Budgie oder Unity die eben genannte Funktion weiterhin nutzen. Auch andere Desktops können sie nun nutzen, die bisher keinen Zugang dazu hatten (etwa die MATE- und Xfce-Editionen in Linux Mint).

Es gibt zwei Versionen: Eine in GTK4, um Distributionen mit der neuen libgoa 3.50 zu unterstützen, und eine in GTK3 für Distributionen, die ältere Versionen von libgoa verwenden.

Schneller Repos und Jargonaut

Das Team arbeitet derzeit ebenfalls daran, die Repositories schneller zu machen.

Auch an der Chat-Room-App Jargonaut arbeitet das Team.

Du findest alle Details im aktuellen Monatsbericht von Linux Mint.




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