Aus mit Spionage: BitTorrent Sync Beta – Für Linux (ARM, PowerPC, x86, x86_64), Android, NAS (Synology), Windows und Mac OS X

17 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

BitTorrent Teaser 150x150Die Entwickler von BitTorrent Sync haben eine Beta-Version zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig wurde auch erstmalig eine Android-Version ausgegeben. Diese lässt sich wie gewöhnlich via Google Play Store installieren.

Vielleicht noch einmal kurz, um was es überhaupt geht. Mit BitTorrent Sync kannst Du Dateien zwischen Deinen Geräten synchronisieren. Eine Einschränkung der Größe gibt es dabei nicht – irgendwann ist halt die Festplatte voll. Natürlich funktioniert das auch mit Freunden, Familie und so weiter.

Der Datei-Transfer ist natürlich verschlüsselt. Die Informationen werden dabei nie auf einem Server in der Cloud gespeichert und die Daten sind durch private Schlüssel geschützt. Das macht BitTorrent Sync gerade jetzt nach dem Abhörskandal PRISM / NSA noch interessanter. Das es sich um End-to-End-Verbindungen handelt, können die so viel abhören, wie sie wollen. So lange sie keinen Zugriff auf Deinen Rechner haben, gibt es da nichts zu schnüffeln.

BitTorrent Sync: Für alle möglichen Systeme verfügbar

BitTorrent Sync: Für alle möglichen Systeme verfügbar

BitTorrent Sync ist speziell dafür entwickelt, exzellent mit großen Dateien umgehen zu können. Du kannst also teilen, was Du möchtest.

Nun treten sicherlich ein paar Fragen auf, die in der FAQ auf der Projektseite ausreichend erklärt sind. Ich fasse das Wichtigste  zusammen:

  • Können andere Anwender meine geteilten Dateien sehen? Nein. BitTorrent Sync basiert auf dem BitTorrent-Protokoll und wie schon erwähnt ist sämtlicher Datenverkehr mithilfe eines privaten Schlüssels verschlüsselt. Nur mit wem Du diesen Schlüssel austauscht, darf die entsprechenden Dateien sehen. Dabei kannst Du noch entscheiden, ob lesend und schreibend oder nur lesend. Wie das Schlüsselsystem funktoniert, erklär ich nun nicht. Die meisten hier wissen das sicher.
  • Wann startet die Synchronisation? Sobald dem gemeinsam genutzen Ordern eine Datei angefügt wird, geht die Synchronisation auch schon los. Bei Mac OS X 10.6 kann es eine Verzögerung von bis zu zehn Minuten geben, schreiben die Entwickler. Sollte eine Datei im Ordner geändert werden, startet die Synchronistaion nach dem Speichern oder Schließen dieser Datei.
  • Was passiert beim Löschen einer Datei? Löscht eine Partei eine Datei, landet diese je nach Konfiguration im Papierkorb. Auf der anderen Seite wandert sie in den Ordner .SyncTrash. Dieser ist per Standard versteckt.
  • Was passiert, wenn mehrere Leute eine Datei gleichzeitig verändern? In diesem Fall wird die Datei als eine neue Kopie wieder erschaffen und auf die anderen Geräte synchronisiert. Die Software speichert immer nur die letzte Version der Datei.
  • Was passiert wenn Dateien mit gleichem Namen auf verschiedenen Rechnern hinzugefügt werden? Der Mensch hat immer Recht, denken sich die Entwickler in diesem Fall. BitTorrent Sync wird somit die Datei synchronisieren, die zuletzt hinzugefügt wurde – auch wenn es nicht die neueste Version ist. Vorher hinzugefügte Dateien sollten sich im Ordner .SyncTrash wiederfinden.
  • Was passiert, wenn man einen Ordner aus der Synchronisation entfernt? Alle Datein bleiben natürlich erhalten. Unvollständig synchronisierte Datein werden gelöscht.
  • Unterstützt BitTorrent Sync Versionierung? Derzeit nicht. Allerdings steht das auf der Agenda für die Zukunft.
  • Ist 1-Way-Synchronisation möglich? Ja, seit Version 1.0.95. In diesem Fall wäre das ein Read-Only-Zugriff von der anderen Seite.
  • Kann ich diverse Dateien ignorieren? Geht auch. In diesem Fall muss man eine Datei mit Namen .SyncIgnore bearbeiten. Es handelt sich hier um eine Textdatei (UTF-8?, in der man einzelne Dateien, Pfade und Regeln hinterlegen kann. Es werden auch Platzhalter / Wildcards ? und * unterstützt. .SyncIgnore gilt nur für den Ordner, in dem sich die Textdatei befindet.

Wie funktioniert BitTorrent Sync unter Linux und/ oder Synology?

Das ist einfach. Du holst Dir die neueste Version und packst sie aus. Danach startest Du den Client via Kommandozeile mittels ./btsync. Natürlich musst Du Dich in diesem Fall im selben Ordner befinden. In meinem Fall war das Download. BitTorrent Sync schiebt sich dann von selbst in den Hintergrund und schnurrt so vor sich hin.

BitTorrent Sync gestartet

BitTorrent Sync gestartet

Nun kannst Du den Client im Browser via http://localhost:8888 erreichen. Natürlich geht das auch über die IP-Adresse und hier gibt es gleich ein kleines Problem: Die Seite ist ungeschützt. Wie man ein Passwort für das GUI anlegt, habe ich in diesem Beitrag beschrieben. Dort findest Du auch, wie man BitTorrent Sync auf einer Synology-NAS installiert.

Das ist eigentlich schon alles. Nun kannst Du nach belieben Ordner hinzufügen. Sobald Du die Secrets aufmachst, wird Dir auch ein QR-Code angezeigt. Das ist vor allen Dingen für die Android-Version interessant.

Wie sieht es mit Android aus?

Du kannst Dir die Android-Version via Google Play Store holen. Nun ist der QR-Code interessant – die Android-Version kann diesen automatisch einscannen. Ist das erledigt, geht es auch schon los mit der Synchronisation – ja gut, einen Download-Ordner auf dem Android-Gerät musst Du noch wählen.

BitTorrent Sync: QR-Code

BitTorrent Sync: QR-Code

BitTorrent Sync: Mit HTC Desire S verbunden

BitTorrent Sync: Mit HTC Desire S verbunden

BitTorrent Sync: Ordner synchronisieren

BitTorrent Sync: Ordner synchronisieren

 

BitTorrent Sync: Download-Ordner wählen

BitTorrent Sync: Download-Ordner wählen

BitTorrent Sync: Einstellungen

BitTorrent Sync: Einstellungen

BitTorrent Sync: synchronisiert

BitTorrent Sync: synchronisiert

 

BitTorre Sync: Testordner auf dem Linux-Rechner

BitTorre Sync: Testordner auf dem Linux-Rechner

Mit der Android-Version kannst DU auch von Mobile-zu-Mobile schicken und den Sync-Ordner durch ein Backup sichern. Das sähe dann so aus:

BitTorrent Sync: Mobile zu Mobile

BitTorrent Sync: Mobile zu Mobile

 

BitTorrent Sync: Backup erstellen

BitTorrent Sync: Backup erstellen

Durch das Backup könntest Du einen Ordner auf dem Telefon somit automatisch sichern lassen.

Für welche Systeme gibt es BitTorrent Sync derzeit?

Die Beta-Version ist für Linux (PowerPC, x86, x86_64, ARM), Windows und Mac OS X verfügbar. Ein Client für iOS (iPhone, iPad) soll bald folgen.

Ich werde ausgiebig testen und sobald das die Beta-Phase verlässt, ist das sogar eine echte Backup-Alternative. Du musst keine Ports auf der Firewall weiterleiten und kryptische Konfigurationen erstellen, wenn Du Dein Android-Gerät, Notebook und so weiter von außen auf Deinem NAS sichern willst. Einfach BitTorrent Sync nehmen. Durch die Verschlüsselung ist Datenspionage ebenfalls nicht gerade einfach.




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17 Kommentare zu “Aus mit Spionage: BitTorrent Sync Beta – Für Linux (ARM, PowerPC, x86, x86_64), Android, NAS (Synology), Windows und Mac OS X”

  1. Didi says:

    Wo werden die Daten -verschlüsselt- gespeichert, bis ich das Zweitgerät zur Synchronisation angeschlossen habe? Wie ist garantiert, dass die Daten mir just zu dem Zeitpunkt zur Verfügung stehen?

    • jdo says:

      Gar nicht - die Daten wandern direkt von einem Gerät auf das andere. Der Datenverkehr ist dabei durch den vom CLient generierten Schlüssel abgesichert. Es gibt keine Zwischenspeicherung in der Cloud oder auf einem Server: P2P-Technologie. Sollte die Clients nicht direkt miteinander sprechen können, ist ein Traffic-Relay involviert. Da liegen aber auch keine Daten, sondern nur die Kommunikation der beiden Clients: Hör mal Client B, ich hätte da was für Dich - wie gesagt, die Übertragung der Daten selbst geht von "Peer to Peer"

  2. Didi says:

    Müssten dann beide Geräte gleichzeitig eingeschaltet sein?

    • jdo says:

      Ja, das schon. Eine Synchronisation kann ja nur stattfinden, wenn sich beide unterhalten können. Wie gesagt, die Daten werden nirgends zwischengespeichert.

      • Didi says:

        Hm...dann macht das Ganze nur innerhalb eines lokalen Netzwerkes Sinn. Dafür jedesmal mindestens zwei Geräte hochzufahren, erscheint mir müßig.

        • jdo says:

          Kommt eben darauf an. Wenn Du sowieso ein NAS oder einen Server am Laufen hast ... die wären sowieso online. Auch bei einem root-Server ist das interessant.

  3. Robbe says:

    Etwas "OT" für das Desire S gibt es mittlerweile sehr gute CM 10.1.1 Ports.
    Kann ich dir nur empfehlen.

    • jdo says:

      Danke für den Hinweis - wenn ich mal Zeit habe. Ich telefoniere damit und schreibe dann und wann eine SMS. Dann mache ich hin und wieder noch Screenshots - somit reicht mir das ICS da drauf eigentlich ...

  4. Jan says:

    Soweit ich weiß ist BitTorrent Sync kein OpenSource.
    Somit weiß niemand ob es nicht ein Hintertürchen in der Implentierung der Schlüssel gibt.

    • jdo says:

      Da hast Du natürlich Recht - aber ich trau es denen ganz ehrlich nicht zu.

      • Georg says:

        Hättest du erwartet, dass Großbritannien Traffic von D in die USA mitschneidet?

        Nutz mal die integrierte Mail-App in den neuen Blackberrys (die ganz neuen wie das Z10) und untersuche mal, mit was dein Gerät alles Verbindungen aufnimmt...bei einer Mail von DE nach DE! Kleiner Tipp, deine Mail wandert über UK und die USA oder Kanada. Hätte ich denen auch nicht zugetraut, aber das wahre Ausmaß der Spionage im Netz wird ja erst bekannt.

        Ich stelle mir vor, ich müsste mich entscheiden: Zig unfreie Lösungen auf ihre "Glaubwürdigkeit" hin untersuchen, oder gleich eine etablierte freie Lösung einsetzen? Meist ist letzteres doch einfacher, wenn man tatsächlich auf maximale Sicherheit aus ist.

  5. Georg says:

    Wie willst du das Tool den auf einem NAS installieren? Hast du da ein vollwertigs Linux drauf?

    Was spricht denn dagegen, weiterhin auf Software wie OwnCloud, Sparkleshare usw. zu setzen? Zumindest OwnCloud beherrscht Verschlüsselung, für alle anderen könnte man externe Lösungen nutzen. Ist das System auf NAS oder Router installiert, müssen auch keine Geräte dauerhaft on sein (außer denen, die es eh schon sind ;-))

    • Georg says:

      Ach ja, soweit ich weiß, ist Sync nicht Open Source. Von daher kommt es für mich eh nicht in Frage. Ich könnte den Code zwar eh nicht lesen, aber beliebte Verschlüsselungssoftware wird ja von genug Bastlern getestet und untersucht...und wer kann mir garantieren, dass Amis oder EU die Firma hinter Bittorrent nicht zum Einbau einer Hintertür zwingen? MS und Co. haben das sicher auch nicht einfach so als Geschenk gemacht...

    • jdo says:

      Auf dem Synology läuft Linux, ja. Da läuft BitTorrent Sync einwandfrei - siehe Link im Beitrag - hab ich selbst schon am Laufen gehabt. Musst Du die ARM-Version nehmen. Das NAS ist bei mir eh dauernd an, es fährt sich ja bei Nichtgebrauch in einen Schlafzustand (Hibernate) und braucht somit kaum Strom.

      ownCloud hast Du gewisse Restriktionen, wenn Du bei einem Hoster bist. BitTorrent Sync ist das Limit genau genommen nur meine Festplatte.

      • Georg says:

        Schade, ich habe nur ein Gerät mit OpenWRT zur Verfügung. Dafür kennt da OwnCloud keine Restriktionen. 😉 Das Prinzip von BT Sync finde ich interessant, aber ich bleibe wohl gezwungenermaßen bei OwnCloud und warte auf eine freie Alternative zu BT Sync.

        Du nutzt ein NAS von Synology, oder? Angesichts der Features sind die wohl das viele Geld tatsächlich wert. Läuft da auf allen Geräten ein vollwertiges Linux?

        • jdo says:

          Es läuft ein vollwertiges Linux (Kernel 2.6.32.12), allerdings von Synology angepasst. Die Pfade sind teilweise anders, als was man so gewohnt ist. Die installierten Applikationen liegen zum Beispiel unter /usr/syno/ ... das Ding ist echt Klasse und es lässt sich fast alles über ein toll gemachtes WebUI konfigurieren.