Künftig keine Screenshots mehr …

Ein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

… ich glaube ich muss den Telekom-Anwendern ein bisschen entgegen kommen und überlege mir, künftig keine Screenshots mehr zu posten. Nicht dass ich Schuld bin, dass deren 80-MByte-Limit ausgereizt wird … 😉

Diesen Unfug kann man echt nur mit Sarkasmus nehmen. Ich hoffe die kriegen eins auf die Mütze dafür – Frechheit!

Einfach mal prüfen, was noch so durch die Leitung passt: http://drossl.de/

Auch andere sind nicht gerade glücklich über das Vorgehen der Terrorkom Telekom und Virprinet wirft dem Rosa Riesen ganz einfach vor, wieder ein Monopol aufbauen zu wollen. Dass die Backbones vor Überlastung geschützt werden sollen, sei gerade in Deutschland lächerlich. Viprinet hat seinen Unmut in Form einer nicht geraed zimperlichen Pressemitteilung ausgedrückt und ruft Politik und Regulisierungsbehörden zum Handeln auf.

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Viprinet ist schockiert über das Vorgehen der Deutschen Telekom

Bingen, 24.04.2013. – Der deutsche Hersteller von Business-Internetroutern Viprinet ruft Politik und Regulierungsbehörden dazu auf, gegen das mehrfache wettbewerbs- und verbraucherfeindliche Vorgehen der Deutschen Telekom einzuschreiten.

Viprinet sieht seinen Heimatmarkt Deutschland und den dortigen Breitbandausbau durch dieses Vorgehen  massiv gefährdet: „Weitestgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit versucht die Deutsche Telekom unter massivem Lobbyeinsatz seit einigen Monaten, im deutschen Breitbandmarkt die Uhr zurückzudrehen, um eine Monopolposition wie zu Zeiten der Bundespost wiederzuerlangen“, warnt Viprinet-Geschäftsführer Simon Kissel.

Telekom schafft Netzneutralität ab

Welche Zukunft Deutschland blüht, zeigt sich in der jüngsten Aktion der Deutschen Telekom. Diese hat angekündigt, zum 2. Mai 2013 de facto die Netzneutralität abzuschaffen. Künftig wird auf DSL-Anschlüssen der Telekom nur noch für wenige Stunden im Monat die volle Geschwindigkeit verfügbar sein, anschließend wird man auf lächerliche 384 Kbit/s gedrosselt. Ausnahmen dafür werden nur für Telekom-eigene Dienste wie TEntertain gemacht. Andere Content-Anbieter würden damit faktisch ausgesperrt – dies ist eine völlig unzulässige Wettbewerbsbehinderung zulasten der Verbraucher und des Marktes. Es ist ein Unding, dass Deutschland als einziges westliches Industrieland im Jahre 2013 zu volumenbasierten Internetzugängen zurückkehren will.

Die Begründung, dass die Drosselung eingeführt werde, damit die Backbones nicht überlastet werden, ist hanebüchen. In Deutschland gibt es gigantische Backbone-Überkapazitäten; Datenverkehr in diesem Rückgrat des Internets ist zu Spottpreisen zu realisieren. Kissel dazu: „Bei einem DSL-Zugang macht das in der Gesamtkalkulation des Providers nur Centbeträge aus. Die wahren Kosten liegen bei den Zugangsmedien – die DSLWettbewerber der Telekom zahlen kräftig an diese, um die vom Steuerzahler bezahlten und längst abgeschriebenen Kupferleitungen mit nutzen zu dürfen.“ Dadurch schreibt die Telekom Milliardengewinne, die sie aber nicht in einen Ausbau der Zugangsnetze investiert.

Es ist zudem äußerst gefährlich, wenn die Kontrolle über Inhalte und Netzwerk in einer Hand liegen: „Wer weiß, ob ich über T-Entertain einen Telekom-kritischen Bericht empfangen darf?“, fragt sich Kissel in Bezug auf die Netzneutralität. Ein solches Monopol aus Zugangsnetz und Inhalten gefährdet die freiheitlichdemokratische Grundordnung.

Vectoring hemmt den flächendeckenden Breitbandausbau

Auch die geplante Einführung von VDSL-Vectoring sieht Kissel äußerst kritisch. Kissel ist überzeugt, dass die Telekom über dieses Vehikel die Kontrolle über die letzte Meile zurückbekommen möchte, um Mitbewerber aus dem Markt zu drängen – schließlich kann Vectoring nur funktionieren, wenn alle DSL-Anschlüsse in der Hand eines einzigen Anbieters liegen. Der ohnehin schon schwache Wettbewerb bei DSL-Zugängen würde damit endgültig vernichtet.

Unter Fachleuten ist man sich einig, dass es sich bei VDSL-Vectoring nur um eine kurzfristige Brückentechnologie handelt, die keinen Ersatz für einen echten Netzausbau darstellt. Die Öffentlichkeit und Politik wird dadurch davon abgelenkt, dass beim eigentlich dringend notwendigen Glasfaserausbau Deutschland im europäischen Vergleich zunehmend eine Schlusslichtposition einnimmt. Wettbewerber, die anders als die Telekom in diese Zukunftstechnik investieren, stehen nun endgültig im Schatten der VDSL-Scheindiskussion. „Die, die heute immer noch mit ISDN-Geschwindigkeit surfen, bekommen auch mit Vectoring weiterhin keinen BreitbandInternetzugang. Profitieren werden nur die, die ohnehin bereits VDSL mit 50 MBit/s haben. Das ist den Preis, nämlich die Abschaffung des Wettbewerbs bei den kupferbasierten Internetzugängen, schlicht nicht wert“, folgert Kissel.

Zwangsmodems gefährden Deutschland und vernichten Wettbewerb

Die schlimmsten Auswirkungen für den freien Markt verspricht aber die im Januar gefällte Entscheidung der Bundesnetzagentur, dass der Netzanschluss eines Providers nun nicht mehr die Telefondose sei, sondern das vom Netzbetreiber gelieferte Modem. Damit kann die Telekom künftig vorschreiben, dass nur noch die von ihnen gelieferten Modems am Anschluss benutzt werden dürfen. „Das ist ein Horrorszenario für die Verbraucher, wie auch für die gesamte Branche der Modem- und Routerhersteller in Deutschland“, ist Kissel entsetzt. Es ist branchenbekannt, dass unter Kontrolle der Volksrepublik China stehende Hersteller mittlerweile eng mit der Deutschen Telekom kooperieren, und die Telekom kaum noch Geräte von europäischen Herstellern ausliefert. „Ein chinesisches Modem in jedem deutschen Haushalt, und ein Verbot, dieses wegzuschmeißen und durch ein deutsches Markenprodukt zu ersetzen? Wahnsinn!“, zeigt sich der Viprinet-Gründer schockiert. Deutsche und europäische Hersteller haben sich mittlerweile zusammengetan und eine Protestnote an die Bundesnetzagentur verfasst. Ohne Druck durch Öffentlichkeit und Politik besteht aber die Gefahr, dass dieser Protest nicht gehört wird.

Für Kissel ist es völlig unverständlich, wieso die Bundesnetzagentur abweichend von den gesetzlichen Vorgaben in der EU und der in Deutschland wie sämtlichen anderen EU-Ländern bisher ausgeübten Praxis plötzlich die freie Wahl des Verbrauchers bei Internetroutern abschaffen will. Dass man keine eigenen Geräte an Telefonanschlüsse anschließen darf, habe es zuletzt bei der Bundespost gegeben: „Da geht doch etwas nicht mit rechten Dingen zu.“

Mit Zwangsroutern würde nach Auffassung Kissels faktisch jeglicher Wettbewerb bei den Endgeräten in Deutschland abgeschafft. Ein solches Monopol ist wettbewerbsrechtlich höchst fragwürdig und nach EU-Recht wohl kaum zulässig. In Deutschland gibt es eine hohe Zahl von Diensten, z.B. in den Bereichen öffentliche Sicherheit, Gesundheit (KV-SafeNet) oder Finanztransaktionen, bei denen gesondert gesicherte und zertifizierte Router an das Netz angeschlossen werden müssen.

Es ist unvorstellbar, hier stattdessen vor Sicherheitslücken strotzende Billigware einzusetzen. Entsprechende Monokulturen sind bekanntlich höchst angreifbar. Es kann auch kaum den Sicherheitsinteressen Deutschlands entsprechen, wenn in jedem deutschen Haushalt ein Endgerät eines unter der Kontrolle des chinesischen Staates stehenden Herstellers betrieben wird – führende Sicherheitspolitiker in Europa wie den USA haben in diesem Zusammenhang wiederholt Bedenken geäußert.

Kissel fordert daher ein sofortiges Einschreiten von Politik und Regulierungsbehörden: „Verhindern Sie, dass die Deutsche Telekom das von unseren Steuergeldern bezahlte Kupfernetz dazu missbraucht, den ohnehin schwachen Wettbewerb zu vernichten und ein Monopol bei Internetzugängen und Routern zu errichten. Wir wollen nicht zurück in die Bundespost-Steinzeit! Sorgen Sie endlich für die Gewährleistung der Netzneutralität und die Verhinderung weiterer Monopolbildungen zu Lasten der Bürger, des Mittelstandes und deutscher Sicherheitsinteressen!“




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Ein Kommentar zu “Künftig keine Screenshots mehr …”

  1. Matthias says:

    Wieder ein Grund mehr für Funkfeuer und Freifunk 😀

    http://www.bitblokes.de/2013/04/internet-reloaded-freifunk-und-funkfeuer/