Meriwether: An American Epic – Rollenspiel mit geschichtlichem Hintergrund
Im Jahre 1803 hatte Thomas Jefferson einen Deal mit den Franzosen gemacht und die Landmasse der USA mehr als verdoppelt. Das Problem ist hier, dass es keine vernünftign Landkarten gibt. Die Gerüchteküche brodelt und von Zusammenschlüssen der Indianer, Briten, Spaniern und Russen wird gemunkelt. Ebenso wird nicht ausgeschlossen, dass das unerforschte Land von urzeitlichen Ungetümen besiedelt ist. Also schickt man Dich los, um das herauszufinden.
In Meriwether spielst Du Captain Lewis. Du wurdest von Thomas Jefferson auserwählt, diese Mission erfolgreich abzuschließen. Dein langjähriger Freund William Clark wird Dich begleiten. Zusammen wählt ihr eine handvoll mutiger Soldaten, Spezialisten und Jäger aus. Danach geht es auf die 28-monatige Reise.
Deine Ziele sind eine Wasserstraße zu finden, die durch Nordamerika geht – falls es eine gibt. Genaue Karten solltest Du auch mit nach Hause bringen. Du sollst so viele Friedensverträge mit den Ureinwohnern schließen wie möglich. Sollten Dir der damaligen westlichen Wissenschaft unbekannte Pflanzen und Tiere begegnen – dokumentieren. Lebendig wieder zurückzukehren steht auch auf der Agenda.
Ganz einfach machen es Dir die Entwickler des Rollenspiels laut eigener Aussage nicht. Hunger, Durst, Erschöpfung und was man sich sonst noch auf so einer Reise vorstellen kann, werden Dich plagen. Mächtige Flüsse und Berge machen DIr zusätzlich das Leben schwer. Außerdem musst Du Dich als Anführer um die Moral Deiner Männer kümmern.
Die Macher des Spiels weisen darauf hin, dass man erst denken und dann handeln sollte. Bei Verhandlungen mit den Ureinwohnern hast Du nur eine Chance, einen guten Eindruck zu machen. Sofort drauf losballern ist schwierig, wenn ein gesunder Soldat nur drei Schüsse pro Minute abgeben kann. Diplomatie ist wohl hier oft der bessere Weg, um an medizinische Hilfsmittel und andere Güter zu kommen.
Das Spiel teilt sich in zwei Teile auf: “Lewis” und “Travel”. In “Lewis” ist das ganz ähnlich wie in Rollenspielen. Du jagst, interagierst mit anderen Personen, identifizierst Pflanzen und Tiere, handelst und so weiter.
Im “Travel”-Modus musst Du Dich um die ganze Gruppe kümmern und deren gebündelten Fähigkeiten benutzen. Hier geht es darum, durch Flüsse zu navigieren, jagen, fischen, Essen sammeln, Karten zeichnen, Boote reparieren. In diesem Modus musst Du auf Alles gefasst sein, weil das Spiel Dir alles entgegenwirft, was Mutter Natur so zu bieten hat.
Das Konzept des Spiels gefällt mir eigentlich ganz gut und auch die Tatsache, dass es sich um einen wahren geschichtlichen Hintergrund handelt. Was mir persönlich weniger taugt ist, dass ich keinen rechten Bezug zur amerikanscihen Geschichte habe – aber das ist reine Geschmackssache. Ich befürchte halt – was eine reine Mutmaßung ist – dass es so überamerikanisch “the greatest country in the world”-Spiel wird. Hoffen wir, dass es nicht so wird. Persönlich würde ich da lieber als Hermann der Cheruskerfürst den Römern im Teutoburger Wald Feuer unterm Hintern machen. 🙂
Meriwether wird via Kickstarter finanziert und es gibt von Anfnag an Unterstützung für Linux, Mac OS X und Windows. Das Spiel gibt es ab 14 US-Dollar (noch einige zu haben) und wenn dieses Angebot ausverkauft ist, kostet es 19 US-Dollar. 35.000 US-Dollar will man sammeln, knapp über 12.000 hat man schon und es sind noch 23 Tage Zeit.