Kann mein ISP sehen, welche Torrents ich downloade?

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Kürzlich hat mich ein Bekannter gefragt, ob sein ISP (Internetanbieter) sehen kann, welche Torrent-Downloads er nutzt. Nachdem ich ihn zunächst darauf hingewiesen habe, dass urheberrechtlich geschützt Torrents illegal sind, habe ich ihm zudem seine Frage mit Ja beantwortet, wenn Du kein gutes VPN benutzt.

Auf jeden Fall hat sich aus dem Gespräch eine ganze Lawine an Fragen ergeben und ich dachte mir, dass mein Bekannter sicherlich nicht die einzige Person ist, die sich diese Frage stellt. Deswegen hier eine Zusammenfassung.

Sieht mein Internetanbieter, welche Torrents ich herunterlade?

Das kommt darauf an. Benutzt Du einfach Deine Heim-Internetverbindung, dann kann Dein ISP sehr wohl sehen, was Du herunterlädst. Du kannst das sogar selbst überprüfen, indem Du die Website iknowwhatyoudownload.com aufrufst. Für meinen Test habe ich mich mit einem kostenlosen VPN verbunden und geschaut, was damit so heruntergeladen wird.

iknowwhatyoudownload.com – zeigt an, welche Torrents Deine öffentliche IP-Adresse herunterlädt
iknowwhatyoudownload.com – zeigt an, welche Torrents Deine öffentliche IP-Adresse herunterlädt

Die Website weiß, welche Torrents mit der öffentlichen IP-Adresse heruntergeladen werden, die ich auch benutze (die des kostenlosen VPNs). Aber die Website kennt noch mehr Details. Anscheinend mag die IP-Adresse Inhalte für Erwachsene und so weiter.

Bist Du nicht mit einem VPN verbunden, kann Dein ISP allerdings die Details sehen, welche Torrents Du herunterlädst und auch sonst, was Du im Internet so treibst – welche Websites Du besuchst und so weiter.

Ist Torrenting illegal?

Torrenting an sich ist nicht illegal. Torrent ist lediglich eine Methode, um Daten auszutauschen. Damit lassen sich insbesondere große Dateien effizient verteilen. Linux-Distributionen werden gerne via Torrent geteilt, um die Last zu verteilen. Der Download der meisten Linux-Distributionen via Torrent ist völlig legal – zumindest in Deutschland.

Illegal wird die Sache, wenn Du urheberrechtlich geschütztes Material illegal herunterlädst oder kopierst. In vielen Ländern, einschließlich Deutschland, kann das illegale Herunterladen oder Verteilen von urheberrechtlich geschützten Daten erhebliche Strafen nach sich ziehen. Erkundige Dich deswegen, was Du herunterlädst und ob Du die entsprechende Datei legal herunterladen darfst oder nicht.

Wie kann ich verhindern, dass mein ISP sieht, welche Torrents ich downloade?

Verbinde ich mich mit einem VPN, kann mein ISP nicht sehen, welche Torrents ich herunterlade und was ich sonst noch im Internet mache. Ein VPN schützt mich vor neugierigen Augen, da es meine Daten durch einen Tunnel über den Server des VPN-Anbieters leitet, womit ich verbunden bin. Auf jeden Fall rate ich Dir: Möchtest Du Torrenting nutzen, verbinde Dich auf jeden Fall mit einem VPN!

Nutze NordVPN für Torrents*

Auch wenn Du legales Torrenting betreibst, könnte Dein Internetanbieter Deine Verbindung drosseln. Benutzt Du ein VPN, sieht er aber nicht, was Du tust und kann Dich auch nicht für die Nutzung von Torrents drosseln. NordVPN bietet spezielle P2P-Server an, über die Torrenting erlaubt ist.

Die P2P-Spezialserver sind NordVPNs Torrent-Server
Die P2P-Spezialserver sind NordVPNs Torrent-Server

Die preisgünstige Alternative CyberGhost* bietet ebenfalls spezielle Server, die für P2P optimiert sind.

CyberGhost bietet spezielle Server für Torrents
CyberGhost bietet spezielle Server für Torrents

Bei CyberGhost ist Torrenting zwar auf allen Servern gestattet, aber mit den speziellen Servern sollte der Download schneller sein.

Sind urheberrechtlich geschützte Torrents mit VPN legal?

Nein! Der Download urheberrechtlich geschützter Dateien, kopiergeschützter Filme und so weiter ist auch mit einem VPN illegal. Nur weil der Internetanbieter und die Behörden nicht sehen können, was Du tust, macht es Dein Tun nicht legal.

Du solltest Dich auch jeden Fall zu den Gesetzen in Deinem Land erkundigen, was beim Torrenting legal ist und was nicht erlaubt ist.

Wie funktionieren Torrents eigentlich?

Torrenting ist eine Methode zum Teilen von Dateien über ein sogenannte Peer-to-Peer-Netzwerk. Dabei ist kein zentraler Server notwendig. Stattdessen werden Dateifragmente von mehreren Quellen gleichzeitig heruntergeladen.

KTorrent ist ein BitTorrent-Client
KTorrent ist ein BitTorrent-Client

Damit Du Torrents herunterladen kannst, benötigst Du einen BitTorrent-Client wie qBittorrent, µTorrent, Transmission, KTorrent und so weiter. Damit öffnest Du Torrent-Dateien oder Magnetlinks. Der Client weiß dann, wo sich die einzelnen Teile befinden und setzt sie auf Deinem Computer wieder zusammen.

Ist BitTorrent das gleiche wie Torrent?

BitTorrent und Torrent werden oft als ein und dasselbe betrachtet. Allerdings gibt es tatsächlich einen kleinen Unterschied.

BitTorrent ist das Protokoll. Das ist also die Technik, um Dateien mit anderen Leuten via P2P zu teilen. Eine zentrale Stelle ist nicht notwendig.

Ein Torrent hingegen ist die Datei, die die notwendigen Informationen enthält, um diese großen Dateien über das BitTorrent-Protokoll zu teilen. Lädst Du also eine Torrent-Datei herunter und öffnest sie, dann weiß Dein BitTorrent-Client (etwa Transmission unter Linux), wo er die verschiedenen Stücke der eigentlichen Datei finden und herunterladen kann.

BitTorrent und Torrent arbeiten also eng zusammen, sind aber nicht ganz dasselbe. Sagt Dir das nächste Mal jemand: Ich habe das mit BitTorrent gedownloadet“, dann weißt Du: es wurde eine Torrent-Datei benutzt, um die Datei über das BitTorrent-Netzwerk herunterzuladen.

Wie kann ich selbst Torrents erstellen?

Hierfür gibt es mehrere Optionen. Da ich Linux verwende, funktioniert die Erstellung eines Torrents mit Transmission ziemlich einfach. Kopiere die Datei oder das Verzeichnis in das Download-Verzeichnis von Transmission.

Klicke auf Datei > Neu und es öffnet sich folgendes Fenster.

Mit Transmission eine neue Torrent-Datei erstellen
Mit Transmission eine neue Torrent-Datei erstellen

Hier gibst Du an, wo Du die neue Datei speichern möchtest. Um einen Tracker hinzuzufügen, musst Du die Adressen kennen. Hier gibt es eine Liste mit öffentlichen Trackern. Dann kannst Du auch noch einen Kommentar hinzufügen und bestimmen, ob es sich um einen privaten Torrent handelt.

Klicke auf Neu. Nun öffnest Du die eben erstellte Torrent-Datei mit Deinem Torrent-Client und lädst sie herunter. Da sich die Dateien bereits in Deinem Download-Ordner befinden, überprüft Transmission nur die Dateien und teilt sie. Du kannst Deine Torrent-Datei nun anderen Leuten schicken und sie können mit BitTorrent Deine Datei(en) herunterladen.

Selbst erstellte Torrents teilen
Selbst erstellte Torrents teilen

Du bekommst mit Transmission sogar einen Magnetlink. Klicke dazu auf Torrent > Magnetlink in die Zwischenablage kopieren. Das würde auch funktionieren, wenn Du transmission-cli installiert hast, und zwar mit diesem Befehl:

transmission-show -m mein.torrent

Mit den bekannten Torrent-Clients für macOS und Windows funktioniert das übrigens ähnlich. Auch damit kannst Du einfach Torrent-Dateien erstellen.




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