Der Große Preis von Frankreich – Le Castellet GP
Der Große Preis von Frankreich – Le Castellet GP findet am 24.07.2022 statt. Die Strecke Paul Ricard hat es bei den sommerlichen Temperaturen in sich. Die Fahrer, die Teams und vor allem das Material wie Motor und Reifen stehen vor strapaziösen Runden.
Le Castellet – das kleine Schloss
Das Bergdorf Le Castellet liegt in der Provence-Alpes-Côte d’Azur nahe dem französischen Mittelmeer. Die kleine französische Gemeinde hat durch ihre angrenzende Test- und Formel 1 Strecke Circuit Paul Ricard internationale Bekanntheit erlangt. Das Bergdorf hat seinen Namensursprung in einem im 12. Jahrhundert erbauten kleinem Schloss (übersetzt Le Castellet). Wer den Großen Preis von Frankreich live besucht, sollte es nicht verpassen, sich das kleine Bergdorf mit seinen malerischen Sehenswürdigkeiten genauer anzusehen.
Die Historie der Rennstrecke Paul Ricard
Der Circuit Paul Ricard wurde 1970 fertiggestellt. Die Motorsport-Rennstrecke befindet sich in der Nähe von Toulon, etwa eine Stunde von Marseille entfernt.
Den Grundstein für die heutige Strecke legte der französische Unternehmer Paul Ricard. 1962 kaufte er das 1000 Hektar große Areal und baute dort den größten privaten Flughafen der Provence auf. Den Flughafen benötigte Paul Ricard für seine erfolgreiche Unternehmung, das Brennen und Handel mit Pastis. Pastis ist ein französischer Anisschnaps, der nach dem Verbot von Absinth (machte angeblich aggressiv und verrückt) und durch die Anstrengungen von Paul Ricard, die Bars und Bistros im eigenen Land und später in Italien, Spanien und Nordafrika eroberte. Das Unternehmen Pernod Ricard ist heute, mit über 19.000 Mitarbeitern und Exporten in 160 Ländern, einer der größten Spirituosen-Händler der Welt.
Der Circuit Paul Ricard wurde in nur zehn Monaten unter Anleitung der Rennfahrer Henri Pescarolo und Jean Pierre Beltoise entworfen und gebaut. Die ursprüngliche Form beeindruckte vor allem durch die ungewöhnlich lange Mistral-Gerade (1,6 km). Dies kannte man bis dahin nur von den Rennen in Le Mans oder Reims. Daher diente die Strecke auch für Testfahrten auf das berühmte 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Ein Testen in Le Mans selbst war nicht möglich, denn die Rennstrecke, ein Kurs aus normalen Straßen, wird nur für das Motorsportevent vom täglichen Straßenverkehr befreit.
1999 wurde die Strecke und der Flugplatz Paul Ricard an die Firma Excelis verkauft. Diese beauftragte Philippe Gurdjian mit den Umbauarbeiten zu einem bisher einzigartigen Highttech-Testsrecke. 2001 entsteht der Paul Ricard High Tech Test Track. Er besticht durch den Einbau neuer Schikanen und Verbindungsstrecken. Ab diesem Zeitpunkt sind bis zu 180 Streckenvarianten möglich, um unter völlig unterschiedlichen Bedingungen zu testen und zu trainieren. Die Flexibilität des Streckenlayouts ist der Tatsache geschuldet, dass das Areal wie eine Mondlandschaft aussieht. Auch als Asphaltwüste bezeichnet, wird die Streckenführung lediglich durch Reifenstapel und Randsteine vorgegeben. Untypisch ist das Fehlen von Kiesbetten und vor allem Betonmauern. Diese Tatsache macht den Circuit Paul Ricard zu einer der interessantesten Teststrecken weltweit. Denn die Kosten durch anfallende Unfallreparaturen und Ausfallzeiten der Fahrzeuge halten sich für Konstrukteure extrem gering.
Das Streckenlayaout des Circuit Paul Ricard

https://de.wikipedia.org/wiki/Circuit_Paul_Ricard
Das Formel-1-Rennen auf dem Circuit Paul Ricard erstreckt sich über 53 Rennrunden zu jeweils 5,842 Kilometer. Die gesamte Renndistanz beträgt 309,69 Kilometer und die Renndauer beträgt im Schnitt knappe 90 Minuten. Die Strecke verfügt über 15 Kurven, wobei der spannendste Teil die Mistral-Gerade mit einer Schikane ist, bei der man von Höchstgeschwindigkeiten von rund 350 Kilometer pro Stunde auf 150 Kilometer pro Stunde runterbremsen muss. Im Anschluss geht es dann wieder mit Vollgas durch die sogenannte Signes-Kurve.
Den Rundenrekord hält der Deutsche Sebastian Vettel auf seinem Red Bull Honda. Seine Rekordzeit aus dem Jahr 2019 beträgt 1:32,740. Die absolut schnellste Runde wird vom 7-fachen Formel 1 Weltmeister Lewis Hamilton gehalten. Seine Rekordzeit beträgt 1:28,319.
Die Sieger am Circuit Paul Ricard
2021 | Max Verstappen Red Bull Honda |
2020 | ausgefallen wg. Covid |
2019 | Lewis Hamilton Mercedes Mercedes |
2018 | Lewis Hamilton Mercedes Mercedes |
1990 | Alain Prost Ferrari |
1989 | Alain Prost McLaren Honda |
1988 | Alain Prost McLaren Honda |
1987 | Nigel Mansell Williams Honda |
1986 | Nigel Mansell Williams Honda |
1985 | Nelson Piquet Brabham BMW |
1983 | Alain Prost Renault Renault |
1982 | René Arnoux Renault |
1980 | Alan Jones Williams Ford |
1978 | Mario Andretti Lotus Ford |
1976 | James Hunt McLaren Ford |
1975 | Niki Lauda Ferrari |
1973 | Ronnie Peterson Lotus Ford |
1971 | Jackie Stewart Tyrrell Ford |
Wie geht es nach dem Le Castellet GP weiter
Im Anschluss an den Großen Preis von Frankreich geht es an den Hungaroring. Hier findet der Große Preis von Ungarn am 31.07.2022 statt. Dies ist nach dem Silverstone GP und dem Spielberg GP das vierte Formel-1-Rennen im Monat Juli. Anschließend gehen die Fahrer und Teams in eine kleine Sommerpause, bevor man sich Ende August, beim Großen Preis von Belgien, wieder zusammen findet.
Alle Formel-1-Rennen der Saison ohne SKY Abo im Livestream
Mit einem kleinen Trick kannst Du alle F1 Rennen ohne Sky Abonnement live anschauen. Wie Du die Formel-1-Rennen kostenlos und mit deutschen Kommentaren sehen kannst, erfährst Du in unserem Artikel.