Pegoda- und Pegwida-Anhänger treffen aufeinander und beschimpfen sich wüst #pegwida

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

In Erfurt in Deutschland kam es zu einem Aufeinandertreffen der Gruppen Pegoda und Pegwida. Zu Handgreiflichkeiten kam es zum Glück nicht, aber es sind wüste Beschimpfungen gefallen.

Pegwida gegen Pegoda

Zunächst waren vier Pegoda-Anhänger (Patriotische Europäer gegen die Open-Source-Isierung des Abendlandes) gegen den zunehmenden Einsatz von Open-Source-Software und Linux protestiert. Man könne so nicht gegen das gute Windows vorgehen. Sie schwenkten Fahnen in den Microsoft-Farben und riefen Windows ist super! Auch zwei Apple-Fans strömten bei und schrien Apple ist groß! Als einer der Demonstranten eine Tux-Fahne verbrannte, war der Spaß allerdings vorbei.

Die Open-Source- und Linux-Gemeinde trommelte schnell zwei Leute zusammen, die unter dem Namen Pegwida (Patriotische Europäer gegen die Windowsisierung des Abendlandes) eine Gegendemonstration auf die Beine stellte. Sie schwenkten Fahnen mit der Aufschrift Windows ist eine Terrormacht! Unterstützung bekamen sie von Pegada (Patriotische Europäer gegen die Appleisierung des Abendlandes), die sich aber in Pegapda umbenennen mussten, da es die Pagada (Patriotische Europäer gegen die Amerikanisierung des Abendlandes) schon gab und diese mit einer Klage drohten.

Pegwida veralbert Pegoda

Pegwida veralbert Pegoda

Die Stimmung kochte schnell hoch und fast kam es zu Handgreiflichkeiten. Die Gemüter konnten allerdings gerade noch beruhigt werden. Blut floss keines, es blieb bei wüsten Beschimpfungen.

Die Vereinigung Gogihas (Gelangweilte Ossis gegen Irgendwas hauptsache auf die Straße) war sauer, da eigentlich sie an diesem Termin protestieren wollten. Auch Pegipi (Patriotische Europäer gegen die Idioten von P-Irgendwas) mussten einen geplanten Demonstrations-Termin an diesem Tag verschieben.

Was das soll?

Als ich in der SZ über Pegada (Patriotische Europäer gegen die Amerikanisierung des Abendlandes) laß, dachte ich zunächst, dass es sich um Satire oder Realsatire handelt. Anscheinend ist dem nicht so.

Nun ist es in einer Demokratie so, dass jeder Vollidiot auf die Straße gehen und seine Meinung sagen darf. Das ist auch so in Ordnung, nur wird es langsam echt lächerlich.

Die Frage ist nämlich weniger, ob man die Leute demonstrieren lassen darf oder nicht – natürlich können sie das und auch ihre Meinung sagen. Die Frage ist eher, ob man den Knallköpfen langfristig so viel Aufmerksamkeit schenken sollte? Klar ist Fremdenhass ein Thema, das man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Wenn man den Deppen allerdings nicht so ein Podium geben würde, wie das die deutsche Presse derzeit macht … das ist fast so als würde man jedem umgefallenen Sack Reis in China eine Headline spendieren. Ups, das war nun möglicherweise nicht politisch korrekt und sollte sofort aufs Titelblatt aller Tageszeitungen: Linuxer äußert sich fremdenfeindlich gegenüber Chinesen! – und weil wir gerade dabei sind, werde ich nun zu einem Super Villain und ernenne mich zum Präsidenten von Pegwida! MUHAHAHAHAHAHAHAAAAAA …

Noch ein Beispiel? Ich habe den Artikel eigentlich nur gelesen, da ich das Kaff Deinig kenne, um das es da geht. Das liegt in der Nähe der Stadt, in der ich aufgewachsen bin. In Deinig ist wirklich gar nichts spannend – null – also finde ich. Ich hoffe, dass ich nun nicht die Patriotischen Deiniger … gegen mich aufhetze. Da hat also ein Pfarrer eine Pegida-Rede vor zirka 200 Leute gehalten und landet damit in der SZ. Natürlich ist das nicht nett von diesem Steinzeit-Katholiken-Pfarrer und die Leute waren zurecht angepisst. Aber muss man das so aufbauschen?

Haben wir momentan keine anderen Probleme als ein paar verbohrte Trottel die Hetz-Parolen auf der Straße plärren. Mit ihren P-Irgendwas Protestmärschen machen sich viele Deutsche derzeit ordentlich zum Affen – nicht mehr und nicht weniger. Hört auf über die ignoranten Mittelalter-Knallköpfe zu berichten, dann wird ihnen ganz schnell der Grund ausgehen, auf die Straße zu gehen – meine Meinung.




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