Weißspitzen-Hochseehai (Carcharhinus longimanus)

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ISO: 250

Belichtung: 1/160

Blende: f/9.0

Größe: 5202x3465

Datum: 07.08.2012

Von: Jürgen Donauer

Kamera: Canon EOS 7D

Lizenz: CC BY-SA, Shutterstock

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Das Kerlchen hier war zirka drei Meter lang. Weißspitzen-Hochseehaie sind alles andere als scheu und kommen sehr sehr Nahe - fast schon ungemütlich nahe, vor allen Dingen in der Größe. Nachdem man wieder aus dem Wasser ist und seine Fotos ansehen kann, ist das toll - unter Wasser muss man die Nerven behalten.

Foto wurde im Roten Meer, El Quseer, Ägypten geschossen.

Quelle: Wikipedia

Der Weißspitzen-Hochseehai (Carcharhinus longimanus), auch Hochsee-Weißflossenhai genannt, ist ein Vertreter der Familie der Requiem- oder Grauhaie. Er ist als Hochseehai weltweit in tropischen, subtropischen und warm-gemäßigten Regionen beheimatet und gehört zu den größten Haien der Welt. Er wird als für den Menschen gefährlich eingestuft, eine Reihe von Angriffen ist dokumentiert. Aufgrund der hohen Mortalität durch die Hochseefischerei ist die ehemals sehr häufige Art gefährdet, für einige Meeresgebiete wird der Bestandsrückgang als kritisch beurteilt.

Merkmale

Mit einer Körperlänge bis zu 390 cm gehört der Weißspitzen-Hochseehai zu den größten Haien, er erreicht allerdings selten mehr als 300 cm Länge. Die Durchschnittslängen liegen bei 180 bis 190 cm, wobei die Weibchen in der Regel etwas größer werden als die Männchen. Dabei hat er ein maximales Gewicht von fast 170 Kilogramm, das bisher schwerste Tier wog 167,5 kg. Die Art hat den für die Requiemhaie typischen Körperbau, wobei häufig ein leichter Buckel ausgebildet ist.

Charakteristisch sind seine im Vergleich zu fast allen anderen Haiarten sehr langen, abgerundeten Flossen. Dies betrifft besonders die erste Rückenflosse, die ebenso wie die flügelartigen Brustflossen sehr groß ist. Der Beginn der ersten Rückenflosse liegt unmittelbar hinter dem Ende der freien Innenkante der Brustflossen. Ein Interdorsalkamm kann vorhanden sein, ist dann jedoch nur wenig entwickelt. Die zweite Rückenflosse ist deutlich kleiner als die erste. Die Analflosse ist ebenfalls größer als die zweite Rückenflosse und in einer langen Spitze ausgezogen, ihr Hinterrand ist dadurch stark konkav. Die Schwanzflosse besitzt einen vergleichsweise kleinen unteren und einen sehr großen oberen Lobus.

Seine Rückenfarbe ist grau-braun bis bronzefarben oder bläulich, wobei die Färbung regional variieren kann. Der Bauch ist weiß und kann einen gelblichen Ton aufweisen; der Übergang zu den Flanken ist scharf begrenzt. Die Unterseiten der Brustflossen sind ebenfalls weiß und können vor allem an den Kanten sowie zum freien hinteren Ende hin die Rückenfarbe annehmen. Die Schwanzflosse sowie die erste Rückenflosse, die Brustflossen und die Bauchflossen weisen auffällige, weiße Spitzen auf, die weite Teile der Flossen einnehmen können, während die zweite Rückenflosse und die Analflosse mit einem unregelmäßigen schwarzen Muster der Spitzen gezeichnet sind. Die weißen Spitzen sind vor allem bei den Jungtieren stark ausgeprägt, bei ausgewachsenen Haien können sie auch fehlen. Neben den Spitzen weisen die großen Flossen oft zusätzlich weiße Sprenkel auf, die bei Jungtieren auch schwarz sein können. Zwischen der ersten und der zweiten Rückenflosse kann zudem ein sattelähnlicher, weißer Fleck vorhanden sein.

Die Schnauze ist lang und breit abgeflacht, in der Aufsicht ist sie stark abgerundet. Das Maul ist von unten betrachtet breit und parabolisch mit kurzen Labialfalten. Der Hai besitzt im Oberkiefer je Kieferseite 14 bis 15 dreieckige, große Zähne mit stark gesägten Kanten. Im Unterkiefer sitzen je Seite 13 bis 15 Zähne, die deutlich kleiner und ebenfalls dreieckig sind. Die Unterkieferzähne besitzen eine schmale, gezähnte Spitze und sind leicht gebogen. Hinter diesen Zähnen liegen fünf bis sieben weitere, flach anliegende Zahnreihen, die bei Bedarf in die Hauptreihe nachrücken. Die Augen sind relativ klein und rund und besitzen eine Nickhaut, sie sind mittig am Kopf angeordnet. Die Nasalgruben sind klein, ein Spritzloch fehlt. Insgesamt besitzt der Hai wie alle Arten der Gattung fünf Kiemenspalten, wobei die letzten beiden über der Basis der Brustflosse angeordnet sind.

Verbreitung und Lebensraum

Der Weißspitzen-Hochseehai ist weltweit in tropischen, subtropischen und warm-gemäßigten Hochseeregionen beheimatet. Die Wassertemperatur im Verbreitungsgebiet beträgt 18 °C bis 28 °C. Dies trifft für den westlichen Atlantik von Maine (USA) bis Argentinien zu, einschließlich der Karibik und dem Golf von Mexiko. Auch im Roten Meer und im gesamten Indischen Ozean ist dieser Hai anzutreffen. Im westlichen Pazifik liegt sein Verbreitungsgebiet zwischen China und dem Norden Australiens bis zu den Philippinen; im Zentralpazifik wurde er in der Nähe von Hawaii, Tahiti, dem Tuamotu-Archipel gesichtet, im östlichen Pazifik vor den Galápagos-Inseln, dem südlichen Kalifornien bis Peru.

Im Mittelmeer ist der Weißspitzen-Hochseehai ein Gelegenheitsgast und nur sehr selten anzutreffen. Die Tiere wandern über die Straße von Gibraltar oder den Suez-Kanal ein. So wurde 1978 ein 2,50 Meter langes Tier in einem der Kanäle in Venedig gefangen, 1998 wurde ein etwa 3 Meter langer Hai vor Martigues, Frankreich, von einem Taucher gesichtet. Die Fortpflanzung findet im Mittelmeer nicht statt.

Als Lebensraum bevorzugen die Tiere offenes Freiwasser (Pelagial) über Tiefseebereichen mit Wassertiefen von mindestens 180 Metern. Außerdem findet man sie im Bereich von Kontinental- und Inselsockeln mit Wassertiefen von mindestens 35 Metern sowie über Kontinentalhängen. Die Tiefenverbreitung reicht von der Wasseroberfläche bis in Tiefen von mindestens 152 Metern. Im Roten Meer begleitet der Hai oft Safariboote.

Verhalten

Der Weißspitzen-Hochseehai ist ein sehr aktiver und meist mit geringem bis moderatem Tempo schwimmender Hochseehai. Dabei breitet er die großen Brustflossen weit aus. Er ist tag- und nachtaktiv, wobei er vor allem tagsüber in der Nähe der Wasseroberfläche schwimmt. Der Hai ist im Regelfall ein Einzelgänger, der sich jedoch zur Jagd auch in kleineren oder größeren Gruppen zusammenfinden kann. Dabei wurden Gruppenbildungen nach Größe und Geschlecht beobachtet.

Der Hai wird als sehr neugierig beschrieben und kommt Tauchern sehr nahe. Zugleich ist er sehr ausdauernd und kann, vor allem in direkter Konkurrenz um Nahrung mit Seidenhaien, auch sehr aggressiv werden. Der französische Meeresforscher Cousteau beschreibt Carcharhinus longimanus als die für den Menschen gefährlichste Haiart.

Ernährung

Der Weißspitzen-Hochseehai ernährt sich in erster Linie von mittelgroßen bis großen Hochseefischen, darunter Stachelmakrelen, Goldmakrelen, Thunfischen, Schwertfischen undBarrakudas. Aber auch Meeresschildkröten, Delfine, Tintenfische, Meeresvögel, Krebse oder Schnecken gehören zu seinem Nahrungsspektrum. Zudem frisst er Abfall von Schiffen undKadaver, beispielsweise von Walen; wie andere große Haie verschluckt er auch regelmäßig unverdaubare Gegenstände.

Der Hai jagt beispielsweise, indem er beißend in Fischschwärme schwimmt. Es wurde auch beobachtet, dass er mit offenem Maul Thunfischschwärme durchquert, bis die Fische direkt hineinschwimmen. Die Jagd auf Hochseefische macht die Überwindung langer Strecken nötig. Ebenso wie andere pelagische Raubfische wie der Seidenhai (C. falciformis), der Blauhai(Prionace glauca), der Tigerhai (Galeocerdo cuvier) oder auch der Weiße Hai (Carcharodon carcharias) ist er in der Auswahl der Beutetiere nicht wählerisch und attackiert auf der Jagd alle der Größe nach passenden möglichen Beutetiere (opportunistischer Räuber). Die breite Nahrungspalette ermöglicht es diesen Arten, mit fast jedem marinen Habitat zurechtzukommen.Entsprechend ist er allerdings auch für Schwimmer und Taucher potentiell gefährlich, da er auch diese als Beute betrachtet.

Dieser Hai bildet zwar keine Schulen, jagt aber manchmal in Gruppen, vor allem die jüngeren Haie schließen sich zu solchen zusammen. Bei größeren Beutetieren und Kadavern können sie auch gemeinsam mit anderen Hochseehaien, vor allem Blauhaien und Hammerhaien, auftauchen. Auch Vergesellschaftungen mit Grindwal-Schulen sind bekannt, bei denen die Haie von den von diesen gejagten Fischschwärmen profitieren.

Fortpflanzung

Der Weißspitzen-Hochseehai ist wie andere Arten der Gattung Carcharhinus lebendgebärend (vivipar) und bildet eine Dottersack-Plazenta. Die 1 bis 15 Junghaie kommen nach einer Tragzeit von etwa 12 Monaten auf die Welt, wobei die älteren Weibchen mehr Junge haben. Die Weibchen gebären ihre Jungtiere in seichten Küstengebieten mit trübem Wasser. Dabei wurde bei den Tieren im westlichen Nordatlantik sowie im südwestlichen Indik eineSaisonalität der Wurfzeit im Frühsommer festgestellt, während im Zentralpazifik das gesamte Jahr über trächtige Weibchen gefangen werden können und hier Geburt und Paarung offensichtlich nicht an feste Saisonzeiten gebunden sind.

Die Jungtiere haben eine Größe von etwa 60 bis 65 Zentimetern, bis zu einer Größe von 120 cm besitzen sie noch schwarze Flossenspitzen. Die Geschlechtsreife erreichen die Tiere mit 175 bis 200 cm. Dies dürfte auch, zusammen mit dem langsamen Heranwachsen der Jungen, ein Grund dafür sein, dass die Vermehrungsrate dieses Hais trotz der Mehrlingsgeburten nicht besonders hoch ist.

Tags: ozean, rotes meer, fisch, ägypten, hai, weißspitzen-hochseehai, carcharhinus longimanus, raubfisch

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