FreeOffice 2016 ab heute kostenlos für Linux und Windows verfügbar

4 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

FreeOffice 2016 basiert auf SoftMaker Office 2016. Es sind viele Verbesserungen enthalten, die auch in der kommerziellen Version vorhanden sind. Grafiken werden durch die Nutzung mehrerer CPU-Kerne berechnet. Die Software unterstützt sowohl Touchscreens als auch 4K-Monitore.

FreeOffice 2016 gibt es ab sofort für eigentlich alle Linux-Varianten und für Windows ab Windows XP. Die Entwickler weisen ausdrücklich darauf hin, dass FreeOffice 2016 sowohl privat als auch gewerblich eingesetzt werden darf.

SoftMaker Office gilt als besonders kompatibel zu Microsoft Office. Auch wenn LibreOffice die meisten Dateien lesen und öffnen kann, die mit Microsoft Office erstellt wurde, ist SoftMaker Office und somit auch FreeOffice einen Tick kompatibler. Wer also viel mit Dateien von Microsoft Office zu tun hat, aber dennoch Linux verwenden will – in so einem Fall kann eine Installation von FreeOffice 2016 nicht schaden. Die Entwickler aus Nürnberg werben mit problemloser Interoperabilität zu DOC, DOCX, XLS, XLSX, PPT und PPTX. Die Kompatibilität von DOCX, XLSX und PPTX gilt von Microsoft Office 2007 bis 2016.

Was FreeOffice 2016 nicht beherrscht, sind Dateien in den Formaten ODS und ODP. Mit ODT (Open Document Text) kann die Software umgehen. Mir persönlich reicht das, da ich es in erster Linie mit Textdokumenten zu tun habe. Tabellenkalkulationen und Präsentations-Software brauche ich eigentlich so gut wie nie.

FreeOffice 2016 kann ODT-Dateien öffnen

FreeOffice 2016 kann ODT-Dateien öffnen

Neuerungen in FreeOffice 2016

Mich selbst interessieren in erster Linie die Neuerungen bei TextMaker, weil ich die anderen zwei Komponenten echt selten brauche.

Einige Highlights von TextMaker

Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, Dokumente aus TextMaker ins EPUB-Format zu exportieren. Damit lassen sich schnell E-Book erstellen.

Mit FreeOffice 2016 als PDF oder EPUB exportieren

Mit FreeOffice 2016 als PDF oder EPUB exportieren

Beim Export von PDF-Dateien werden nun auch PDF-Tags, Kommentare, Lesezeichen und dokumentierte Änderungen exportieren.

Die Rechtschreibprüfung gibt es auf Hunspell-Basis in 58 Sprachen und eine Silbentrennung ist in 33 Sprachen verfügbar. Automatische Rechtschreibprüfung ist natürlich vorhanden und vermeintlich falsch geschriebene Wörter unterstreicht die Software rot. Du findest zusätzliche Wörterbücher hier.

PlanMaker

FreeOffice PlanMaker bietet Pivottabellen und die bedingte Formatierung ist gleich mit der von Microsoft Excel. Arbeitsblätter können bis zu einer Million Zeilen enthalten.

Presentations

Bei der 2016er-Version von Presentations werden echte Tabellen verwendet, wie das bei TextMaker oder neueren Versionen von PowerPoint auch der Fall ist.

Die wichtigsten Unterschiede zwischen FreeOffice 2016 und SoftMaker Office 2016

Nun fragt sich der misstrauische Anwender, wo denn der Haken bei der Sache ist. Es gibt natürlich einige Sachen, die bei FreeOffice 2o16 nicht dabei sind. Zum Beispiel ist das eine Rechtschreibprüfung mit kommerziellen Wörterbüchern in 20 Sprachen. Ebenfalls sind bei SoftMaker Office 2016 Thesauri in acht Sprachen verfügbar.

FreeOffice 2016 liest die Microsoft-Formate DOCX, XLSX und PPTX, kann sie aber nicht speichern. SoftMaker Office kann das.

Weiterhin fehlen Funktionen wie das Drucken von Briefumschlägen und Aufklebern. Auch Makros, Serienbriefe, Querverweise und Bildbeschriftungen sind nicht enthalten.

Geöffnete Dokumente werden beim großen Bruder übersichtlich in Tabs dargestellt und es gibt eine erweiterte Seitenleiste.

Darüber hinaus gibt es noch SoftMaker Office Professional für Linux und Windows. Dort ist darüber hinaus eine integrierte Duden-Korrektur mit Grammatikprüfung enthalten. Ebenfalls gibt es die Duden-Wörterbücher Deutsches Universalwörterbuch und  Großes Fremdwörterbuch, sowie vier Langenscheidtwörterbücher für Übersetzungen von und nach Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch.

SoftMaker Office 2016 und SoftMaker Office Professional 2016 findest Du unter softmaker.de.

Download und Installation

SoftMaker stellt eine dedizierte Seite mit Tipps zur Verfügung, wie sich die Software unter Linux installieren lässt. Im Detail gehen die Entwickler auf Ubuntu, Debian, Linux Mint, openSUSE, Fedora, CentOS / Red Hat Enterprise Linux (RHEL) und Mageia ein. Ebenso läuft FreeOffice 2016 unter Microsoft Windows 10, 8, 7, Vista und Windows XP, sowie Microsoft Windows Server 2012, 2008 und 2003. Wobei sich ein Office-Paket meiner Meinung nach nicht auf einen Server gehört.

Unter Ubuntu und Linux Mint reicht laut eigenen Angaben zum Beispiel ein

sudo dpkg -i <FreeOffice-Paket>.deb
sudo apt-get install -f

Ich musste das nicht machen, da ich bereits früher SoftMaker-Pakete installiert hatte. Somit befinden sich alle Abhängigkeiten bereits auf dem Rechner. Bei vielen Distributionen wird man die Software auch über ein GUI installieren können. Bei Linux Mint 17.3 hat das geklappt.

FreeOffice 2016 via GUI installieren

FreeOffice 2016 via GUI installieren

FreeOffice 2016 sollte im Laufe des Tages über die Projektseite herunterladbar sein. Name und E-Mail-Adresse musst Du angeben, damit Du einen Produktschlüssel zugesendet bekommst.

FreeOffice 2016 lässt sich übrigens auch auf einen USB-Stick installieren und ist somit tragbar.

Es gibt übrigens auch eine kostenlose SoftMaker-Version für Android (Tablets). Sie nennt sich SoftMaker Office HD Basic.

SoftMaker Office auf einem Nexus 7

SoftMaker Office auf einem Nexus 7

Die SoftMaker-Variante für Android-Smartphones ist ebenfalls kostenlos.




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4 Kommentare zu “FreeOffice 2016 ab heute kostenlos für Linux und Windows verfügbar”

  1. Didi says:

    FreeOffice hat alle zuvor von LibreOffice gekennzeichneten Dateien (z. B. .odt) nun mit eigenem rotem Softmaker-Icon versehen. Kann man das irgendwie rückgängig machen/ändern? Natürlich könnte man auch über den Dateimanager ein Icon (.png) suchen und zum Standard machen. Das müsste dann aber stellvertretend mit je einer Anwendungsdatei des gesamten Office-Paketes geschehen.

    • jdo says:

      Kommt wohl ein bisschen auf Desktop-Oberfläche, Distribution und so weiter an. Ich würde einfach mal nach "Change Mime Icons" für die jeweilige Distribution suchen ...

  2. Didi says:

    Sieht übel aus. Das Programm hat alle Icons in den mimetypes-Ordnern sämtlicher Themes unter /usr/share/icons/... überschrieben.