Nawamis, Riesendüne und Berg mit Loch – Zwei Tage Wüste im Süd-Sinai

2 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

Die Wüste im Süd-Sinai ist immer einen Trip wert, gerade zu dieser Jahreszeit. Die Temperaturen tagsüber sind noch erträglich und nachts wird es nicht mehr ganz so bitterkalt. Während des Kamelrennens im Januar hatte ich noch etliche Schichten am Körper und einen dicken Schlafsack zum Schlafen. Diesmal reichten bereits drei Schichten und eine Decke. Die hielten mich im Nachtlager bei den Nawamis ausreichend warm.

Den genauen Trip kann ich leider nicht auf einer Karte zeigen. Wir waren fünf Leute und drei davon hatten sich fest vorgenommen, einen GPS-Tracker einzuschalten. Drei Leute, inklusive ich, hatten aber auch vergessen, den GPS-Tracker einzuschalten. Somit kann ich das Gebiet grob eingrenzen und einige Punkte kann ich auch so auf der Karte finden. In den beiden Tagen hatten wir uns zumiest hier herumgetrieben. Umschreiben lässt es sich mit: Zwischen dem Katharinenkloster (südlich der Straße dort hin), nördlich von Dahab und südlich von Nuweiba.

Das ungefähre Gebiet

Das ungefähre Gebiet

Der erste Canyon

Mit einem wüstentauglichen Auto geht es dann irgendwann ab von der Straße und zum Salama Canyon, der oftmals auch als Small Coloured Canyon bezeichnet wird. Da hätte ich gerne das GPS gehabt, denn ich weiß nicht ganz genau, wo das ist. Auf jeden Fall sieht es dort so aus:

Bunter Fels in der Wüste

Bunter Fels im Salama Canyon

Salama Caynon

Salama Caynon

Nach einem kurzen Trip mit dem Auto sind wir an einem Platz angekommen, von dem ich weder Name noch Ort weiß. Ich muss da noch mal nachfragen. Auf jeden Fall sind die Formationen der Steine unglaublich und nach 30 Minuten laufen und einer kleinen Kletterpartie gibt es dann als Belohnung diesen Ausblick.

Einfach nur sitzen und genießen

Einfach nur sitzen und genießen

Dabei ist der Weg dorthin auch schon nicht schlecht.

Spaziergang in der Wüste

Spaziergang in der Wüste

Es gibt in der Wüste mehr Büsche und Pflanzen als man glauben mag – vor allen Dingen nach dem Winter. Wer seine Augen öffnet, der wird belohnt. Zum Beispiel mit einer so farbenfrohen Grille. Blau mit gelben Punkten …

Grille

Grille

Wadi Baum wächst aus Stein

Den nächsten Ort kann ich leider auch nicht genau einschätzen. ALso ich glaube es zu wissen, will aber keinen Unsinn erzählen. Von daher ist das für mich im Moment der Ort, wo ein Baum aus einem Felsen wächst. Das sieht dann so aus.

Baum wächst aus Fels - also rechts

Baum wächst aus Fels – also rechts

Die komplette Gegend in diesem Wadi ist sehr schön. Überall wachsen Akazien, die in einigem Abstand voneinander stehen.

Akazie mitten in der Wüste

Akazie mitten in der Wüste

Unter einer Akazie

Unter einer Akazie

Von diesem Wadi habe ich auch ein 360er gemacht, das allerdings noch nicht fertig ist.

Nawamis – alte Grabstätte – glaubt man

Von diesem Nawamis ist relativ wenig bekannt. Man findet die Gebäude im Sinai und hat dort auch Knochen und Sachen gefunden, die möglicherweise Grabbeigaben waren. Datiert werden die Gebäude auf 4000–3150 v. Chr. Es wird aber auch behauptet, dass die dort gefundenen Knochen älter sind als die Gebäude selbst.

Sehr leicht zugänglich sind 24 dieser runden Gebäude, die sich nicht weit von der Straße zum Katharinenkloster befinden. Zwölf davon haben ein Dach und zwölf nicht. Da gibt es nun auch wieder Geschichten, dass dies mit den Monaten zu tun haben könnte und wer Geburtstag hat, schläft dort in einem Nawami ohne Dach. Wer Probleme hat, geht an dieser Ort und schläft in einem mit einem Dach. Andere behaupten wiederum, dass die Dächer der zwölf ohne einfach eingestürzt sind. Es weiß also keiner wirklich genau, was es mit den Nawamis auf sich hat.

Fakt ist auf jeden Fall, dass sämtliche Eingänge nach Westen ausgerichtet sind.

Auf jeden Fall waren wir kurz vor Sonnenuntergang dort und haben die Nacht bei den Nawamis verbracht. Auch hier hab ich ein 360er gemacht, wobei ich allerdings zweifel habe, dass das gut geworden ist. Die Nawamis sehen so aus.

Nawamis bei Sonnenuntergang

Nawamis bei Sonnenuntergang

Nun haben wir gewartet, bis es dunkel war und glücklicherweise war in dieser Nacht Neumond oder ein Tag davor, was wenig Lichtverschmutzung bedeutet. Stellt man Kerzen in die Nawamis, dann lassen sich damit solche Bilder erzeugen. Das erste Bild in großer Ansicht zeigt im linken Drittel auch schoön den großen Wagen. Das rote Glühen über den Bergen ist vermutlich Nuweiba.

Nawamis bei Dunkelheit mit Kerzenlicht

Nawamis bei Dunkelheit mit Kerzenlicht

Nawamis bei Dunkelheit mit Kerzenlicht

Nawamis bei Dunkelheit mit Kerzenlicht

Am nächsten Morgen war eigentlich alles für einen spektakulären Sonnenaufgang da. Der war auch nicht schlecht, aber irgendwie standen die Wolken wohl falsch. Ich hab auf jeden Fall schon bessere gesehen.

Nawamis bei Sonnenaufgang

Nawamis bei Sonnenaufgang

Nawamis bei Sonnenaufgang

Nawami bei Sonnenaufgang

Hier noch ein Bild, damit man sich ungefähr vorstellen kann, wie groß diese Nawamis sind. In der Nähe befindet sich eine Beduinen-Siedlung, aus der die beiden Kinder stammen.

Dieses Bild visualisiert die Größe der Nawamis

Dieses Bild visualisiert die Größe der Nawamis

Jebel Makharum

Jebel Makharum ist ein Berg, mit einem Loch. Betrachtest Du die Felsformation aus dem richtigen Winkel, dann sieht sie wie der Kopf eines Dinosauriers aus oder sogar wie ein schlafender Dinosaurier.

Jebel Makharum - Schlafender Dinosaurier

Jebel Makharum – Schlafender Dinosaurier

In das Auge lässt sich klettern und dann kannst Du auf der andren Seite durchsehen. Auch hier habe ich ein 360er gemacht, was ebenfalls erst bearbeitet und gesichtet werden muss.

Haduda Sand-Düne

Nicht weit weg von Jebel Makharum befindet sich die Haduda Sand-Düne. Das Ding ist riesengroß. Nachfolgend zwei Bilder, die das Ausmaß dieser Düne andeuten. In beiden Bildern spaziert ein Mensch.

Haduda Sand-Düne

Haduda Sand-Düne

Haduda Sand-Düne

Haduda Sand-Düne

Die Sand-Düne besitzt eine Kante, die einer mit dem Lineal gezogen haben könnte. Das lässt sich sehr schwer beschreiben, aber da ist dieser riesige Sandberg und oben gibt es dann eine total gerade Kante, die nicht einmal einen Zentimeter breit ist.

Haduda Sand-Düne

Haduda Sand-Düne

Am Fuß der Düne folgst Du einem Pfad, der in ein Wadi führt. Dieser bahnt sich seinen Weg dann Richtung Küste. Nach zirka 90 Minuten zu Fuß sind wir wieder auf unseren fahrbaren Untersatz getroffen, der um die Düne herum fahren musste. Das war dann leider schon das Ende des Ausflugs.

Nach der Düne geht es durch dieses Wadi

Nach der Düne geht es durch dieses Wadi

P.S: Viele der hier gezeigten Bilder sind mit der Sony RX100 III gemacht und gestitcht, also zusammengenäht. Ich finde diese Methode besser als die Verwendung des Panorama-Modus, den viele Kameras oder Smartphones anbieten.

Teile meiner Ausrüstung

 


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2 Kommentare zu “Nawamis, Riesendüne und Berg mit Loch – Zwei Tage Wüste im Süd-Sinai”

  1. intux says:

    Wie immer tolle Bilder!

  2. Rayman says:

    Toller Bericht. Vielen Dank für die Impressionen. Man möchte meinen, dass Wüste nur Geröll und Sand ist, aber irgendwie strahlt sie doch eine gewisse Schönheit aus und fasziniert.