Fuck You! Ubuntu Software Center verärgert Entwickler – Canonicals Antwort: DEB eignet sich nicht für App Store

Ein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Mit einem Fuck You! von Torvaldschem Niveau hat der Entwickler von Ubuntu Apps Michał Rosiak seinem Ärger Luft gemacht. Stein des Anstoßes ist das Ubuntu Software Center.

Michał Rosiak hat Spiele entwickelt, das seit Ubuntu 14.10 nicht mehr in USC (Ubuntu Software Center) auftaucht. In Ubuntu 14.04 funktioniert das noch. Bereits vor mehr als einem Monat hat er sich auf Google Plus darüber beschwert. Da sich seine Spiele nicht über das Ubuntu Software Center von 14.10 und 15.04 installieren lassen, verdient er weniger Geld als er eigentlich könnte.

Schlimmer sei noch, dass Anwender, die das Spiel unter Ubuntu 14.04 gekauft haben, dieses nun nicht mehr einfach installieren können – logisch, es ist im Ubuntu Software Center nicht mehr verfügbar. Nun müsse er den Menschen DEB-Pakete schicken oder zur Verfügung stellen und könne aber nicht einmal überprüfen, ob sie das Spiel gekauft haben oder nicht.

Liest man seinen Post, sitzt der Frust sehr tief. Er habe mehrere E-Mails an Canonical geschickt und gebeten, dass das Problem adressiert werden. Nicht mal eine Antwort habe er nach mehreren Monate bekommen. Michael Hall versuchte er via Hangouts und E-Mail kontaktiert und auch hier wartet er seit mehr als einem Monat auf eine Antwort. Sowohl Steam als auch Windows Store tue das Beste, sich den Sorgen der Entwickler anzunehmen, bei Canonical stoße man aber auf taube Ohren.

Nun hat er doch diverse Antworten via Google Plus bekommen, darunter auch eine von Mark Shuttleworth.

Ubuntu Software Center im Umbruch

Man hat in den letzten Jahren darauf hingearbeitet, eine konvergente Plattform zu erschaffen. Dabei habe man festgestellt, dass sich deb-Pakete einfach nicht für einen Store eignen. Im Endeffekt stellt sich heraus, dass der Security-Aufwand enorm sei, alle eingereichten DEB-Pakete zu prüfen. Deswegen sei man zu dem Schluss gekommen, dass sich DEB-Pakete nicht für einen App Store eignen und man krempelt das Ubuntu Software Center um.

Für die mobile Plattform wird man auf .snappy setzen und für Desktop auf .click. Einfach gesagt werden diese Pakete in einem Container oder einer digitalen Gummizelle (Sandbox) ausgeführt. Somit muss man die eingereichte Software nicht so intensiv auf Security prüfen, da die Software theoretisch nicht ausbrechen und Schaden am System ausrichten kann. Entwickler hätten dann alle Freiheit, zu veröffentlichen was und wann sie wollen.

David Planella hat dem Entwickler angeboten, sich direkt an ihn zu richten. Das hat Michał Rosiak zunächst besänftigt und er melde sich wieder, wenn das Problem beseitigt sei.

Vier Wochen später ist aber immer noch keine Abhilfe geschaffen. Gestern ist dem Entwickler dann der Kragen geplatzt.

Frust über Ubuntu Software Center: Fuck You!

Frust über Ubuntu Software Center: Fuck You!

Fürderhin will sich der Entwickler nur noch mit den Plattformen von Apple, Google und Microsoft auseinandersetzen. Ubuntu Polen möchte er auch nicht mehr weiter entwickeln.

In der Diskussion beschwert sich auch ein weiterer Entwickler, dass vor fünf Jahren das Versprechen gegeben wurde, dass alles einfacher wird. Das selbe Spiel mit MyApp und sofotigen Reviews. Nun sei Click das Allheilmittel. Das Problem sei allerdings die Einstellung des Teams, die sich einfach nicht melden.

Allerdings geht Canonical mit der Sandbox-Lösung meiner Meinung nach den richtigen Weg und muss das Paket-Team keine umfassenden Security-Checks mehr laufen lassen, wird das Veröffentlichen von Apps schneller gehen. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass es offensichtlich ein Kommunikations-Defizit mit frustrierten Entwicklern gibt.

Da fällt mir ein: Auf meine Anfrage an den Sony-Support vom 8.7.2015 habe ich bisher auch noch keine Antwort bekommen. Hatte ich schon fast wieder vergessen, muss ich gleich noch einmal nachhaken.




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Ein Kommentar zu “Fuck You! Ubuntu Software Center verärgert Entwickler – Canonicals Antwort: DEB eignet sich nicht für App Store”

  1. Quellbrunn says:

    Ja das ist schon derbe traurig bei Canonical. Habe selbst ein Programm dort was ich vertreibe und seit Ubuntu 14.04 machen die da garnichts mehr. Eingereichte Updates werden nicht mehr geprüft und veröffentlicht, Änderungen am Beschreibungstext werden nicht mehr freigeschaltet und wenn ich das richtig mitbekommen habe, ist auch die Kommentarfunktion abgestellt worden. Das ist alles sehr deprimierend und absolut kein Feedback seitens Canonical an die Entwickler.
    Habe vor ca. einem Jahr noch eine weitere kommerzielle Anwendung veröffentlichen wollen, eine Antwort hatte mal eben fast 2 Monate gedauert. Da hieß es, dass sie Binarys nicht mehr annehmen (obwohl man das vorher konnte) und den Source haben wollen. Na 'ne is klar, das dürfte für nahezu alle Entwickler, die ihre Anwendungen / Spiele verkaufen möchten, ein No-Go sein.
    Also für mich ist das Software Center gestorben, absolut unprofessionell was ich da erlebt habe.