PDF-Dateien mit Formularfeldern unter Linux erstellen

5 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

Ich wurde gefragt, ob man denn unter Linux auch PDF-Dateien erstellen kann, die ausfüllbare Formularfelder haben. Die Frage kam vom Tauchcenter, denen ich nun den ersten Rechner auf Linux umgestellt habe. Sie haben eine offizielle, aber alte Lizenz von Adobe Acrobat. Bisher haben sie eigentlich keine PDF mit ausfüllbaren Formularfeldern erstellt. Es ging in erster Linie um die Möglichkeit selbst, PDF-Dateien mit Formularfeldern auszufüllen.

Es gab da aber auch ein Programm (1734 entwickelt, glaube ich), mit dem Rechnungen geschrieben wurden. Das alte Windows-Programm hatte nicht mal eine Datenbank. Es war eigentlich mehr ein teures Template, in eine exe-Datei verpackt. Bei unseren Gesprächen über die Umstellung stellte sich heraus, dass dieses Programm nicht mehr notwendig sei, denn man könne auch ein LibreOffice-Template dafür erstellen. Nun kam eben der Gedanke auf, ein PDF zu kreieren, in das man eben die für eine Rechnung relevanten Daten selbst einfüllen kann.

Ich bin zwar nicht der LibreOffice-Spezialist und mit den Formularen müssen sich die Leute schon selbst auseinandersetzen (das mussten sie unter Word auch), aber ich kann zumindest mit Rat zur Seite stehen, wie es prinzipiell funktioniert. Von daher bitte ich mein hässliches Formular zu entschuldigen. 🙂

PDF mit Formularfeldern unter LibreOffice erstellen – Schritt für Schritt

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das auch mit LibreOffice unter Windows und Mac OS X genau so funktioniert. Unter Linux geht es ganz bestimmt.

1. Formular-Elemente anzeigen lassen

Zunächst einmal öffnen wir für die Übung ein neues Dokument und lassen uns die Formular-Steuerelemente anzeigen.

LibreOffice: Formular-Steuerelemente anzeigen lassen

LibreOffice: Formular-Steuerelemente anzeigen lassen

2. Formulare einfügen

Nun fügt man eben die Formulare ein, die man gerne hätte und macht das Dokument “hübsch” – so wie ich … 🙂

Formulare einfügen

Formulare einfügen

3. Als PDF exportieren

Ist man mit seinem Dokument fertig, exportiert man die Geschichte als PDF. Das funktioniert unter LibreOffice recht einfach, indem man auf Datei -> Exportieren als PDF klickt.

LibreOffice: Exportieren als PDF

LibreOffice: Exportieren als PDF

4. PDF testen

Nun kann man sein PDF testen. Unter Linux Mint geht das zum Beispiel mit Evince und unter Kubuntu würde man wohl eher Okular nehmen. Aber es funktioniert.

PDF-Datei mit Fomularfeldern

PDF-Datei mit Fomularfeldern

PDF mit ausgefüllten Formularfeldern

PDF mit ausgefüllten Formularfeldern

5. Ausgefüllte PDF-Datei speichern

Ich kann allerdings die nun modifizierte Datei nicht überschreiben. Stört mich in dem Fall auch nicht, da es ja ein Template sein soll. Aber als neues Dokument kann ich das Ding abspeichern und dort sind auch meine Eingaben in die Formularfelder weiterhin enthalten.

PDF als neue Datei speichern

PDF als neue Datei speichern




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5 Kommentare zu “PDF-Dateien mit Formularfeldern unter Linux erstellen”

  1. Shogun says:

    Dass LibreOffice die Formularfelder auch ins PDF exportiert ist ein nettes Feature. Auch dürfte der Einsatz auf mehreren Rechnern kein Problem sein, denn ein Programm um PDF-Formulare auszufüllen, sollte fast überall vorhanden sein. Probleme bekommt man nur, wenn das PDF an den Kunden z.B. per E-Mail verschicken will. Der soll doch tunlichst nichts mehr an dem PDF ändern können.

    Mit ein bisschen LibreOffice-Base, ein paar weiteren Formularen direkt in LibreOffice und einer kleinen Portion Basic-Woodoo ließe sich in LibreOffice auch ein Mini-Warenwirtschaftssystem inkl. Kunden- und Rechnungsposten-Verwaltung basteln, aus dem hinten ein fertiges PDF herauskommt.

    • jdo says:

      In dem Fall ist das nicht so schlimm, weil in diesem speziellen Szenario das PDF direkt zum Drucker und nicht zum Kunden wandern würde.

  2. PBeck says:

    Ich nutze solch ein PDF-Formular auch zur automatischen Erstellung von Berichten. Dabei gabs mal ein Kompatibilitätsproblem mit den Schriften - Unter Linux kein Problem. Unter Windows wurde sie nicht angezeigt. Quasi nach folgendem Muster

    http://forum.ubuntuusers.de/topic/wie-muss-ich-pdfs-erstellen-damit-sie-wirklich/

    Habe dann die Schrift auf Arial gestellt und bisher keine Probleme mehr gehabt. PDF/A-1A kann man nicht auswählen, da sonst die Option Formularfelder erzeugen ausgegraut ist. Soll hier nur ein Hinweis sein, womöglich liegt das Problem auch noch woanders.

    Zur automatischen Befüllung nutze ich eine FDF-Datei (bzw. Formulardatei). Beispiel für zwei Felder mit den Feldnamen (müssen in Writer zugewiesen werden) - Name u. Vorname. Am Ende muss noch der PDF-Dateiname angegeben werden.

    %FDF-1.2
    1 0 obj<</FDF<< /Fields[
    <>
    <>
    ]
    /F (datei.pdf)
    >> >>
    endobj
    trailer
    <>
    %%EOF

    Mit pdftk wird dann alles zusammengeführt:

    pdftk datei.pdf fill_form formular.fdf output fullpdf.pdf flatten

    Das flatten am Ende macht die Datei nicht mehr bearbeitbar.

    Grüße Patrick

  3. PBeck says:

    Die Beispiel-FDF scheint wohl die Formatierung verhauen zu haben. Habs kurz noch unter http://yourse.de/tmp/vorlage.fdf abgelegt

    Grüße Patrick

  4. Jo says:

    Formulare unter LibreOffice erstellen? Na, wer sonst nichts zu tun hat ...
    Eine Zumutung! Da geht ja garnichts richtig! Hat man erst die Formularfenster an die einzelnen Vorgaben der Bank angepaßt, nach pdf exportiert und geht dann in Okular auf "Formulare ausblenden" - dann muß man feststellen, daß nichts, aber auch garnichts mit der ursprünglichen Einrichtung übereinstimmt. Sowas ist keine Anwendungssoftware, sondern zumindest Sabotage, wenn nicht gar ein Angriff: "Abschmelzen der Strategischen Zeitreserven des Feindes durch Scheinhilfen und Produkte mit verborgenen Fehlern", oder "Beschäftigungsfallen" nennt man das im Fachjargon der Armeen und Geheimdienste - es ist eine Kriegstechnik und eine Techik des klassenkampfes Reich gegen Arm, denn mit diesen Techniken werden weltweit Millionen existenziell wichtige Mannstunden der kleinen Leute verbrannt (die großen können sich ja einen Dienstleister, oder gar eine eigene Fachabteilung leisten, die sowas geraderückt), der kleine Mann wird mit Schruz "beschäftigt", kaltgestellt und nahezu handlungsunfähig gemacht.

    Die Banken verlangen nur noch gedruckte Formulare (Handschrift lesen kann dort schon keiner mehr) - aber ordentliche Formular-Ausfüllungssoftware?? Fehlanzeige!
    Man will nur noch "Internetbanking" - damit Onkel Sam auch noch mitlesen kann, welche Kondome wir bevorzugen ...

    Man muß kein Prophet sein, um bei derart konzertierter Dreistigkeit heutzutage, vorauszusehen: Irgendwann knallts! Die Leute sind ja geduldig, aber nicht ewig, das lehrt die Geschichte ...