Ich brauch nen neuen Job, aber wie werde ich so ein hochbezahlter Analyst?

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Ich bin ja generell kein Freund von diesen Glaskugel-Guckern. Die orakeln irgendwas daher und wenn es fünf Jahre später nicht eintrifft, hat die Aussagen sowieso schon jeder vergessen. Frei nach dem Motto “Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern”.

Dennoch komme ich zwangsläufig immer wieder mit diesen überbezahlten, professionellen Klugscheißern in Berührung. Ich will und kann auch nicht wirklich ein konkretes Beispiel nennen. Aber ich musste mich heute schon wieder so dermaßen über das unglaubliche Geschwätz dieser Sippe aufregen. Allerdings komme ich denen nun langsam auf die Schliche.

Wenn man zum Beispiel sagen möchte, dass das neue und analysierte Produkt eigentlich nicht gut genug verglichen mit der Konkurrenz ist, dann sagt man das nicht einfach: “Das Ding ist nicht schlecht, aber hat gegen XYZ keine Chance. Das üben wir nochmal, weil so wird das nichts.”. Man sägt ja nicht an dem Geldast, der einem überhaupt erst einen Existenzberechtigung gibt.

Der Schlüssel zum Erfolg ist viel ausgefuchster. Man stammelt einfach ellenlange Sätze, sodass der Leser überhaupt nicht mehr kapiert um was es eigentlich geht. Je länger und verwirrender der Satz, desto besser. Am besten verbaut man noch unglaublich viele Konjunktive, dann ist ein Falschliegen auch nicht so schlimm – sollte es überhaupt jemanden nach ein paar Jahren noch kratzen. Die meisten Leser haben wahrscheinlich gar keine Lust rauszufieseln, um was es eigentlich geht.

Was man damit allerdings erreicht ist eine “Huuurzsche”-Erfahrung, wie es sonst nur Politiker oder Hape Kerkeling auf den Punkt bringen. Man liest den Schwachsinn dann mit einem verständnisvollem Nicken und klickt anschließend weiter. Das Ziel des Analysten wurde zu 100% erreicht.

Klug ist auch, eine Job-Bezeichnung zu verwenden, die länger als der erste Satz aus “De Bello Gallico” ist. Das schindet mächtig Eindruck. Hans Dampf, führender Analyst und Irgendwas General Vice Bla aus der Security-Abteilung der Informations-Analytics-Spezialisten von SuperDuperAnalyst LLC Inc., Ableger von WirSindAnalystenUndZwarDieBesten mit Hauptsitz in Exampling, Colorado. Tja, was will man diesem Mann mit seiner gesamten Bezeichnung Erfahrung auch noch entgegensetzen? Sinnvoll wäre: “Halt einfach die Fresse! Das mit dem Mobilmarkt habt ihr so auch nicht vorausgesehen und den Desktop-PC redet ihr seit 10 Jahren tot – Ihr Deppen!”. Das für diese Sippe verschwendete Geld wäre in der Tat besser in den Ofen geworfen, das würde zumindest im Winter ein bisschen warm machen. (so, Dampf abgelassen, kann ich weitermachen … 🙂 )




 Alle Kommentare als Feed abonnieren

Kommentare sind geschlossen.