Kanotix LinuxTag 2013 Dragonfire – Der Drache spuckt Feuer

11 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

Kanotix Teaser 300x275Dankeschön! Hier der erste Gast-Beitrag, der wie versprochen komplett frei von Werbung angezeigt wird – was auch für alle weiteren Gast-Beiträge gelten wird. Der folgende Beitrag ist inklusive Screenshots von Marcus Moeller.

Kanotix ist eine auf Debian Stable basierende Linux Distribution, ergänzt durch einen aktuellen Kernel und einige neuere Softwarekomponenten. Dabei bleibt in den Standardausgaben (KDE und LXDE) die Kompatibilität zu Debian erhalten.

Die während des LinuxTags 2013 veröffentlichte Version mit dem Namen Dragonfire basiert auf Debian 7.0 (Codename Wheezy). Neben der altbekannten Version mit KDE gibt es nun erstmals auch eine Variante mit LXDE als Standarddesktop, was mich dazu bewegt hat mir letztere etwas näher anzusehen. Dazu habe ich einen USB Stick mit dem aktuellen x86_64 LXDE-Image bespielt und mein Laptop davon gestartet.

LXDE ist eigentlich nicht dafür bekannt, grafisch besonders ansprechend daherzukommen. Auch die Funktionalität der Desktopumgebung kann als eher rudimentär bezeichnet werden. Doch LXDE unter Kanotix ist anders. Es wird standardmäßig mit aktiviertem Compiz gestartet. Dadurch stehen eine Vielzahl von Zusatzfunktionen und Effekten zur Verfügung. Schon beim ersten Start wird man durch einen animierten Kanotix Splash-Screen Willkommen geheißen. Aber auch altbekannte Effekte wie der 3D-Desktop-Würfel sind aktiviert. Wer möchte kann die Effekte über den mitgelieferten compizconfig-settings-manager feineinstellen. Auf älterer Hardware lässt sich der Fensterdekorator einfach über das Compiz Fusion Symbol im Systray auf openbox-lxde umstellen. Dadurch erhält man einen klassischen LXDE Desktop ohne Effekte.

Die Softwareauswahl ist gut, allerdings ist wohl aus Platzgründen kein Office mit dabei. Dieses lässt sich aber leicht als root mit apt-get install libreoffice libreoffice-l10n-de libreoffice-gtk nachinstallieren.

Beim Versuch eine WLan-Netzwerkverbindung aufzubauen, wurde ich nicht nach einem Passwort gefragt. Erst das manuelle Bearbeiten der Verbindung und Hinterlegen des Passwortes (Rechte Maustaste / Verbindungen bearbeiten / Funknetzwerk / auswählen / Sicherheit / Passwort) hat funktioniert.

Wie auch bei Debian ist der Browser Iceweasel mit an Board. Allerdings wurde er so vorkonfiguriert, dass eine Vielzahl nützlicher dynamischer Lesezeichen in der Lesezeichen-Symbolleiste angezeigt werden (Bitblokes ist leider bisher nicht dabei).

Durch die Funktion zur Aktivierung der Persistenz, die über ein Desktop Symbol erreichbar ist, konnte ich den USB Stick so erweitern, dass meine Änderungen auch nach einem Reboot erhalten blieben. Dazu musste ich das System nach Ausführen der Funktion einmal neu starten. Selbst wenn man Kanotix nicht permanent auf seinem Computer installieren möchte, erhält man so einen sehr nützlichen Live-USB Stick mit dem man schnell man ein vorkonfiguriertes Linux System starten kann.

Möchte man Kanotix dauerhaft nutzen, kann zur Installation der mitgelieferte Acritox-Installer genutzt werden. Die einzelnen Schritte sind sehr gut erklärt. Zur Partitionierung werden verschiedene Möglichkeiten angeboten (GParted, cfdisk oder fdisk). Eine Installation auf einem UEFI System ist bisher leider nicht möglich. Da die meisten Geräte heute noch mit einem Legacy oder Mixed-Mode ausgeliefert werden, sollte das aber aktuell kein größeres Problem darstellen.

Auf Kanotix.com gibt es ein Forum, in dem man sich über mögliche Probleme und Fragen austauschen kann.

Zu erwähnen wäre noch, dass es neben der KDE und LXDE Ausgabe eine Special Edition gibt, die zusätzlich einen Steam Client, eine neuere Mesa Version (9.1.1+UVD), gfxdetect sowie eine neuere libc6 2.17 (aus
experimental) enthält. Dadurch ist diese inkompatibel zu Debian Wheezy. Wer gerne unter Linux spielt und auf neue AMD oder NVidia Grafiktreiber angewiesen ist (die durch gfxdetect automatisch eingerichtet werden), kann sich die Special Edition z.B. auf eine externe Festplatte installieren und bei Bedarf starten.

Du kannst die aktuelle Version von dieser Webseite herunterladen.

Kanotix LinuxTag 2013 Dragonfire: Iceweasel

Kanotix LinuxTag 2013 Dragonfire: Iceweasel

Kanotix LinuxTag 2013 Dragonfire: Würfel

Kanotix LinuxTag 2013 Dragonfire: Würfel

Kanotix LinuxTag 2013 Dragonfire: QR-Generator

Kanotix LinuxTag 2013 Dragonfire: QR-Generator

Kanotix LinuxTag 2013 Dragonfire: Mahjongg

Kanotix LinuxTag 2013 Dragonfire: Mahjongg

Kanotix LinuxTag 2013 Dragonfire: Installer

Kanotix LinuxTag 2013 Dragonfire: Installer

Kanotix LinuxTag 2013 Dragonfire: Installer

Kanotix LinuxTag 2013 Dragonfire: Installer



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11 Kommentare zu “Kanotix LinuxTag 2013 Dragonfire – Der Drache spuckt Feuer”

  1. Ralf says:

    Werd ich mir mal anschauen. 🙂
    Bin bisher mit LXDE nie richtig warm geworden, aber wenn hier schon ein wenig Eye Candy vorkonfiguriert ist, ändert sich das ja unter Umständen.

    Grüße aus Hamburg,
    Ralf

  2. Marcus Moeller says:

    Ich habe LXDE eigentlich erst durch den RaspberryPi wirklich schätzen gelernt, denn dort läuft fast nichts anderes und es ist bei Raspian der Standarddesktop.

  3. Georg says:

    Ich nutze aktuell die Version zur CeBit und die ist super! Die LXDE-Version werde ich mir vormerken, bald steht die Konvertierung eines Win7-Netbooks in eine Linux-Kiste an. 😉

  4. Marcus Moeller says:

    Noch ein kleiner Hinweis. Es ist auch möglich beim Start die Option "nocompiz" mit anzugeben, wenn man ein klassisches LXDE-System starten möchte.

  5. Anon says:

    Gibt's eigentlich irgendwann wieder einen Volltextfeed? So irgendwie anstrengend hier mitzulesen...

  6. Isi says:

    Mit Compiz sah das alles schon mal besser aus. Wird aber nicht mehr unterstüzt ... vielleicht ist das auch gut so

  7. Matthias says:

    Hnn kennt ihr vielleicht ein anderes, auf Debian Stable bauendes KDE?

  8. Manny says:

    Ich wollte e testen, nicht in der Live-Verion, sondern installiert. Die Installation ging super, doch dann beim Neustart konnte ich mich nicht unter meinem Namen anmelden, geschweige denn mit dem anderen Benutzerkonto. Nur KanotixBox wurde angezeigt, und die Passwörter, ich hab beide probiert, wurden trotz korrekter Eingabe nicht akzeptiert. Ich hab dann auch keinen Bock mehr mich noch in irgend einem Forum anzumelden, um den vorliegenden Fehler zu korrigieren. Wenn das schon nicht einwandfrei funktioniert, brauch ich auch nicht weiter testen. Für einen Anfänger ist das nichts!

    • Bastler says:

      ""...konnte ich mich nicht unter meinem Namen anmelden, geschweige denn mit dem anderen Benutzerkonto....""

      So ging es mir mit der "reinen" Debian Version 7.5 Wheesy.
      Exakt der gleiche Fehler!

  9. Bastler says:

    Hallo,
    Habs gestern gezogen und heut installiert.
    War selbst überrasch wie gut das lief (bin Anfänger in Linuxsachen).

    ""Auf älterer Hardware lässt sich der Fensterdekorator einfach über das Compiz Fusion Symbol im Systray auf openbox-lxde umstellen. Dadurch erhält man einen klassischen LXDE Desktop ohne Effekte.""

    Eben nicht! Das ist das einzige Manko. Aber ich kann damit leben, denn LXDE ist meine aller erste Wahl in Sachen GUI. 🙂