KDE Plasma bekommt seinen eigenen ownCloud-Client

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Plasma ownCloud Teaser 150x150KDE-Entwickler Sebastian Kügler hat berichtet, dass er an einem ownCloud-Client speziell für KDE Plasma arbeitet. Wie viele andere hat er nach einer vernünftige Lösung gesucht, Daten über mehrere Systeme zu synchronisieren. Dieser Umstand wird immer wichtiger – und ist neben dem automatischen Backup auch eines der wichtigstes Eigenschaften der Cloud – portables Computing. Natürlich könnte man Dienste wie Dropbox, Spider Oak und so weiter nehmen. Wer aber volle Kontrolle über seine Daten haben möchte, ist mit den kommerziellen Anbietern weniger glücklich. So hat auch der KDE-Entwickler Geschmack an der ownCloud gefunden.

Nachdem er damit einige Zeit herumgespielt hat, ist er auf diverse Probleme gestoßen. Einige davon seien einfache Bugs, einige UI-Schwierigkeiten und vor allen Dingen die Integration mochte er nicht. Mirall sitze zwar im Tray und lasse sich auch mit ownCloud verwenden. Allerdings sei das eine klassische Desktop-Applikation, die sich für Touch-Geräte weniger eignet. Weiterhin sei Mirall darauf geeicht, auf Linux, Mac OS X und Windows eingesetzt zu werden. Eine saubere Integration in Plasma sei nicht gegeben.

Zusammen mit Klaas Freitag, der für ownCloud arbeitet, und einigen anderen hat man sich bei Akademy im Sommer 2012 den Kopf darüber zerbrochen, wie man die ownCloud besser in den Plasma Desktop integrieren kann. Man ist zu folgenden Ergebnissen gekommen

  • Die UI-Teile und der Synchronisations-Code von Mirall wird aufgeteilt. Der Sync-Mechanismus wird in eine Shared Library wandern.
  • Die eben angesprochene Bibliothek wird von einem Daemon benutzt. Dieser stellt sicher, dass die Dateien synchron sind und kümmert sich um das DBus Controll Interface.
  • Ein Plasma Widget zeigt den Synchronisations-Status an und erlaubt einfache Kontrolle, wie zum Beispiel die Synchronisation zu deaktivieren.
  • Ein Systemeinstellungs-Modul erlaubt eine Konfguration des ownCloud-Client.
  • Ein Plasma-Active-Settings-Modul erlaubt den Einsatz auf mobilen Geräten.
Plasma ownCloud: Plasmoid (Quelle: vizzzion.org)

Plasma ownCloud: Plasmoid (Quelle: vizzzion.org)

Somit könne man möglichst viele Geräte mit dieser Lösung abdecken und man könne die maximale Anzahl an Code auf den verschiedenen Geräten wieder verwenden.

Mit diesem Schlachtplan hat man sich nun an die Arbeit gemacht. Klaas Freitag hat die Auskopplung in eine eigene Bibliothek schnell umgesetzt und Kügler hat am Plasma-Client gewerkelt.

Die Dateisynchronisation funktioniert laut eigenen Angaben schon recht gut, inklusive die Konfiguration. Das UI habe hier und da noch kleine Macken, aber die wichtigen Teile seien schon am Start. Der Plan ist, dass man die erste stabile Version mit Plasma Active 4 im März ausliefert. Gleiches gilt für den Desktop-Client.

Sebastian Kügler bittet um Mithilfe, um die Sache schneller voran zu treiben. Distributoren möchte den Client paketieren und den Anwendern für Tests anbieten. Natürlich sollten die entsprechenden Warnhinweise gegeben werden, dass es sich um eine instabile Test-Version handelt.

Wer direkt mithelfen möchte, kann auch Code beisteuern. Der Code ist derzeit auf Github.

Plasma ownCloud Alpha1 (Quelle: vizzzion.org)

Plasma ownCloud Alpha1 (Quelle: vizzzion.org)




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