Jenseits von Afrika: Microsoft FUD gegen Open-Source – oder Märchenstunde aus Redmond …

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Matrix Teaser 150x150Glyn Moody hat für die Computerwold UK einen echt guten Blog-Eintrag geschrieben. Man weiß gar nicht, ob man verärgert sein soll oder einfach über ein paar Minuten Microsoft-Entertainment vom Feinsten schmunzeln möchte. Verbaler Dünnschiss auf “hohem Niveau” …

Es geht darum, dass sich Afrika natürlich auch in Sachen Technologie immer weiter entwickelt und dabei Open-Source eine große Rolle spielt. Die Regierung in Kenia möchte binnen der nächsten 3 Jahre auf Open-Source umsteigen, weil man dadurch mehr als die Hälfte in Sachen IT-Kosten einsparen will. Das passt Microsoft natürlich gar nicht und teilt dies in Form einiger Hirnfürze mit.

Microsofts technischer Berater für diese Region soll gesagt haben: Sollte die Regierung freie Software und Open-Source einsetzen, könne man dafür niemanden haftbar machen, wenn etwas schief geht. Man selbst, wie auch andere Mitspieler in Sachen Software mit Copyright, sei verantwortlich, wenn Software gehackt wird. .oO(HAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHA) – natürlich bewirft Microsoft geschädigte Firmen mit Geld, wenn eine Windows-Sicherheitslücke eine ganze Firma lahm legt – klar – man liest jeden Tag davon. Abgesehen davon ist Open-Source-Software genauso geschützt – somit wird sicher gestellt, dass der Code frei weitergegeben werden muss.

Der weltweit bekannte Sicherheits-Experte Bruce Schneier ist da auch nicht ganz einer Meinung mit Microsoft. Als Krypto- und Sicherheits-Experte habe er nie das Trara wegen Open-Source und Sicherheit verstanden. In der Welt der Kryptografie sehe man Open-Source als Notwendigkeit für gute Sicherheit – und das seit Jahrzehnten. Öffentliche Sicherheit sei grundsätzlich besser als Security hinter geschlossenen Türen. Open-Source sei nicht nur ein Geschäfts-Modell, es sei intelligente Technik-Wissenschaft.

Open-Source werde zwar in der Regel mit genauso vielen Sicherheitslücken wie proprietäre Software ausgegeben, allerdings brauche man in der Open-Source-Welt im Schnitt 36 Tage, um eine Lücke zu schließen, während die geschlossenen 48 Tage brauchen.

Naja, es ist ja nicht das erste Mal, dass Microsoft auf die Nachteile von Open-Source hinweist. Wenn es an den Geldbeutel geht, dann wird man schon mal zickig und verbreitet unbewiesene Lügen – vielleicht glaubt es ja irgendeiner. Rauchen ist gesund ! (gezeichnet Dr. Marlboro)




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