Google äußert sich erstmalig zur intern verwendeten Linux-Distribution “Goobuntu”

4 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

Google LogoAlso heute ist ein ganz komischer Tag. Erst der Beitrag von Miguel de Icaza, dass Linux auf dem Desktop tot ist, nun kommt der Bericht von Steven J. Vaughan-Nichols über Einblicke in Googles Desktop-Betriebssystem wie ein warmer Regen, der das Trübsal etwas wegwäscht.

Es ist bekannt, dass Google auf Servern und Desktops Linux einsetzt. Viele spekulierten schon, was die geheimnisvolle Distribution sei, die immer mal gerne als Goobuntu bezeichnet wird. Nun hat sich Thomas Bushnell dazu geäußert. Er ist verantwortlich für die Gruppe, die den Linux-Desktop bei Google verteilt.

Das Geheimnis ist weniger spannend, als es sich anhört. Im Prinzip verwende man Ubuntus letzte LTS-Version. Wenn Du also Ubuntu 12.04.1 am laufen hast, ist das praktisch wie ein Goobuntu – kann man das so sagen? – egal … 🙂 … die Verwendung der LTS-Version liegt auf der Hand – alle 6 Monate zu aktualisieren geht bei solch einem Konzern einfach nicht. Außerdem versuche man bei Google die Hardware in einem Rhytmus von 2 Jahren zu ersetzen, was ein nettes Wechselspiel mit Ubuntu gibt.

Bushnell sagte, dass Google-Mitarbeiter die Tools verwenden dürfen, die am besten für sie funktionieren und man müsse kein Goobuntu benutzen – es ist aber empfohlen, weil es alle Entwickler-Tools für Ubuntu gibt. Wer nicht mit Google Mail arbeiten möchte, könne ebenso Pine verwenden.

Wer Windows benutzen möchte, braucht eine spezielle Genehmigung. Windows sei schwerer zu benutzen, weil es spezielle Sicherehitsprobleme damit gibt. Außerdem seien Windows-Tools in der Regel unflexibler.

Auf die Frage warum nicht Fedora oder openSUSE gab Bushnell im Prinzip die RPM-Hölle an. Das von Debian entwickelte apt sei um Lichtjahre voraus. Ubuntu ziehe man Debian vor, weil Canonical guten Support liefere. Hatte ich erwähnt, dass heute ein komsicher Tag ist? Die Entwickler von TurnKey Linux haben sich wegen mangeldem Support von Canonical für Debian antschieden. Seitens Canonical wurde bestätigt, dass Google ein zahlender Kunde für Support ist und der Suchmaschinengigant sei nicht einmal der größte Kunde in Sachen Desktop.

Bushnell verneinte die Frage, ob die Googler denn auch Unity nutzen müssen. Einige würden GNOME nutzen, andere KDE, die nächsten ganz pragmatisch X-Window und X-Terms. Hier könne jeder selbst entscheiden, was am besten funktioniert. Einige wollen Unity, weil es sie an Mac OS X erinnert und man sehe sogar Mac-Fans auf Unity umsteigen.

Um die ganze Rechnerfarm zu warten, benutzt Google apt und Puppet. Auf Sicherheit legt man bei Google sehr viel wert und einige der Standard-Ubuntu-Pakete seien aus Sicherehitsgründen verbannt worden. Das beinhaltet jegliche Software, die “nach Hause telefoniert”.

Ich glaube, mir reicht es nun für heute. Jeder sagt was anderes und ich bin nun völlig verwirrt … 🙂 … ich installier nun endlich mal mein Notebook wieder neu, was schon eine Zeit lang liegen geblieben ist – auf der anderen Seite kann ich mich nun wieder nicht entscheiden, welche Distribution ich drauf machen soll.




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4 Kommentare zu “Google äußert sich erstmalig zur intern verwendeten Linux-Distribution “Goobuntu””

  1. Marco says:

    Wie im Kommentar zum anderen Artikel gesagt: die Usablity von Ubuntu ist mindestens ebenbürtig zu allen momentan vorhandenen Systemen.

  2. sk8rsa says:

    welche Pakete phonieren nach Hause ?

    • jdo says:

      Müsste man mit einem Paket-Sniffer rausfinden können - Chrome? Aber das wird Google nicht stören - wäre ja ein internes Gespräch 🙂

      Es sind wohl so Dinge wie canonical-sensus gemeint, kann ich mir vorstellen.

  3. Schoysi says:

    Somit hat Google wohl einen eigenen großen Ubuntu Mirror der intern verwendet wird um Softwarepakete zu aktualisieren und zu warten. 😉 Interessantes Unterfangen in dieser Größe. Ob die User dann tatsächlich so einfach zwischen den Desktops auswählen können?

    😉