RHEL: Red Hat Enterprise Linux 6.3 ist veröffentlicht

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Red Hat Logo 150x150Die erste Open-Source-Firma, die mehr als eine Milliarde US-Dollar Umsatz gemacht hat, stellt eine weitere Aktualisierung ihres Flaggschiffs Red Hat Enterprise Linux zur Verfügung. Wie bei jeder Punkt-Ausgabe gibt es kleine Verbesserungen und neue Hardware-Kompatibilitäten. In diesem Fall sprechen die Entwickler zum Beispiel von Compiler-Optimierungen für Prozessoren der Familie Intel Xeon E5.

Entwicklung

In Sachen Entwickler-Tools stellen die Männer mit den roten Hüten bei RHEL 6.3 sowohl OpenJDK6 als auch OpenJDK7 zur Verfügung. Somit können Kunden mit der neuesten Version des Open-Source-Java entwickeln. Am 26. Juni 2012 gibt es dann noch den Red Hat Developer Day auf der Red Hat Summit & JBoss World. Dort wird es weitere Informationen zu Performance-Optimierung und so weiter geben. Wer sich dafür interessiert, kann die dafür dedizierte Seite besuchen.

Virtualisierung

Freunde einer gepflegten Virtualisierung dürften sich über die neuen Virt-P2V-Tools freuen. Damit lassen sich Instanzen von Red Hat Enterprise Linux oder Microsoft Windows, die auf physischer Hardware laufen umwandeln, damit diese als KVM-Gäste einsatzfähig sind. Ob das mit anderen Linux-Distributionen auch funktioniert, erwähnen die Entwickler nicht. Diese Ausgabe schützt außerdem Daten besser im Zusammenhang mit kaputten virtuellen Maschinen. Ebenso wurde die Methode verbessert, mit der Festplatte-Abbilder sicher gelöscht werden. Diese soll nun konformer zur Payment Card Industry Data Security Standards (PCI-DSS) sein.

Sicherheit

Anwender können ab sofort eine Zweifach-Authentifizierung verwenden, um die RHEL-Umgebung sicher zu betreten. Diese Art der Authentifizierung ist sicherer als eine einfach Passwort-Abfrage. Ebenso gibt es erweiterte Verschlüsselungs-Möglichkeiten und Datenblöcke lassen sich mit Hilfe von Multicore-Prozessoren parallel bearbeiten. Möglich macht dies die Einführung von AES-CTR (Advanced Encryption Standard Counter Mode) für OpenSSH. AES-CTR eignet sich laut eigener Aussage auch hervorragend für den Einsatz in Hochgeschwindigkeits-Netzwerken.

Skalierbarkeit

Ab Red Hat Enterprise Linux 6.3 können Gast-Systeme nun bis zu 160 virtuelle CPUs (vCPUs) enthalten. Bisher waren das 64. VMware ESX 5.0 erlaubt zum Beispiel ein Maximum von 32 vCPUs. Das Speicherlimit für KVM-Gäste wurde von 512 GByte auf 2 TByte angehoben.

Dateisysteme

Die Verbesserungen bei den Dateisystemen enthalten unter anderem O_Direct-Unterstützung in FUSE (File System in User Space). Sobald das aktiviert ist, schreibt und lest FUSE alles direkt vom Speichermedium und umgeht den Cache des Servers. Somit wären die Antwortzeiten gleichmäßiger und voraussagbarer. Das “Shared Storage File System” GFS2 kann ab sofort in gewissen Szenarien Daten schneller von Speichermedien lesen und auch schreiben. Die GFS2-Check-Tools lassen sich nun auch verwenden, um die Integrität von GFS1-Dateisystemen zu überprüfen.

Storage

LVM (Logical Volume Manager) bringt ab sofort Unterstützung fpr RAID 4, 5 und 6. Damit wird die gesamte Massenspeicher-Administration einfacher. Alle Management-Funktionen, wie Erschaffen und Größenänderungen von Volumes, Schnappschüsse erstellen und so weiter, werden in einer einzelnen Schnittstelle zusammengefasst.

Weitere Informationen zu Red Hat Enterprise Linux 6.3 gibt es in der offiziellen Ankündigung und den wie üblich sehr ausführlichen Veröffentlichungs-Hinweisen. Im Software & Download Center gibt es eine Testversion, die für 30 Tage lang gültig ist.




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