Kubuntu immer mehr ungeliebtes Kind – nun geht die Firefox-Integrations-Unterstützung flöten

11 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

Kubuntu Logo 150x150Phoronix hat einen Mitschnitt aus einer IRC-Diskussion über Kubuntu 12.04 veröffentlicht. In diesem ist zu lesen, dass es Kubuntu immer weiter reinregnet. Bekanntlich hat Canonical Kubuntu die offizielle Unterstützung entzogen. Nun sieht es so aus, als würde auch die KDE-Integration für Firefox nicht mehr in 12.04 “Precise Pangolin” eingepflegt.

Somit wird das Paket firefox-kde-support nicht länger in den Kubuntu-Repositories zu finden sein. Der Verantwortliche für das Firefox-Paket in Ubuntu will den KDE-Flicken nicht mehr länger warten.

Natürlich lässt sich der Standard-Firefox verwenden – aber es gibt keine KDE-Unterstützung mehr. Wir sprechen hier zum Beispiel von den Datei-Dialogen, Protokoll-Handlern und so weiter.

Der Schwarze Peter wird allerdings auch Richtung Mozilla geschoben. Die Entwickler dort hätten nie viel Interesse für KDE gezeigt und von der Community sei bisher keiner bereit, das Paket zu warten. Aus diesem Grund werde es entfernt.

Allerdings wird die KDE-Integration für Firefox auch nur als Hack abgetan, der in produktiven Systemen sowieso nichts zu suchen hätte. Dem wird aber auch widersprochen. Dass die KDE-Integration ein Hack sein bedeute nicht, dass es instabil ist. Das Paket sei nur nicht ganz einfach zu warten. Es wird auch angesprochen, dass die openSUSE-Entwickler die KDE-Integration für Firefox weiterhin unterstützen.

Vielleicht ist es für KDE-Liebhaber Zeit, sich eine andere Distribution zu suchen. Kubuntu ist zu einem Wackel-Kandidaten geworden, nachdem Canonical diesem Abkömmling die Freundschaft gekündigt hat. Sollten sich keine Entwickler aus der Community finden die Kubuntu weiter betreiben, könnte es recht duster werden.




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11 Kommentare zu “Kubuntu immer mehr ungeliebtes Kind – nun geht die Firefox-Integrations-Unterstützung flöten”

  1. Lucas says:

    Naja das wundert mich nicht. Ich hät auch keine Lust alle 6 Wochen (FF Release Zirkus) das ganze wieder anzupassen, zu testen & zu paketieren..

    Das wär meiner Meinung nach auch Mozillas Job. Wenn ich ein Programm schreib bin ich auch selber dafür verantwortlich das es überall läuft und gut aussieht.

  2. [...] Kubuntu immer mehr ungeliebtes Kind – nun geht die Firefox-Integrations-Unterstützung flöten. [...]

  3. Markus says:

    Wie Lucas schon sagte. Der Wartungsaufwand ist sehr groß. Ich z.B. Nutze schon seit rekonq 0.6 oder 0.5 kein Firefox mehr unter Kubuntu. Momentan bin ich bei Chromium, dass neuerdings sogar die KDE-Dateidialoge verwendet. Aber rekonq entwickelt sich auch wieder ein gut und ich überlege zurückzukehren.

    Die Meldung wäre vor vielleicht zwei Jahren eine mittlere Katastrophe gewesen.

  4. BajK says:

    Na Gott sei Dank benutzt der Chromium seit Neustem endlich den KDE-Speichern-Unter-Dialog 🙂

  5. k1l says:

    Ich sehe hier zuviel Schwarzmalerei.

    1. Vorher hatte das Kubuntu-Projekt einen Profi-Entwickler der jetzt abgezogen wurde. Von einer Panik war bisher und wird wohl auch nichts zu spüren sein. Es galt eh schon als Community-Projekt.
    2. Wie in dem Chatlog und auch hier angemerkt sollte das eigentlich Firefox selber machen, hat aber kein Interesse. Der Patch wird auch von Firefox nicht akzeptiert und der Firefoxmaintainer hat die Faxen dicke von der Extraarbeit.

    Das dem "Abkömmling die Freundschaft gekündigt wurde" ist doch wohl ein bisschen zuviel.

    • jdo says:

      Das mit der gekündigten Freundschaft bezog sich auf den Entzug der offiziellen Unterstützung seitens Canonical - vielleicht etwas blumig ausgedrückt, aber im Prinzip stimmt es ... es ist Canonical im Prinzip egal, was aus Kubuntu wird ...

  6. fabi says:

    Geht man den Fluss runter so gibt es da Linux Mint und Netrunner die beide auf Kubuntu aufbauen und Upstream geben. Upstream selbst entwickelt auch weiter. Kubuntu gibt auch alles upstream. Ich sehe da kein Problem. im Endeffekt sind das mehr Entwickler als ein Ubuntu hat und hier kämpft man nicht gegeneinander sondern hilft sich gegenseitig. Es gibt eben nur ein KDE. Ubuntu hat aber mit den 3 anderen Gnomes zu kämpfen und muss sich daher auf den eigenen Mist konzentrieren.

    • jdo says:

      Ich bin ja selbst eigentlich Mint-Fan - aber die KDE-Version von Mint finde ich nicht überragend. Die ist echt scheußlich (ich weiß, Geschmacksache) ... Mageia 2 mit KDE gefällt mir zum Beispiel recht gut und openSUSE mit KDE wirkt auch wesentlich stimmiger.

      • fabi says:

        Ich meine Nur aus Entwicklersicht sind weiterhin genügend da die helfen können. Bisher musste sich Kubuntu auch nach Canonical richten. Das fällt auch weg. damit haben sie mehr Freiheiten selbst zu bestimmen. Die Firefox Integration ist mir egal Ich hasse Mozilla für ihre Handhabung des gesamten Linux Desktops. Deshalb nutze ich nichts von denen. Aber wenn Chromium sich weiter so gut hält, wer weiß wie lange Opensuse überhaupt noch diesen Hack weiter entwickelt. Mal sehen, mal sehen

  7. Marcus says:

    Bis auf die file-picker Dialoge hat das entfernen des Paketes keinen wirklich grossen Einfluss. Das theme wird grundsätzlich weiterhin angezeigt.

    Zum Entwicklungsstand von Kubuntu findest du auch ein offizielles Statement hier:

    http://www.kubuntu.org/news/12.04-lts-announce

  8. armakuni says:

    Diese Schwarzmalerei für KDE bzw. Kubuntu ist doch - mit Verlaub gesagt - reinster Quark.

    Mozilla und der Paket-Maintainer könnten sich die Arbeit leichter machen, würde Mozilla einfach den Dateidialog des Systems verwenden. Und da es ohnehin im Code Anpassungen für Windows, Mac OS etc. gibt, dann sollte das für die Linux-Version auch kein Drama sein.

    Es gibt genügend andere Anwendungen, die auch nicht für KDE angepasst sind, die ich aber trotzdem benutze und mir davon nicht die Stimmung vermiesen lasse. Meine Entscheidung für KDE hatte ich nie bereut. Eher noch wechsle ich von Firefox zu einem anderen Browser.

    KDE hat über die ganzen Jahre eine beeindruckende Konstante symbolisiert, die mich sehr beeindruckt. Und gleichzeitig wurde mit der Zeit fortgeschritten. KDE ist der einzige Desktop, der Umsteigern am weitesten entgegen kommt und dem Benutzer keine Dogmen aufzwingt.

    Canonical hat vielleicht Kubuntu "erfunden", das war's aber auch schon. Ob unter KDE nun Ubuntu, Debian, ArchLinux etc. läuft, ist für den Endanwender eher zweitrangig. Es ist nur ein weiterer Vorteil, den technischen Unterbau vom Desktop-System zu trennen. Und Kubuntu in dieser Form war eindeutig eher eine Einschränkung.