Für mich Wichtigtuerei: Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz fordert Facebook-Dienste deaktivieren oder Strafe zahlen

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Facebook F-LogoIch fasse mich zum Umstand der ULD recht kurz, weil ich eigentlich auf etwas anderes hinaus möchte:

Das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz (ULD) hat eine Pressemitteilung ausgegeben, dass der Einsatz des “Gefällt mir”-Knopfes gegen das Telemediengesetz und das Bundesdatenschutzgesetz verstoßen. Facebook betreieb damit Reichweitenanalyse und dies werde bis zu zwei Jahre getrackt. Von daher sollen alle Webseitenbetreiber in Schleswig-Holstein diese Dienste deaktivieren, sonst könnte das mit einer Strafe von bis zu 50.000 Euro belegt werden.

Ja, Facebook ist böse und sind aber nicht die einzigen die Daten sammeln. Aber es ist halt zur Zeit ein Buzz-Word, mit dem sich mehr Staub aufwirbeln lässt als Hotmail, Alexa oder Google Mail.

Durch soziale Netzwerke wie Facebook und deren Dienste lassen sich auf der anderen Hand auch sehr schnell Misstände und andere Idiotien aufmerksam machen und rasend schnell verbreiten. Vielleicht ist es dieser Umstand, der den Datenschützern am wenigsten schmeckt.

Man muss dem Vorsitzenden Dr. Thilo Weichert zu Gute halten, dass er sich sehr für den Datenschutz (Freiheit statt Angst) und gegen den Generalverdacht einsetzt. Aber diese Aktion halte ich persönlich für maßlos überzogen.

Und wenn man schon jemanden an die Gurgel gehen sollte, dann ist es Facebook und nicht den Webseitenbetreibern. Aber es ist natürlich immer einfacher, auf die Kleinen einzukloppen.

Den Nutzerinnen und Nutzern im Internet kann das ULD nur den Ratschlag geben, ihre Finger vom Anklicken von Social-Plugins wie dem „Gefällt mir“-Button zu lassen und keinen Facebook-Account anzulegen, wenn sie eine umfassende Profilbildung durch das Unternehmen vermeiden wollen. Die Profile sind personenbezogen; Facebook fordert von seinen Mitgliedern, dass diese sich mit ihrem Klarnamen anmelden.

Anstatt gegen Windmühlen zu kämpfen und einen Haufen heiße Luft zu produzieren, könnte man auch einen anderen Weg gehen, der gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlägt.

Statt Aufklärung betreiben, macht man sich halt einfach erst einmal wichtig und haut mit Gesetzen um sich. Auf der Webseite der Damen und Herren Datenschützer befindet sich keine einzige Anleitung, wie man solche Dienste stoppen kann.

Meiner Meinung nach wäre die Zeit wesentlich sinnvoller verbracht, Anwender wie folgt zu sensibilisieren. Mit kostenlosen Plugins wie NoScript oder Ghostery lassen sich solche Tracker ausgezeichnet blockieren und dann kann jeder selbst entscheiden, ob er die Facebook-Dienste nutzen möchte oder nicht.

Ich hab noch einen besseren Tipp: Geht erst gar nicht mehr ins Internet – oder versteckt Euch am besten im Keller, dann kann Euch auch keine Überwachungskamera in Deutschen Städten mehr erfassen.




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