Zwei Wochen Mir Display Server im Einsatz: Mark Shuttleworth ist zufrieden

3 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

Ubuntu Logo 150x150Ubuntu-Boss Mark Shuttleworth hat in seinem Blog geschrieben, dass er den von Canonical entwickelten Mir Display Server seit zwei Wochen auf einem Dell XPS (alles Intel) Notebook im Einsatz hat. Er findet es etwas überraschend, dass sich die Desktop-Umgebung “smoother” als vor Mir Display Server anfühlt. Saucy Salamander (Ubuntu 13.10) ändere sich schnell. Nimmt er aber top zuhilfe, scheinen X und Compiz weniger RAM und CPU-Zyklen unter Mir zu verbraten als wenn X die Hardware direkt ansteuert.

Angeblich hätten andere Entwickler ähnliche Beobachtungen gemacht. Das Buffering sei wohl außerdem effizienter. Allerdings gibt es natürlich auc noch Bugs. Shuttleworth beschreibt, dass Chromium einen Fehler auslöst. Dabei friert der ganze Bildschirm ein. Mit der Tastatur-Kombination Alt+F1 könne man den Bildschirm wieder auftauen. Compiz schubst dann irgendwie die Grafikkarte wieder an. Man will das Problem in Kürze im PPA adressieren.

Alles in allem ist Shuttleworth sehr zufrieden und Mir Display Server ist derzeit das, was man sich auch erhofft hat. Wahrscheinlich hatte man den Vorteil, dass man andere Projekte wie SurfaceFlinger, Wayland und X genau studieren konnte. Außerdem habe man aus Sicht von mobilen Geräten die Sache angegangen. Shuttleworth geht noch einmal darauf ein, warum man sich für einen Alleingang beim Grafik-Stack entschieden hat – aber das kennt man ja schon alles.

Für Distributionen sei ein Umstieg auf Mir Display Server einfacher, als auf systemd. Dies würde nicht jedes einzelne Paket involvieren, sondern nur ein paar Pakete. Der Ubuntu-Chef lobt die Zusammenarbeit und die Erfahrung, die man mit den Qt- und WebKit-Communities gemacht hat. Diese Apps würden unter Mir Display Server “fliegen” und nativ zu der Canonical-Software sprechen. Er weist auch noch einmal darauf hin, dass Anwendungen, die direkt mit X sprechen möchten, das auch unter Mir Display Server tun können. Das Ding nennt sich XMir.

Weiterhin habe man den Einsatz von Mir Display Server unter Ubuntu 13.10 erst dann abgesegnet, als man sich der Sache sicher war. Im Moment arbeite man an der Performance für X, damit auch alle anderen Applikationen unter Ubuntu 13.10 so gut wie möglich laufen. Wer Mir ausprobieren möchte, kann das über Ubuntu PPA tun. In Ubuntu 13.10 wird die Software bald einfließen.




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3 Kommentare zu “Zwei Wochen Mir Display Server im Einsatz: Mark Shuttleworth ist zufrieden”

  1. Simon says:

    Ich bin als Nicht-Entwickler nicht betroffen, aber wenn ich mich wirklich mit der Sache auseinandersetzen müsste, würde mich so etwas ziemlich aufregen.

    Die Entwickler von Mir haben im "Ubuntu Weekly" selber gesagt, dass die Leistung in 13.10 maximal gleich gut sein kann (weil XMir fast komplett X entspricht, plus extra Layer) und sie momentan schlechter ist.
    Weiterhin scheinen Ubuntu-Derivate sehr wohl große Probleme mit dem Umstieg zu haben und denen jetzt zu erzählen wie einfach doch alles ist, hilft denen kein Stück weiter.
    Außerdem weiß ich nicht, wie Qt/WebKit-Anwendungen nativ mit Mir "sprechen" sollen, meiner Kenntnis nach wurde bisher nämlich weder auf Wayland noch auf Mir vernünftig portiert.

    Ich glaube Canonical mittlerweile echt, dass sie grundsätzlich (aus Zwang) daran interessiert sind, mit entsprechenden Stakeholdern zusammen zu arbeiten. Aber dann zu sagen "es läuft doch alles spitze", naja...

    • jdo says:

      Was sollten Sie auch anderes sagen ... können ja schlecht das Gegeteil behaupten ... Lubuntu und Kubuntu werden wohl nicht Richtung Mir gehen - zumindest nicht so schnell und X soll ja auch für 14.04 noch verfügbar sein.

      • Simon says:

        Ich denke sie könnten die Probleme ernster nehmen und sie benennen. Sie brauchen das nicht wie Microsoft mit ihrer XBOX machen (Rolle rückwärts), aber sich das einfach mal eingestehen. Ich bin mir sicher, dass das ganze Vorhaben deutlich erfolgreicher gewesen wäre, wenn Canonical schon viel früher ihre Pläne offengelegt hätten und mit Betroffenenden gesprochen hätten. Warum das nicht gemacht wurde, ist mir ein Rätsel.