Towns: Echzeit-Strategie im Klötzchen-Stil

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Towns Teaser 150x150Im derzeit laufenden Indie Royale Bundle (endet am 1. März 2012) gibt es derzeit drei Alpha-Versionen, die man unter anderem mit seinem Kauf unterstützen kann. Ich habe bisher nur das Spiel Towns angesehen. Indie Royale schickt eine Desura-Code, mit dem man das Spiel dann über den Spiele-Distributor installieren kann. Es läuft unter Linux tadellos und ich hatte in drei Tagen und einigen Stunden Spielzeit keinen einzigen Absturz. Das Alpha bezieht sich wohl darauf, dass noch nicht alle Funktionen implementiert sind.

Towns hat mich doch irgendwie gefesselt. Ich weiß gar nicht genau, wie man es beschreiben soll, aber es ist ein bisschen Strategie mit einem Nethack-Gefühl (muss tiefer in die Dungeons, muss tiefer … es zieht mich hinab …) und auch gewissen Rollenspiel-Elementen. Ich möchte mal meine Erfahrungen und Tipps hier zur Verfügung stellen. Es gibt zwar ein paar Tutorials, aber manches musste ich mit Versuchen herausfinden.

Towns Strg gedrückt

Mit Strg lassen sich die Wänder transparent machen

In Towns hast Du die Kontrolle über alle Bauten, aber Deine Spiefiguren machen, wie es ihnen passt. Also wenn man eine Anweisung gibt, einen Baum zu fällen, dann erledigt das schon jemand und auch die automatisierten Aufgaben werden erledigt.

Normale “Bürger” kruschen also so vor sich hin und arbeiten wie die fleißigen Bienchen. Wenn Sie zu Nahe an einem Gegner sind, greifen sie allerdings an. Soldaten hingegen gehen gezielt auf Jagd. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, auch die Bürger mit Waffen und Ausrüstung auszustatten. Sollte irgendein Gegenstand im Feindgebiet herumliegen, rennt so ein Trottel natürlich mitten rein und unbewaffnet ist da ganz schnell der Ofen aus. Ebenso kommt es immer wieder an der Oberfläche zu Angriffen und ein gut gerüstetes Volk macht den Angriff dann schnell zunichte. Du kannst Bürger in Soldaten verwandeln und auch umgekehrt. Sollte also ein Soldat schon sehr verletzt sein, mach ihn wieder zum Arbeiter und schubse einen anderen in die Tiefen der Dungeons. Soldaten wieder in Bürger zu verwandeln macht auch dann Sinn, wenn Du nicht weiter in den Dungeon vordringen möchtest. Geht keiner auf Jagd, interessiert die Bürger der weitere Dungeon weniger. Notfalls einfach noch eine Tür einbauen diese verriegeln. Helden gibt es derzeit noch keine, sind aber geplant.

Sehr wichtig ist auch, die Nahrungsversorgung sicherzustellen. Anfangs hatte ich mich gewundert, warum ich keine Rinder- oder Schweinefarmen bauen kann. Hier musst Du, genau wie bei der Präparation von Getreidefarmen den Boden mit dem Rechen bearbeiten.

Um neue Bürger zu bekommen, brauchst Du persönliche Räume. 3×3 reichen. Allerdings solltest Du Deine Bürger-Anzahl langsam aufbauen und entsprechend die Narhungs-Lieferungen mit aufrüsten. Sonst verhungern Deine Leute. Wer Hunger hat, arbeitet nicht mehr und es kann schnell zu einem Teufelskreis kommen. Immer wieder mal die umstehenden Obst-Bäume abräumen beugt vor.

Towns Pilzfarm

unterirdische Pilzfarmen

Pilze und Kakteen solltes Du erst dann pflücken, wenn entsprechende Farmen gebaut sind. Diese wachsen dummerweise nicht nach und deswegen sind sie in einer Farm besser aufgehoben. Die Höhlenpilze (blau) kannst Du nur auf Dreck unterirdisch bauen. Die Pilze dafür wachsen bizarrerweise im Schnee?! Bäume und Obst wachsen nach. Auch Obstbäume kann man fällen. Damit solltest Du aber vorsichtig sein, weil diese für schnelle Nahrung bei Notständen sorgen können. Zu den Pilzfarmen sei noch gesagt: Wenn ein Bürger einen Pilz holen möchte, muss er ein Stück Matsch mitbringen. Kaktus-Farmen brauchen gar keine weitere Betreuung, lassen sich aber nur auf Wüstenfeldern (3×3) bauen. Mit einem Eimer Wasser oder Milch plus einem Kochtopf lässt sich dann eine entsprechende Suppe kochen.

Bei der Automatisierung von hergestellten Gütern ist das so: Mit der linken Seite kannst Du eine gewisse Anzahl in Auftrag geben. Die rechte Seite weist an, dass Du immer mindestens so viele des jeweiligen Guts im Lager haben möchtest. Ich verwende den Platz an der Oberfläche lieber mit schöneren Sachen. Deswegen verlagere ich die Lagerung der Roh-Materialien so bald wie möcglich nach unten. Um Platz für Essen, Werkzeuge, Spezialzutaten und so weiter zu sparen, kannst Du auch bestimmte Behälter dafür erschaffen. Da passen dann in der Regel 10 Gegenstände rein.

Am Anfang ist es wichtig, Kohle und Eisen zu finden, um eine funktionierende Küche zu etablieren. Manchmal gibt es das an der Oberfläche oder im ersten Stock. Grab nicht zu tief (fiesere Monster), sondern lieber mehr Löcher und such danach. Solltest Du ein Feld von 2×2 finden, kannst Du mit einer Fackel und Holz eine Minenwagen darauf platzieren. Dieser wird zwar langsam, aber beständig für Nachschub sorgen. Das geht auch für Kupfer, Steine (tiefer im Dungeon), Gold und Silber. Die beiden letzteren findest Du auch tiefer, haben derzeit aber noch keine Bedeutung.

Graben ist ebenfalls mit Vorsicht zu genießen. Gräbst Du eine Wasserader an, wird Dein komplett zusammenhängender Dungeon geflutet. Vor dem Graben deswegen auch nach oben prüfen, ob ein Fluss oder Sumpf darüber ist. Das ist sehr schnell fatal. Wasser geht auch nach unten in die Schächte. Damit lässt sich eigentlich ein ganzer Dungeon voll mit Monstern ausrotten. Allerdings kannst Du dann nicht mehr dort hin und bekommst auch die Schätze oder Materialien nicht, die Monster fallen lassen. Mit den speziellen Zutaten kannst Du bessere Waffen oder Rüstung schmieden. Diese Gegenstände sind nicht immer mit gleichen Werten versehen, sondern folgen einem Würfel-Prinzip.

  • PCLinuxOS Phoenix Edition 2012-02
Towns

Witziges Strategiespiel in Klötzchenform ...

Bei Towns ist Geduld sehr wichtig. Die Monster aus den Tiefen kriechen zum Glück nicht an die Oberfläche (derzeit?!). Allerdings können auch die Oberflächen-Angriffe fatal sein. Vor allen Dingen dann, wenn ein große Horde Giganto-Spinnen kommt. Ohne Bewaffnung haben meine leute nicht lange Stand gehalten -> Laden … auch bei Towns schadet es nicht, regelmäßig zu speichern.

P.S: Auf diverse Sachen kam ich nicht und habe dann Google bemüht. Sehr hilfreich ist das inoffizielle Towns-Wiki! Wer nicht die Katze im Sack kaufen möchet, kann sich hier ein Demo für Linux, Mac OS X oder Windows herunterladen. Für das Spiel ist eine JRE Voraussetzung (Java Runtime Environment) und mit Linux auf x86_64 brauchst Du zwingend Java 1.6.

Ich freu mich auf jeden Fall schon auf Updates und neue Funktionen. So simpel das Spiel auch aussieht – es hat einen gewissen Suchtfaktor. Dass sich die Entwickler unter anderem von Majesty und Dungeon Keeper beeinflussen haben lassen, merkt man auf jeden Fall.

So ich geh nun noch mal ne Runde Towns zocken – muss das sechste Kellergeschoß in Beschlag nehmen 🙂




 Alle Kommentare als Feed abonnieren

Kommentare sind geschlossen.