Linux-Kernel 3.3-rc4 bereinigt hässlichen Fehler bei x86
Die Entwickler haben einige Tage gebraucht, um einen Fehler zu finden, der nur bei 32-Bit x86 vorkommt. Das Problem nennt Torvalds einen hässliche “Floating Point State Corruption” und sie tritt nur bei modernen CPUs auf, die AES-NI Instructions unterstützen. Nun könnte man sich zurecht fragen, warum man mit so einer CPU einen 32-Bit-Kernel einsetzt. Damit der Fehler auftritt muss der Anwender Unterstützung für AES-NI aktivieren und gleichzeitig einen Wireless-Treiber in Benutzung haben, der dies wiederum benutzt. Ich frage mich gerade, wie man auf so einen Fehler überhaupt kommt? Torvalds gibt als wahrscheinlichstes Szenario hierfür die Verwendung der mac80211-Infrastruktur mit WPA und AES-Verschlüsselung (in der Regel WPA2) an.
Wer also eine recht neue CPU im 32-Bit-Modus am Laufen hat und komisches Verhalten feststellt, könnte in dieses Problem gelaufen sein. Als mögliche Symptome gibt Torvalds an, dass der Mauszeiger in X plötzlich in eine Ecke hüpft oder auch Flash-Probleme im Browser.
Um das zu bereinigen, könnte man einen 64-Bit-Kernel kompilieren oder einfach auf den vierten Release-Kandidaten von 3.3 aktualisieren. Der Patch soll auch auf -stable zurückportiert werden.
Laut Torvalds gibt es in rc4 aber noch andere Änderungen. Der abgestandene gma500-Staging-Treiber wurde entfernt. Das gilt auch für den alten pohmelfs-Code (Parallel Optimized Host Message Exchange Layered File System), weil dieser komplett überarbeitet und neu geschrieben wurde.
Ansonsten gibt es noch diverse Treiber- und Dateisystem-Updates und die üblichen Geschichten, wie Torvalds schreibt. Er wünscht sich reichliches Testen des vierten Release-Kandidaten 3.3. Den Quellcode gibt es wie üblich unter kernel.org.