Mr. Mint, Clement Levebfre, erklärt: Warum Cinnamon?

4 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

Cinnamon 150x150Der Gründer von Linux Mint hat erklärt, warum er den GNOME-Shell-Fork im GNOME-2-Look (Cinnamon) ins Leben gerufen hat. Für ihn ist laut diesem Blog-Eintrag GNOME 2 nicht länger eine Option. Damit habe man die wichtigste Komponente, auf die Linux Mint basierte, verloren. Der komplette Fokus habe sich dahin verschoben, dass man sich weniger auf Innovation auf dem Desktop, sondern mehr auf das Flicken existierender Alternativen wie die GNOME Shell konzentriert. Man habe MATE und MSGE (Mint GNOME Shell Extensions) genutzt, um einen sanften Übergang von GNOME 2 zu schaffen. Allerdings ergab das keine bessere Alternative zu GNOME 2.

Er bezeichnet MATE und die GNOME Shell als vielversprechend. Aber gerade MATEs ultimatives Ziel, GNOME 2 zu replizieren und auch die GNOME Shell genüge seinen Ansprüchen auf dem Desktop nicht. Aus diesem Grund habe er Cinnamon ins Leben gerufen, mit dem man eigenen Visionen folgen kann.

Linux Mint Cinnamon (Quelle: linuxmint.com)

Cinnamon (Quelle: linuxmint.com)

Wer Linux Mint mag, wird seiner Aussage nach auch Cinnamon mögen. Beide Projekte teilen sich den Traum, dass der Computer für den Anwender da ist und nicht umgekehrt. Einfache Schnittstellen und fortgeschrittene Technologien sollen den Anwender schnell heimisch auf dem System werden lassen. Dazu gehöre auch eine einfach Konfigurierbarkeit – also die Möglichkeit den Desktop so zu verändern, wie es der Anwender gerne möchte.

Unter der Haube ist Cinnamon ein Fork der GNOME Shell und basiert auf Mutter und GNOME 3. Die Software ist für Linux Mint 12, Ubuntu 11.10, Fedora 16, openSUSE 12.1 und Arch Linux bereits verfügbar. Bald will man es auch in LMDE integrieren, sobald GNOME 3.2 in Debian Testing einfließt.

Die neueste Cinnamon-Version 1.1.3 bringt höhere Stabilität und andere Verbesserungen mit sich. Für die Zukunft soll Cinnamon Themes, Erweiterungen und ein Kontroll-Zentrum bekommen. Somit wird das Eingengebräu höchstwahrscheinllich die GNOME Shell und MSGE auf dem Haupt-Desktop in Linux Mint ersetzen. Dennoch möchte man MATE weiter unterstützen.

Clement Lefebvre hebt einige Dinge in Cinnamon hervor:

  • Ein einziges Panel auf der unteren Seite, dass sich automatisch verstecken lässt. Wo sich die Leiste künftig befindet, soll der Anwender bald selbst entscheiden können – man arbeitet daran.
  • Fenster-Liste, “Zeig Desktop”-Knopf, Systray-Symbole und alle Funktionen, die in MSGE vorgestellt wurde.
  • Ein Menü, das genau wie das mintMenu aussieht. Der Anwender kann Applikationen zu den Favoriten, auf den Desktop oder in das Panel hinzufügen.
  • Ein Sound-Applet, mit dem sich Musik starten und verwalten lässt. Ebenso können Anwender damit von den Lautsprechern auf die Kophörer umschalten und umgekehrt.

Cinnamon installieren

Cinnamon lässt sich neben anderen Desktop installieren. Du musst dazu nur das Paket cinnamon-session einspielen. Nach einem Abmelden kannst Du dann im Anmeldebildschirm Cinnamon als Option wählen. Weitere Informationen über den GNOME-Shell-Fork findest Du auf der Hauptseite des Projekts, der Problem- und Meilenstein-Seite und dem Git-Repository. Pakete für die oben erwähnten Linux-Distributionen gibt es im Download-Bereich der Projektseite.

Das klingt alles sehr spannend. Linux Mint war bisher tatsächlich immer einfach zu bedienen (vor allen Dingen für Anfänger) und ich habe es selbst bei einigen Freunden schon installieren. Hauptsächlich auf Netbooks fand die Distribution Einsatz. Windows war ihnen zu langsam und spielen wollten sie nicht. Auf die Antwort “Ich will auf Facebook, meine Mails lesen, Skypen und Videos ansehen” schien mir Linux Mint eine perfekte Option. Bisher hat sich noch keiner beschwert.




 Alle Kommentare als Feed abonnieren

4 Kommentare zu “Mr. Mint, Clement Levebfre, erklärt: Warum Cinnamon?”

  1. Liane says:

    Sieht gut aus! Lässt sich Cinnamon auch unter Ubuntu 11.10 installieren? Hast Du das schon ausprobiert?

    • jdo says:

      Ich hab es noch nicht ausprobiert. Es sollte aber funktionieren, weil auf der Download-Seite ist explizit ein Paket für Ubuntu 11.10 ausgeschrieben.

    • k1l says:

      Da linuxmint nur ein Wallbuntu (ähm Ubuntu Derivat) ist, kann man das auch unter Ubuntu installieren. Sogar die c't ist auf den Distrowatch Zug aufgesprungen und hatte sogar einen Artikel wie man aus einem Ubuntu ein Linuxmint macht. Also einfach das Repository hinzufügen und das wars.

  2. [...] ähnliche Darstellung wie Gnome, ist ein Fork der Gnome Shell und kann als dessen Nachfolger angesehen werden. Mehr dazu hier:  [...]