Es muss nicht immer Linux sein: PC-BSD 9.0 “Isotope Edition”

6 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)
PC-BSD 9 Desktop

Desktop

Nach der Veröffentlichung von FreeBSD 9.0 ist nun auch das erste Kind daraus geboren: PC-BSD 9.0. Hierbei handelt es sich sozusagen um ein Anwender-freundliches FreeBSD, das jede Menge zu bieten hat. PC-BSD 9.0 ist die erste Ausgabe der Serie, die nicht nur KDE als Desktop-Umgebung anbietet. Anwender können unter anderem zwischen KDE, GNOME, Xfce und LXDE wählen.

Außerdem stellen die Entwickler vorgefertigte Abbilder für VirtualBox beziehungsweise VMware zur Verfügung. Diese beinhalten bereits die Gast-Tools und Anwender müssen nicht selbst Hand anlegen. Ebenfalls unterstützt laut eigener Aussage ist eine direkte Installation auf BootCamp-Partitionen (Mac OS X).

  • aptosid 2011-03 Xfce
PC-BSD 9.0

Basiert auf FreeBSD 9-RELEASE ...

Das PBI-System haben die Entwickler ebenfalls verbessert. Somit ist es möglich, Bibliotheken gemeinsam zu benutzen. Außerdem funktionieren diff-Updates, eigene Repositories und digitale Unterschriften. Ebenfalls unterstützt ist freebsd-update über die System Update GUI. Verbesserte Netzwerk-Utilities sind ebenfalls an Bord, inklusive WiFi Schnellverbinder (Quick Connect). Weiterhin gibt es Unterstützung für UFS+-Journaling.

PC-BSD 9 Life Preserver

Life Preserver

Das neue Tool Life Preserver hilft Dir, Datensicherungen via schnell und zuverlässig zu FreeNAS oder einem anderem System mit SSH und rsync durchzuführen. Der Anwender kann während des Einrichtens wählen, ob die Sicherung manuell, täglich oder wöchentlich ausgeführt werden soll. Das Tool legt auf dem Backup-Server ein Verzeichnis life-presever an, in dem gesichert wird. Tolle und einfach zu bedienende Sache. Warum das Tool allerdings im PC-BSD Control Panel ist und sich nicht über das normale Menü aufrufen lässt, ist mir etwas unklar. Ich musste es auf jeden Fall etwas suchen und der Life Preserver vereinfacht die Datensicherung. Das darf man ruhig etwas prominenter platzieren, bin ich der Meinung.

PC-BSD 9 AppCafe Web

Web-Anwendungen

Über das AppCafe findest Du weitere bekannte Open-Source-Applikationen. Mit dabei sind auch Chromium, Firefox 9, Thunderbird 9, Wine, VirtualBox, Qemu, OpenVPN, Gimp, VLC und so weiter. Es lohnt sich, darin zu stöbern. Das für FreeBSD übliche Ports-System ist natürlich weiterhin verwendbar. Dazu kannst Du zum Beispiel KPorts aus dem AppCafe installieren.

Als Minimal-Anforderungen geben die Entwickler einen Pentium II oder höher an. Außerdem benötigst Du 512 MByte Arbeitsspeicher und 4 GBte Festplatteplatz für eine Installation. Eine Netzwerk- und Soundkarte sind ebenfalls angegeben, wobei mich letztere als Minimalanforderung etwas wundert.

Wer eine reine Arbeitsstation sucht, könnte auch mal einen Blick auf PC-BSD werfen. Die Entwickler stellen im Prinzip alles zur Verfügung, was man für die tägliche Arbeit braucht und PC-BSD ist schnell. Außerdem bringt FreeBSD “Linux Binary Compatibility” (Binärkompatibilität zu Linux) mit sich. Damit lassen sich Linux-Programme unter FreeBSD und somit auch PC-BSD ausführen. Du findest ausführlich im FreeBSD-Handbuch erklärt, wie das funktioniert und wie man diese Option aktiviert.

Du kannst PC-BSD aus dem Download-Bereich der Projektseite beziehen. Das Betriebssystem gibt es für die Architekturen x86 und x86_64: PCBSD9.0-x86-DVD.iso (3,4 GByte, torrent), PCBSD9.0-x86-DVD-live.iso (2,1 GByte), PCBSD9.0-x64-DVD.iso (3,5 GByte, torrent), PCBSD9.0-x64-DVD-live.iso (2,12 GByte)




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6 Kommentare zu “Es muss nicht immer Linux sein: PC-BSD 9.0 “Isotope Edition””

  1. Rockiger says:

    Was ich ein wenig schade finde, ist das PC-BSD einen eigenen Paketmanager hat und die ports nur ein einem gesicherten Bereich laufen sollen.

  2. WsdV-Blog says:

    Ausprobieren würde ich es ja gerne, doch gibt es dabei einige Hürden.

    1. VirtualBox PC-BSD 9 - Fehlermedlung beim entpacken(Unter Xubuntu und Windows7)
    2. PC-BSD 9 auf DVD gebrannt: nach 1 1/2 Stunden gerade bei 30%

    Habe aber auch einen aktuelleren Laptop mit SSD.

    Ich habe auch eine Ahnung ob ich was falsch ausgewählt habe. Habe einen Teil der Partition mit ZFS formatiert, dann keine Ports ausgewähl(Free BSD Port Collection usw.). Danach XFCE und nun dauert es ewig.

  3. WsdV-Blog says:

    Hmmm... komisch. Ich habe jetzt etliche Versionen geladen, aber nur Probleme damit.

    Ich habe für VBox diese Version geladen: http://mirror.hs-esslingen.de/pub/Mirrors/pcbsd/9.0/amd64/PCBSD9.0-x64-VBOX.vdi.bz2

    Es kommt beim entpacken zu unbekannten Fehlern. Unter Xubuntu wird meine komplette zur Verfügung stehende SSD-Partition gefüllt und kommt ebenfalls zu einer Fehlermeldung.

    Bei Debian hatte ich ein ähnliche Problem, da half nur die Torrent zu laden, hier finde ich aber für diese Version keine.

    Naja, wenn's nicht geht, pech gehabt. 😉

    • jdo says:

      Genau diese Datei habe ich auch benutzt. hast Du mal die MD5-Summe verglichen? md5sum PCBSD9.0-x64-VBOX.vdi.bz2 ... da sollte dann fdc5e5812ccf7686f6e5ff5492c8e9a6 rauskommen. Wenn es eine andere Zahl ist, stimmt was mit dem Download (oder Deinem Speicher, Festplatte ...) nicht. Die Datei packt sich übrigens zu satten 8,3 GByte aus.

      Ich hatte auch mal ein System mit einem defekten Speicherriegel, der sich aber komischerweise nur bei großen Dateien bemerkbar machte. CD-Abbilder waren immer OK, aber sobald ich auf der Kiste mit einer Datei größer als 2 GByte hantierte, gabs dauernd Fehler - bis ich da draufgekommen bin ... das hat mich fast in den Wahnsinn getrieben, weil ich kurz vorher auf ext4 umgestellt und das Dateisystem im Verdacht hatte - wars aber nicht ...

  4. WsdV-Blog says:

    Ein Speicher war vor kurzer Zeit wirklich defekt, diesmal aber nichts. Danke für die Tipps.

    Habe es jetzt unter Windows auf einer NTFS Partition mit 9GB entpacken können. War erst so dumdidum und habe es auf einer FAT32 Partition entpacken wollen. ^^ Das geht natürlich nicht.

    Aber unter Xubuntu 11.10 mit ext4 kam nur eine Fehlermeldung und 15 GB meiner System Partition wurden komplett aufgefressen. Müsste also das Dateisystem gewesen sein, da ich auch mit beiden 4GB Ram Speicher eine Analyse mit Memtest86+ gemacht habe.

    Nun ja, jetzt habe ich es in der VirtualBox am laufen.